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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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bedeutsam, keine
persönliche und schon dreimal nicht eine beratende.
    Und da sind wir uns bestimmt
einig, in welchem Zusammenhang hätte die Klein den Edmund nun auch noch beraten
können, jetzt, wo er offensichtlich auf die Lösung des Falles gestoßen war?
Wenn sich die Klein keinen Ärger einhandeln wollte, dann würde es für sie
das Beste sein, geduldig darauf zu warten, dass ihre Stunde ein andermal
kommen würde oder so.
    »Ich fahre mit Kommissar
Liebknecht in die Dr. Johann-Maier Straße voraus! Und schicken Sie noch
jemanden zum Herrn Faltenhuber. Wenn er nicht im Amt ist, wird er vielleicht
in seiner Wohnung in der Schnupfe anzutreffen sein. Ich muss dringend mit ihm
reden! Er soll hier auf mich warten!«, ordnete der Köstlbacher noch an und
eilte aus dem Vorzimmer der Klein ins Nebenzimmer vom Liebknecht, der gerade
seinen letzten Einsatzbericht komplettierte.
    »Auf, auf! Wir müssen weg! Ich
erzähle Ihnen alles unterwegs!«, sagte er nur und ließ dem Liebknecht
keine Sekunde Zeit für irgendwelche Fragen.
    Da siehst du wieder einmal, wie
der Dienst von einem Beamten Besitz ergreifen kann. Plötzlich kein ›Du‹ mehr zur Klein und natürlich schon
gar kein ›Edith‹ . Jetzt wieder Abstand.
Jetzt wieder ›Sie‹ und ›Frau Klein‹ . Ein guter Beamter
weiß eben, wann er Dienstliches von Privatem trennen muss!
    Es war selbstverständlich nicht
sicher, ob sie den Peter Steingeister in seinem Haus antreffen würden. Aber die
Wahrscheinlichkeit erschien groß, da die Läden jetzt um 8.30 Uhr noch
nicht geöffnet hatten, Herr Steingeister als Firmenchef seine
Textilienfirma von seinem Privathaus in der Dr.-Johann-Maier Straße aus
leitete und daher seine Anwesenheit im Kaufhaus in der Königsstraße daher
so früh kaum wahrscheinlich war.
    Im Dienstwagen hat der Kommissar
Liebknecht den Köstlbacher nur fragend angesehen, weil so hatte er seinen
Chef bisher noch nie erlebt. Vor der Abfahrt hatte der Köstlbacher sogar darauf
bestanden, schusssichere Westen anzulegen und die Dienstwaffe mitzunehmen.
    »Wieso der Steingeister?«, fragte
der Liebknecht nur.
    »Der hat ein Motiv! Eines, für das
Sie vielleicht auch einen Mord begehen würden!«, sagte das der Köstlbacher nur.
    »Für alle vier Morde?«, fragte der
Liebknecht nach.
    »Für drei!«, verbesserte der
Köstlbacher. Das erste Opfer ging nicht auf sein Konto! Aber es kann gut sein,
dass ihn der Mord am Philip Knecht, zum Handeln animiert hat. Quasi als
Trittbrettfahrer! Und aus dem Trittbrettfahrer wurde dann ein Serienkiller, ein
Psychopath!«, sagte der Köstlbacher.
    »Und das Motiv?«, fragte der
Liebknecht.
    »Die Fehltritte seiner Frau Magda
und die seiner Tochter Monika, für die er aber andere verantwortlich machte.
    »Sie denken an so eine Art
Ersatzbestrafung?«, wollte der Liebknecht wissen.
    »Richtig! Gegen seine Weiber zu
Hause hätte er sich nie getraut, auch nur die kleinste Kleinigkeit zu
unternehmen. Dort war er unterwürfig bis zum Ende«, sagte der Köstlbacher.
    »Er ist Domina-Kunde?«, fragte der
Liebknecht.
    »Gut kombiniert! Und zwar in
Tschechien!«, ergänzte der Köstlbacher.
    »Darum der Gruber?«, fragte der
Liebknecht.
    »Der Gruber war ein Irrtum! Er hat
dem Josef Kreuzhammer in seinem Ferienhaus in Etterzhausen aufgelauert.
Und weil der Kreuzhammer auch einbeinig war, hat er ihn im Dunkeln mit dem
Gruber verwechselt«, erklärte der Köstlbacher.
    »Der Kreuzhammer einbeinig? Wieso
haben wir das übersehen?«, fragte der Liebknecht.
    »Wir haben es nicht übersehen! Es
wurde in keinem Bericht erwähnt. Erst als ich jetzt anordnete, alle mit den
Morden in Verbindung stehenden Personen noch einmal zu vernehmen, da
rutschte diese Tatsache mehr oder minder zufällig in ein
Vernehmungsprotokoll!«, antwortete der Köstlbacher.
    »Der berühmte Zufall also?«,
meinte der Liebknecht.
    »Es sind doch immer die zufälligen
Kleinigkeiten, die unserer Arbeit zum Erfolg verhelfen!«, lächelte der
Köstlbacher und dachte daran, dass ihm die Klein schon einmal mit einer solchen
zufälligen ›Kleinigkeit‹ aufgewartet
hatte, selbst wenn sich bei der dann herausgestellte, dass sie mehr oder minder
belanglos war, auch wenn momentan vielversprechend.
    »Und woher wusste der Herr
Steingeister von den Jahre zurückliegenden Eskapaden seiner Magda mit dem Kreuzhammer?
Immerhin haben wir doch auch noch nicht lange Kenntnis davon!«, fragte der
Liebknecht.
    »Sie muss es ihm wohl selbst
gesagt haben, als er wieder einmal seine

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