Komm mit auf die Insel unserer Liebe
meldete sich an der Rezeption, und die Empfangsdame drückte auf einen Knopf an ihrer Gegensprechanlage. „Mr Zervas, Eleanor Langley ist da“, sagte sie und wies gleich darauf auf die mit Edelholz getäfelte Tür zu ihrer Rechten. „Sie dürfen eintreten.“
Eleanor nickte und versuchte krampfhaft, ihre Nervosität zu unterdrücken. Warum war sie bloß so aufgeregt? Sie fürchtete sich ja regelrecht vor diesem Treffen. Dabei hatte sie sich fest vorgenommen, sich keinesfalls von Jace einschüchtern zu lassen, schließlich war er derjenige gewesen, der damals falsch gehandelt und sich feige aus dem Staub gemacht hatte.
Sie straffte die Schultern und trat schließlich ein. Das Büro war sehr geräumig und ebenso luxuriös eingerichtet wie das Foyer. An einer Wand hing eine eindrucksvolle Ahnengalerie der männlichen Mitglieder der Familie Atrikides, und auf einem kleinen Seitentisch sah Eleanor mehrere gerahmte Familienfotos, die darauf hinwiesen, dass dies das Büro des ehemaligen Geschäftsführers war, den Jace seines Amtes enthoben hatte.
Er stand gerade am Fenster, als Eleanor den Raum betrat. Und als er sich zu ihr umdrehte und ihr in die Augen sah, rührte sich plötzlich etwas tief in ihrem Innern. Sie fühlte sich regelrecht in die Vergangenheit zurückversetzt und stellte sich vor, wie schön es gewesen war, mit Jace zu schlafen …
Energisch schob sie die Gedanken weg und sah ihn spöttisch an. „Wie mir scheint, hast du dir gleich das Büro deines Vorgängers unter den Nagel gerissen, nachdem du ihn mitsamt der halben Belegschaft hinausgeworfen hast.“
Jace kniff die Augen zusammen, denn er verstand den unverblümten Vorwurf sofort. „Erstens habe ich nicht die halbe Belegschaft rausgeworfen, das ist maßlos übertrieben, und zweitens werde ich dieses Büro ohnehin nicht lange nutzen, weil ich nur für kurze Zeit in New York bin.“
Eleanor fragte sich, warum sie dieses Thema überhaupt angeschnitten hatte, schließlich war sie nicht hierhergekommen, um mit Jace über seine Geschäftspraktiken zu diskutieren. Wahrscheinlich weil sie ihm einen Seitenhieb versetzen wollte, um sich von ihren eigenen widersprüchlichen Gefühlen abzulenken. Sie straffte die Schultern und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt. „Also, was ist nun? Du wolltest über die Pläne für die Weihnachtsfeier mit mir sprechen.“
„Das stimmt“, bestätigte Jace, und seine Züge wurden etwas weicher „Aber vorher wollte ich noch mit dir essen.“ Er führte Eleanor in einen kleinen Nebenraum, in dem ein hübsch gedeckter Tisch für zwei Personen stand. „Bitte, setz dich doch.“
Ihr blieb nichts anderes übrig, als seiner Aufforderung zu folgen. Als sie die Serviette auseinanderfaltete und sie sich auf den Schoß legte, merkte Eleanor, dass ihre Hände zitterten. Es war zum Verrücktwerden! Sie brauchte nur in Jace’ ausdrucksvolle graue Augen zu sehen, und schon spielte ihr ganzer Körper verrückt. Jace übte schon damals diese verheerende Wirkung auf sie aus, und jetzt war es sogar noch schlimmer. Die Aura, die ihn umgab, zog Eleanor derart in den Bann, dass sie nicht mehr in der Lage war, klar zu denken. Schon bei ihrem ersten Treffen bei Premier Planning hatte sie gespürt, dass sie sich noch genauso unwiderstehlich zu Jace hingezogen fühlte wie damals vor zehn Jahren. Wenn er sie nur ansah, wurde ihr schon heiß – wie wäre es dann erst, wenn er sie berührte?
Die Tür ging auf, und eine seiner Mitarbeiterinnen kam herein, um das Essen zu servieren.
„Möchtest du ein Glas Wein?“, bot Jace an.
„Normalerweise trinke ich nicht, wenn ich arbeite.“
„Dann nur ein halbes, ja?“
Eleanor gab nach und ließ sich ihr Glas zur Hälfte füllen. Was hätte es für einen Sinn, mit Jace zu diskutieren? Je schneller sie dieses Meeting hinter sich brachte, umso besser. Das Menü duftete köstlich und sah sehr verlockend aus, doch Eleanor war so angespannt, dass sie keinerlei Appetit verspürte. Dennoch zwang sie sich, ein Stückchen von dem zarten Kalbfleisch zu essen.
„Wie genau stellst du dir diese Weihnachtsfeier also vor?“, nahm sie das eigentliche Thema wieder auf. „Ich brauche einfach mehr Details, um Ideen zu entwickeln.“
„Das überlasse ich voll und ganz dir. Außerdem habe ich doch schon gesagt, was mir am wichtigsten ist: Ich möchte eine Party geben mit Niveau, die etwas ganz Besonderes ist und meinen Mitarbeitern das Gefühl gibt, dass sie mir wichtig sind.“
„Außer denjenigen
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