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Kohl des Zorns

Kohl des Zorns

Titel: Kohl des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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entlang, die eine Reihe von allem Anschein nach schweren Koffern mit sich schleppte.
    »Was geht hier vor?« erkundigte sich Hovis. »Ich verlange augenblicklich eine Erklärung!«
    »Was macht er dort, Sir?« Die einzelne Gestalt ließ einen der Koffer an einem langen Stück Seil nach unten gleiten.
    »Stecken Sie vielleicht dahinter, Rune? Rune, kommen Sie auf der Stelle zurück! Halten Sie diesen Mann auf, Konstabler!«
    »Mensch!« sagte Konstabler Meek. »Sehen Sie sich nur diesen Haufen an!«
    Entlang der Kew Road ritt die Armee des Königs Bran, inzwischen in vollem Galopp. Die mächtigen Kriegsrösser schnauften und ächzten, und ihre Hufe wirbelten Funken vom Asphalt auf. Die Reiter richteten ihre edlen Gesichter zum Himmel und zogen die Schwerter. König Bran zog einen Kamm durch seine üppigen Locken und drängte sein Reittier vorwärts:
    »Lauf, Dobbin!« brüllte er. »Guter Junge, lauf so schnell du kannst!«
    Konstabler John Harney brachte Hugo Rune mit einem spektakulären Rugby-Tackling zu Fall. »Hab’ ich dich!« sagte er, nicht gerade viel, aber wenigstens etwas, wenn man bedenkt, daß das alles ist, was er im gesamten Buch zu sagen hat.
    Hovis tanzte auf der Stelle auf und ab. »Verhaften Sie alle!« brüllte er. »Schalten Sie das verdammte Walkie-talkie ein, Meek! Ich will, daß das MEK, die SAS, die Einsatzhundertschaften, die verdammte Kadettenschule und was weiß ich nicht noch alles hier antanzen, und zwar auf der Stelle!«
    »Jawohl, Sir!« bestätigte Meek und zog das Walkie-talkie hervor. »Ich rufe alle Wagen!« sagte er in seinem allerfeinsten Broderick-Crawford-Englisch. »Ich rufe alle Wagen!«
    »Bitte, Sir, was machen wir wegen diesem Koffer?«
    »Koffer? Was für ein Koffer?«
    »Dieser Koffer dort, Sir.« Konstabler Reekie zeigte auf das Ding, das inzwischen einen Fuß über seinem Kopf baumelte.
    »Verhaften Sie es, mein Junge! Verhaften Sie diesen verdammten Urlauber da oben! Der Koffer ist wahrscheinlich vollgepackt mit Drogen!«
    »Er tickt ziemlich laut, Sir.«
    »Er tickt? O mein Gott!«
    »Duckt euch, ihr Wichser!« erklang von oben eine laute Stimme. »Volle Deckung!«
     
    Die Armee des guten Königs Bran hatte inzwischen das Arts Center erreicht. Aus dem nächtlichen Himmel senkten sich ihre Todfeinde auf sie herab. Die dunklen Kreaturen stürzten sich mit schnappenden Schnäbeln und ausgefahrenen Klauen auf die Reitenden und hatten nichts als Mord im Sinn.
    Die Legionen der Dunkelheit, geführt von ihrem finsteren Meister. Balin der Böse. Balin mit der Stirn aus poliertem Kupfer. Balin mit der Nase aus schwarzem Blei, dem Nabel aus Wolframcarbid und einer seltenen Legierung aus komplizierten chemischen Verbindungen.
    »Keine Gefangenen!« rief Balin. »Verschont niemanden! Tötet sie alle, alle, alle!«
    »Töten, töten, töten!« antworteten Balins Kreaturen und spornten ihre Alptraumrösser an.
    »Für Gott und Vaterland!« rief der gute König Bran.
    Ticktack, ticktack, ticktack machte ein bestimmter Koffer.
     
    Professor Slocombe legte eine Hand auf Pooleys Schulter. »Ich schätze, es ist mir gelungen, ihn abzulenken«, verriet er dem zusammenzuckenden, verängstigten Jim. »Jetzt müssen wir an die Arbeit.«
    »Immer nur Arbeit und niemals Lohn!« maulte Pooley. »Dieser Job stinkt!«
    »Die Bezahlung ist gut, Jim«, widersprach der Professor. »Komm, bring mir die Tasche. Wir müssen zum Zentrum des Stadions vordringen.«
    »Was geht dort unten vor?« fragte Jim und deutete in die Richtung. »Ich habe all diese fliegenden Kreaturen gesehen, und jetzt klingt es dort unten, als wäre eine ganz schlimme Schlägerei im Gange.«
    »Das ist erst der Anfang, Jim. Komm jetzt.«
    »Nicht so schnell!« Kaleton wuchs vor den beiden aus dem Boden. »Keinen Schritt weiter.«
     
    »Hilfe ist unterwegs, Sir«, meldete Konstabler Meek, als er zu Hovis gekrochen war. »Ein gewisser Commander West kommt höchstpersönlich vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Er bringt eine Spezialeinheit mit. Er schien ganz außer sich zu sein, Sir. Kennen Sie ihn vielleicht?«
    Hovis vergrub das Gesicht in den Händen und stampfte mit den Füßen auf den Boden. »Ihr seid allesamt verhaftet!« kreischte er.
    Ticktack, ticktack, ticktack machte der merkwürdige Koffer.
     
    »Das Ende ist nah, und gleich fällt der letzte Vorhang!« sagte Kaleton. »Das Morgen gehört mir, und ihr seid nichts als das Gestern.«
    »Ich kenne diesen Spruch«, sagte Jim.
    »So sterbt denn, erbärmliche

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