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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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sind, das kann ich nicht so genau sagen, weil mir darauf
keiner eine vernünftige Antwort gegeben hat. Aber soviel ich verstanden habe,
vernehmen die jetzt alle, die mit den ermordeten Personen in näherer Verbindung
gestanden haben«, erklärte die Irmi.
    »Und wieso dann dich? Du hast doch
mit keinem ›in näherer Verbindung‹ gestanden!«, fragte die Monika.
    »Ihr vergesst meinen Albert! Der
war bei einem Mord praktisch dabei, auch wenn er ihn auf dem Klo verpennt
hat«, sagte die Irmi.
    »Aber was hast du mit der Tatsache
zu tun, dass sie deinen Albert in der Mangel haben?«, fragte die Rosi.
    »Ich sag’ ja: Ich weiß nichts
Genaues! Man hat mich nur über den Albert ausgefragt, was der so treibt und so.
Vielleicht wollten die nur raus bekommen, ob ich was anderes erzähle als
er! Aber da gab’s nichts raus zu bekommen. Was soll ich denen auch groß
erzählen? Ich weiß seit einiger Zeit über seine sogenannten Nachforschungen im
Rotlichtmilieu Bescheid. Du hast mir doch selbst davon erzählt!«, sagte die
Irmi und nickte zur Monika hin. Sogar das mit der SMS hast du mir erzählt. Da
war der Kommissar Köstlbacher allerdings sehr überrascht, dass ich davon
Kenntnis hatte«, sagte die Irmi.
    »Und, was hast du geantwortet?«,
fragte die Monika.
    »Die Wahrheit! Dass du ihn warnen
wolltest, weil ich unterwegs zum Hotel war und euch hätte sehen können!«,
antwortete die Irmi. »Hat übrigens deswegen zwischen dem Albert und mir
ganz schön gekracht!«
    »Und jetzt weiß der Albert
alles!«, sagte die Rosi.
    »Natürlich nicht! Wenn nicht
einmal der Kommissar Köstlbacher in Erfahrung bringen konnte, dass ich
einen Nebenjob habe, wieso sollte ich es dann gerade dem Albert auf die
Nase binden? Der Albert ist ein lieber Mann, aber total verklemmt und
spießig. Das würde der mir nie verzeihen!«, meinte die Irmi.
    »Mein Mann auch nichts wissen!«,
schaltete sich nach längerem Schweigen die Dusana wieder einmal ein. »Ist
guter Mann, aber würde auch nie verstehen und verzeihen!«
    »Was mich betrifft, da muss der
Albert das ja auch nicht wissen. Ich finanziere ihm seine Schriftstellerei mit
meinen Nebenjobtätigkeiten. Seine Bücher interessieren doch kein Schwein! Ich
kaufe jedes Mal, wenn ein neues von ihm auf den Markt kommt, 3 bis 4 Tausend
Exemplare auf. Grund genug für den Verlag, sein nächstes ›Werk‹ wieder anzunehmen und heraus
zu bringen. So ist und bleibt mein Albert glücklich und lebt in dem Glauben,
ein guter Schriftsteller zu sein. Und mir bleibt neben meinem Knochenjob im OP
noch der lukrative Nebenjob, der mir meistens auch Spaß macht. Ich beneide
keine in der Adolf-Schmetzer-Straße! Die müssen das machen! Wenn sie’s nicht
tun, stehen sie mittellos auf der Straße. Ich kann es machen, wann immer ich
Zeit habe und Lust darauf habe. Sogar meine Freier kann ich mir aussuchen«,
beendete die Irmi ihre ungewohnt langen Ausführungen.
    »Und deinen Albert lässt du
verkümmern! Oder meinst du, das kommt von ungefähr, dass er jetzt im Milieu
recherchiert?«, fragte die Monika.
    »Ich geb’s ja zu! Ich hatte
einfach keine Lust mehr auf ihn. Irgendwann muss ja auch mal Pause sein!«,
verteidigte sich die Irmi.
    »Lassen wir das! Das bringt eh
nichts! Der Albert ist dein Mann und du musst wissen, wie du mit ihm umgehen
musst!«, meinte die Rosi.
    »Ganz recht!«, betonte die Irmi
Rosis Meinung dazu.
    »Hat eine von euch gewusst, wie
der Manu und die anderen drei getötet worden sind?«, wechselte die Irmi
nach einer Schweigeminute das Thema.
    »Na wie schon? Erstochen wurden
sie alle! Stand doch in allen Zeitungen!«, sagte die Monika.
    »Aber es hat nie was über die
Tatwaffe in der Zeitung gestanden!«, sagte die Irmi.
    »Ist doch auch egal! Irgendwas
Spitziges wird’s schon gewesen sein. Messer oder so! Warum? Ist das
wichtig?«, fragte die Rosi.
    »Nicht so lange die Kripo nicht
von mir wissen will, ob ich Zugang zu einem Skalpell im OP hätte!«, antwortete
die Irmi.
    »Mach mich nicht verrückt! Das hat
dich der Köstlbacher gefragt?«, wollte die Monika wissen.
    »Was ist Skalpell!«, meldete sich
die Dusana.
    »Eine Art Operationsmesser«,
erklärte die Irmi nur im Telegrammstil, da sie für Dusanas mangelnde Deutschkenntnisse
momentan keinen Geist hatte.
    »Ich wusste natürlich sofort,
woher der Wind weht. Klar habe ich Zugang zu einem Skalpell. Ich könnte mir
jeden Tag eines unbemerkt mit nach Hause nehmen, wenn ich es darauf
anlegen würde. Und das weiß auch der

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