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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Tisch
liegen.
    1. Beide Leichen sind
identifiziert.
    Bei dem Toten im Hotel ›Ratisbona‹ handelt es sich um den
aktenkundigen Zuhälter Benni Tischke, Alter 26, ledig, mehrfach angeklagt
wegen Zuhälterei, Körperverletzung und Drogenhandel. Aus Beweismangel
kam es jedoch nie zu einer Verurteilung!
    Er wurde mit einer kurzen, sehr
scharfen Tatwaffe durch zwei gezielte Stiche in die Lungen getötet. Der Tod
trat in Folge von Pneumothorax ein. Man sagte mir, das sei ein Erstickungstod,
da die Lungen wie ein angestochener Luftballon keine Luft mehr halten
können. Die Stiche wurden von hinten jeweils zwischen zwei Rippen hindurch
ausgeführt. Der Mörder handelte kaltblütig und präzise. Keinerlei Abwehrspuren
lassen die Vermutung zu, dass Benni Tischke seinen Mörder nicht kommen sah. Er
brach vermutlich lautlos neben einer Kloschüssel in der Besuchertoilette
des ›Ratisbona‹ zusammen. Dafür
spricht auch, dass Herr Albert Stiegler, der sich zur Tatzeit in der
benachbarten Toilette befunden haben muss, nichts von alledem mitbekommen
hat. Seine Vernehmung ergab keine Verdachtsmomente gegen ihn.
    Bei der Wasserleiche in der Donau
handelt es sich um Herrn Hans Gruber. Herr Gruber war, polizeilich gesehen, ein
unbescholtenes Blatt. Sein Bein verlor er nicht erst kurz vor seinem Tode,
sondern bereits vor 15 Jahren unverschuldet bei einem Autounfall auf dem
Weg zur Arbeit. Dass es sich bei Herrn Gruber nicht um Suizid gehandelt haben
kann war spätestens klar, als die Gerichtsmedizinische uns die genaue
Todesursache mitteilte: Tod ebenso durch Pneumothorax! Den Wunden nach
handelt es sich exakt um die gleiche Tatwaffe wie beim Benni Tischke
und sogar die Einstiche erfolgten auf die selbe Art und Weise.
    2. Gruber wurde vor Tischke
ermordet.
    Wie viele Tage vorher, das ist
schwer zu sagen. Die in Nürnberg/Erlangen meinten, es könnten bis zu 16
Tage Zeitdifferenz zwischen diesen beiden Morden liegen, halten aber 14
oder 15 Tage eher als wahrscheinlich. Eine exaktere Datierung lässt die
Wasserleiche nicht mehr zu.
    3. Ein Zusammenhang zwischen den
beiden Morden ist denkbar.
    Herr Hans Gruber war als
Chefportier im ›Ratisbona‹ tätig.
Eine Vermisstenanzeige wurde von Seiten der Hotelleitung nicht gemacht, da Herr
Gruber sich zur Zeit seines Verschwindens in Urlaub befand. Erst Grubers
Vermieterin, die sich um den allein stehenden Mann ab und zu kümmerte und ihm
die Wohnung sauber hielt, kam das Fernbleiben ihres Mieters verdächtig vor.
Eine Fahndung wurde allerdings trotz ihrer Vermisstenanzeige nicht
herausgegeben, da alleinstehende Herren erfahrungsgemäß wieder aufzutauchen
pflegen, zumal der als vermisst gemeldete sich in Urlaub befand und
kurzfristig, weiß Gott wo, ein paar Nächte verbringen konnte.
    Das ›Ratisbona‹ zeigt sich auf alle Fälle als ein vages Verbindungsglied
zwischen diesen beiden Morden.
    Das erste Opfer, Herr Gruber,
arbeitete dort im Angestelltenverhältnis. Das zweite Opfer, der Tischke,
wird auf der allgemeinen Gästetoilette hinter einer offenen Klotüre neben der
Kloschüssel erstochen aufgefunden.
    4. Über Tatmotive und Täter tappen
wir noch im Dunklen.
    Allerdings haben wir zumindest
eine Spur, wenn auch nicht klar ist, wohin diese Spur im Augenblick führen
soll. Die 20jährige Monika Steingeister, Studentin und gleichzeitig in
Regensburg aktenkundige Prostituierte, Tochter des Textilunternehmers
Peter Steingeister, soll sich ursprünglich zur Tatzeit mit Herrn Albert
Stiegler im ›Ratisbona‹ zu einem Gespräch
verabredet haben. Der hauptberufliche Autor Stiegler recherchiert zur Zeit
nach seinen Angaben im Rotlichtmilieu wegen eines von ihm geplanten
Romans. Allerdings scheint es zu diesem Treffen nicht gekommen zu sein.
    Unsere Ermittlungen haben aber
ergeben, dass die Steingeister und der ermordete Tischke in Verbindung
gestanden haben müssen. Von Informanten aus der Szene war die Rede von
Zuhälterei. Wir werden das noch abklären müssen.
    Ich will alles wissen, was der
Tischke und der Gruber in den vergangenen Wochen gemacht haben, jeden Schritt,
jedes Bankgeschäft, Freunde, Feinde, einfach alles! Holen Sie sich
Durchsuchungsbefehle und stellen Sie die Wohnungen der beiden auf den Kopf! PC,
Videos, Kontoauszüge, etc.!
    Kommissarin Müller, Sie
observieren zusammen mit Ihrer Partnerin die Monika Steingeister. Observieren!
Klar? Nicht auf den Leib rücken!«, hat Köstlbacher seinen Ausführungen noch
hinzugefügt und sie mit:
    »Noch irgendwelche

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