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Kohl des Zorns

Kohl des Zorns

Titel: Kohl des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Erdlinge!« Kaleton hob die krummen Arme.
    »Halt! Noch nicht!« rief der Professor. »Jim, meine Tasche!«
    Jim warf dem alten Mann die Gladstonetasche zu. Sie segelte durch die Luft und verschwand in der Dunkelheit.
    »Tut mir leid!« sagte Jim verlegen. »Ich schätze, jetzt stecken wir in ernsten Schwierigkeiten.«
    »Da schätzt du nicht verkehrt.«
    Feuerzungen entsprangen Kaletons Fingerspitzen. Sie schossen in den Himmel hinauf und schwenkten dann in Richtung der beiden Männer herum.
     
    Die Armeen Balins und Brans waren über die gesamte Länge der Ealing Road in einen titanischen Konflikt verwickelt. Schlimme, böse Kämpfe tobten, mächtige Ächzer und Seufzer und laute Kriegsrufe wurden ausgestoßen, Blut spritzte, und überall herrschte Hacken und Stechen und Schneiden und Reißen.
     
    Der Alte Pete drehte sich im Schlaf auf die andere Seite. »Gib endlich Ruhe, Chips!« befahl er seinem jungen Hund.
     
    »Sterbt!« rief Kaleton, während er mitten unter dem herabregnenden Feuer stand.
     
    »Ich verhafte mich im Namen des Gesetzes!« sagte Inspektor Hovis.
     
    Ticktack, ticktack, und endlich Kaaabbuuummmm! machte ein gewisser herabbaumelnder Koffer.
     
    Der Gasometer verwandelte sich in eine purpurne Flammenhölle. Die Gestalt hoch oben auf dem Laufsteg rannte eine weitere Treppe hinauf und umklammerte ihren letzten Koffer. Splitter und Wrackteile segelten durch die Luft, zusammen mit einer Wolke aus Goldstaub.
     
    Im Stadion erschauerte Kaleton und zitterte. Die Flammen rings um ihn spuckten und erstarben.
    »Das warst du! Du hast mich ausgetrickst!« rief er. »Der Turm! Das Sanktuarium!«
    »Ich glaube nicht, daß ich diesen Mann jemals verstehen werde«, sagte Jim.
    »Lauf, Jim!« rief der Professor. »Lauf um dein Leben!«
    »Das ist etwas, das ich verstehe«, erwiderte Pooley und nahm die Beine in die Hände.
    Kaleton stolperte durch den Gang nach unten in Richtung des Spielfelds. »Das Sanktuarium! Die Wand ist durchbrochen!«
     
    »Scheiße!« entfuhr es Konstabler Meek inmitten eines Haufens vergoldeter Trümmer. »Sehen Sie sich das hier an!«
    Hovis hob den versengten Kopf und starrte auf den alten Gasometer. In der Seite gähnte ein gewaltiges Loch, und durch das Loch hindurch …
    »Gold!« kreischte der Inspektor. »Der Gasometer ist voller Gold!«
    Gold ergoß sich aus der gezackten Öffnung, doch es war nicht allein das Gold aus dem großen Raub. Das hier war ein königlicher Schatz, ein göttlicher Schatz, das Gold von Jahrhunderten, das wahre Gold der Götter!
    »Der goldene Hort des Greifen!« ächzte Hovis.
    »Ich kriege ein Prozent!« sagte Hugo Rune. »Vergessen Sie das bloß nicht!«
     
    »Für Gott und Vaterland!« König Bran schwang seine mächtige Kampfaxt und schlug mehrere Köpfe von ebenso vielen Schultern. »Vorwärts, Männer, der Sieg ist unser!«
    Die Reitersleute preschten vor, und sie trugen den Kampf bis zum Eingang des altehrwürdigen Fliegenden Schwans.
    »Das gleiche Schild wie damals«, sagte der gute König Bran. »Ich schätze, ich werde nachher einen Becher Met trinken.«
     
    Im Obergeschoß zog sich der schlafende Teilzeitbarmann ein Kissen über den Kopf.
    »Schon wieder irgend so eine verdammte Party«, murmelte er und kuschelte sich in sein Bett. »Wo war ich jetzt stehengeblieben? Ach ja, Allison, die Gleitcreme.«
     
    Die Gestalt hoch oben auf dem Laufsteg sah sich einer weiteren Treppe gegenüber. Unten auf dem Boden tobte eine grausame Schlacht voller Blutvergießen. Andere winzige Gestalten rannten durch die gezackte Öffnung der ersten Explosion und warfen sich auf den goldenen Schatz.
    Aus Richtung der Brentforder Konstablerei ertönte das Schrillen von Polizeisirenen, und ein Konvoi gepanzerter Fahrzeuge kam in Sicht.
    Die einsame Gestalt stieg höher und höher. Sie hatte schwer mit dem Gewicht ihres letzten Koffers zu kämpfen. Die Treppe schien kein Ende nehmen zu wollen und führte immer weiter himmelwärts — der Gasometer konnte unmöglich so hoch sein! Und doch war er das.
    Höher und immer höher.
     
    »Ich glaube, ich bin verloren«, sagte Jim Pooley. »Ehrlich gesagt, ich bin ganz sicher.«
    »Gut gemacht, Jim.«
    »Hören Sie, Professor!« Pooley wandte sich zu dem alten Gelehrten um. »Ich habe rein gar nichts mit all diesen Machenschaften hier zu tun! Ich sehe nicht ein, warum ich den Kelch tragen soll!«
    »Meinst du vielleicht die Gladstonetasche?«
    »Sie sind der Magus. Wedeln Sie mit Ihrem Zauberstab oder was auch

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