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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Geschäft mit Stammkunden nicht
kostendeckend.
    Aber wegen so einer Softwaffe im
Doppelpack hat noch keiner eine von denen umgebracht, auch wenn sie sich
als gar nicht so soft rausstellten, weil Silikon doch etwas härteres
Gefühl.
    Der Tischke kann natürlich auch
wegen seiner Drogenkarriere ein Messer zwischen seine Rippen bekommen
haben. Da steckst du einfach nicht drin, wenn ein solches Multitalent wie
der Tischke umgebracht wird, weil bestimmt nicht nur Freunde.
    Und der Mord am Gruber? Na ja,
normalerweise wird ja so ein Hotelportier nicht ermordet, weil der hat nicht
wirklich echte Feinde. Zumindest normalerweise nicht. Da müsste er schon einmal
einem Gast ein Zimmer verweigert haben, nur weil er den nicht leiden kann. Aber
erstens machte so etwas der Gruber nicht, und zweitens bringt kein Gast einen
Hotelportier um, nur weil er ihm ein Zimmer verweigert hat. Und weil der
Gruber nicht verheiratet ist, deshalb ist er ja auch noch lange kein
potenzielles Mordopfer. Umgekehrt wäre es ja noch eher denkbar, weil so eine
Ehefrau, die kann schon einmal ausrasten und mit dem Küchenmesser und so. Das
kannst du sogar ab und zu in der Zeitung lesen. Sogar in einer sonst so braven
Bischofs- und Papsthervorbringerstadt wie Regensburg passiert so etwas. Kommt
auch vor, dass so eine Ehefrau eine Axt hernimmt, wenn die Wut auf ihren Mann
die entsprechende Dimension erreicht hat.
    Obwohl das mit der Axt eher die
maskuline Art ist, weil die doch etwas unhandlich ist und eine gewisse körperliche
Kraft voraussetzt, die du bei einem Küchenmesser nicht zwangsläufig haben
musst.
    Aber wie gesagt, der Gruber ist
nicht verheiratet gewesen. Da kann ihn keine Ehefrau massakriert haben. Die
einzige Frau, von der bekannt ist, dass sie mit dem Gruber Kontakt hatte, das
war seine Nachbarin, die seine Wohnung lüftete und so. Nicht dass du jetzt
denkst, dass vielleicht zwischen der Nachbarin und dem Gruber...quasi
eheähnliches Verhältnis, und dann doch wieder Grund für Bluttat, weil amtlich
oder nicht amtlich, Eifersucht selbe Wirkung. Aber da kann ich dich beruhigen:
Die Nachbarin war nicht die Traumfrau für einen gut aussehenden Mann in
den besten Jahren wie den Gruber, auch wenn nur ein Bein! Das sage ich jetzt
nicht, weil die Nachbarin auch gleichzeitig seine Vermieterin war. Aber wenn du
die kennen würdest, dann bräuchte ich dir hier jetzt nicht lang und breit
erklären, wieso die als Mörderin ausscheidet oder zumindest als heimliche
Geliebte. Weil, wenn der Gruber Kinder gehabt hätte, ich meine Kinder, die
bei ihm gewohnt hätten, weil ob er nicht vielleicht irgendwo Kinder gehabt hat,
das ist schließlich nicht sicher, aber wenn er mit Kindern zusammen gewohnt
hätte, dann hätte die Vermieter-Nachbarin nie in seiner Wohnung lüften
dürfen. Kinder hätten jedes Mal laut um Hilfe geschrien, weil Nachbarin und
Hexe äußerlich nicht zu unterscheiden. Bestimmt verstehst du jetzt,
warum eheähnliches Verhältnis zwischen Gruber und Nachbarin
ausgeschlossen, auch kein klitzekleiner Ausrutscher.
    Wo der Gruber aber seine
Manneskraft an die Frau brachte, darüber kann man nur mutmaßen. Einer
Mordkommission bleibt aber schließlich nichts anderes über, als vorab einmal zu
mutmaßen, vor allem dann, wenn so gut wie nichts Greifbares vorliegt. Der
Köstlbacher war da wirklich nicht zu beneiden, weil ihm der Dr. Huber
inzwischen schon ganz schön im Kreuz hing, weil es ihm zu langsam weiter ging
mit all den Ermittlungen.
    Und dass der Albert etwas zur
Lösung der Fälle beitragen könnte, das hätte sich damals keiner aus der SOKO
gedacht, der Köstlbacher nicht und die anderen schon dreimal nicht. Genau
genommen hatte der Albert selber ja auch keine Ahnung, dass er was wusste,
was zur Aufklärung der Morde beitragen könnte. Drum hat es ja auch noch so
lange gedauert, bis der Albert damit heraus rückte. Und wie er dann endlich
damit heraus gekommen ist, da war es für die Kripo nichts Neues mehr.
    Inzwischen musste sich der
Köstlbacher mit seiner Weisheit begnügen, dass oft nichts so ist, wie es
scheint und alle möglichen und unmöglichen Spuren verfolgen.

Im Internat
    Kapitel 7

     
    Die Nobelinternatsschule, auf die
der Kreuzhammer die Monika vermittelt hatte, war so eine ›All-Inklusive-Schule‹ . Hatte natürlich dieses Wort nirgendwo im
Prospekt stehen, aber Abiturgarantie quasi im Angebot enthalten. Angebot nicht
zu verwechseln mit Sonderangebot, weil letzteres natürlich billig, und
Internatsschule ›Schloss von

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