Komm mit auf die Insel unserer Liebe
Erscheinungsbild betraf. Sie verwendete viel Zeit und Sorgfalt auf ihr Äußeres, denn eine gepflegte Erscheinung und perfektes Styling waren ein absolutes Muss in ihrem Job. Eleanor straffte die Schultern und zwang sich zu einem professionellen Lächeln.
„Dann bist du also mein Vierzehn-Uhr-Termin. Auf meinem Kalender habe ich mir allerdings vermerkt, dass Leandro Atrikides von Atrikides Holdings kommen sollte. Hatte er denn keine Zeit?“
„So ungefähr.“ Jace setzte sich auf den Ledersessel ihr gegenüber, und sie nahm ebenfalls Platz.
„Und was kann ich für dich tun?“, fragte sie betont sachlich und versuchte dabei, die schmerzlichen Erinnerungen zu verdrängen, die Jace in ihr wachrief, und ihn wie einen ganz normalen Kunden zu behandeln. Das war jedoch alles andere als leicht. Eleanor hätte Jace am liebsten an eine ihrer Kolleginnen verwiesen, doch sie wusste, dass ihre Chefin das niemals dulden würde. Lily Stevens mochte es nicht, wenn man ihre Anweisungen nicht befolgte oder gar ihre Pläne durcheinanderbrachte. Davon abgesehen gab es noch einen anderen Grund, weshalb Eleanor sich dieser Situation stellen musste: Sie wollte sich selbst beweisen, dass Jace Zervas sie nicht aus der Fassung bringen konnte, denn sie war längst über ihn hinweg.
„Nun, ich bin hier, weil ich dich für die Planung einer größeren Veranstaltung engagieren möchte.“
„Und um welche Art von Veranstaltung handelt es sich?“, erkundigte sie sich. So schwer es ihr auch fiel, normal mit Jace zu reden, sie musste es einfach schaffen. „Für eine umfangreiche Planung brauche ich einige Details.“
„Die müsste meine Assistentin dir bereits telefonisch mitgeteilt haben.“
Eleanor schlug die Mappe auf, die sie von Jill bekommen hatte und die mit Atrikides Holdings gekennzeichnet war. „ Weihnachtsfeier steht hier nur“, las Eleanor vor. „Das ist alles, was ich habe.“
Es klopfte an der Tür, und Jill kam mit einem Tablett in der Hand herein. Um sie so schnell wie möglich wieder loszuwerden, nahm Eleanor ihr das Tablett gleich ab und schickte sie wieder hinaus. Eleanor wusste nur zu gut, dass Jill schon lange scharf auf ihren Job war und jeden Fehler, der Eleanor unterlief, sofort notierte und zu ihrem Vorteil zu nutzen versuchte. Der Konkurrenzkampf in diesem Metier war gnadenlos, und man musste ständig auf der Hut sein, dass einem niemand die hart erkämpfte Position streitig machte. Eleanor schenkte für sich und Jace Kaffee ein und bot ihm eine Tasse an.
„Früher hast du nie Kaffee getrunken“, bemerkte er mit einem Lächeln, das sich nach Eleanors Empfinden nicht in seinen Augen widerspiegelte. „Ich hab mich damals schon gewundert, dass jemand, der selbst gar keinen Kaffee trinkt, ein Café eröffnen will.“
Eleanor spürte einen Stich im Herzen, und ihre Hand zitterte leicht, als sie ihre Tasse nahm, um einen Schluck zu trinken. Wie konnte Jace nur so tun, als würde er in alten Erinnerungen schwelgen wie ein guter alter Freund? Wusste er nicht mehr, wie tief er sie verletzt und gedemütigt hatte? Hatte er in all den Jahren nie darüber nachgedacht, wie schlimm es für sie gewesen sein musste zu erfahren, dass er nicht nur sie, sondern auch das Land verlassen hatte?
„Es ging nur ums Geschäft“, erwiderte sie betont kühl, um sich nichts von ihrem inneren Aufruhr anmerken zu lassen. „Ich hatte die Marktlücke erkannt und rechnete mir gute Chancen auf Erfolg aus. Ob ich Kaffee trinke oder nicht, spielte dabei keine Rolle.“
Jace trank seinen Kaffee immer noch schwarz mit zwei Löffeln Zucker, genau wie früher. Eleanor erinnerte sich nur zu gut daran, wie sie ihn in ihrer winzigen Studentenwohnung mit Kaffee und selbst gebackenen Keksen und Kuchen verwöhnt hatte, die sie bald in ihrem eigenen Café hatte verkaufen wollen. Sie erzählte ihm von diesem Traum, und Jace fand ihn fantastisch, genau wie ihre süßen Kreationen. Und Eleanor glaubte ihm. Sie glaubte ihm auch, als er behauptete, er würde sie lieben. Dass das jedoch eine Lüge war, hatte er ihr bewiesen, indem er sie schon kurze Zeit später ohne Vorankündigung verlassen hatte.
„Das stimmt nicht, Ellie, deine Pläne hatten nichts mit Geld zu tun“, widersprach er sofort. „Du hast davon geträumt, einen Ort zu schaffen, an dem die Menschen sich wohl und wie zu Hause fühlen. Oder weißt du das nicht mehr?“
Und ob sie das noch wusste! Eleanor erinnerte sich noch sehr genau daran, wann oder vielmehr wo sie Jace von ihrem
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