Komm zu mir heute Nacht
Tür jedoch einen Spaltbreit offen.
„Was, keine Seifenblasen?"
„Seifenblasen? " Die Zwillinge sahen sich hoffnungsvoll an. „Mrs. Winslow erlaubt uns nie, Seifenblasen zu machen. Sie sagt immer, wir müssen uns beeilen."
Nash runzelte darüber die Stirn und achtete darauf, außer Sicht zu sein.
„Na ja", erwiderte Mandy, kniete sich auf den Boden und nahm Waschlappen und Seife zur Hand, „manchmal ist das ja auch nötig. Aber eine Frau braucht ab und zu ein richtiges schönes Schaumbad. Das ist ein Luxus, den nur wir uns erlauben dürfen."
„Warum nur ihr?" fragte Nash aus dem Flur.
„Weil wir Frauen sind, Nash. In solchen Augenblicken malen wir unsere Zehennägel an, denken über die Probleme der Welt nach, über hübsche Kleider und attraktive Männer." Mandy zwinkerte den Mädchen zu und fing an, ihnen das Haar zu waschen.
„Dann pflegen wir unseren gebrochenen Herzen und planen unsere Zukunft."
Als sie von gebrochenen Herzen sprach, schnürte ihm etwas die Kehle zu. „Ich sehe nicht, was das nützen soll", gab er betont lässig zurück. „Rein und wieder raus aus der Wanne. Sich in eine Backpflaume zu verwandeln ist doch nur Zeitverschwendung."
Mandy verdrehte die Augen, und Kim und Kate machten es ihr nach. „Deswegen bist du ein Mann, und wir sind Frauen. Du wirst das nie verstehen. Okay, Mädchen, Zeit zum Ausspülen."
Jetzt kommt der schwierige Teil, dachte Nash. Kate hatte Todesangst davor, Seife in die Augen zu bekommen. Das Wasser lief, aber er hörte nicht die üblichen Beschwerden, und so spähte er verstohlen ins Bad. Kate hatte sich einen Waschlappen fest auf die Augen gedrückt, und Mandy achtete darauf, ihn nicht nass zu machen. Zum Teufel, er tat genau das Gleiche, aber die Folge war nichts als Geschrei. Nachdem Kate fertig war, wickelte Mandy ihren Kopf in ein Handtuch und konzentrierte sich dann auf Kim.
Er zog schnell den Kopf zurück, als sie wenig später aus der Wanne stiegen.
Eine Minute danach sagte Kate: „Okay, Daddy, du kannst jetzt reinkommen."
Nash stieß die Tür auf, lehnte sich an den Türrahmen und lächelte. „Wusste ich’s doch, dass meine beiden Lieblinge unter all dem Dreck stecken." Er küsste die beiden und griff nach dem Kamm. Kim verzog schon das Gesicht, bevor er überhaupt angefangen hatte.
Mandy, die hinter Kate stand, räusperte sich. Nash sah sie an. Sie arbeitete sich in Rekordzeit geschickt durch Kates verheddertes Haar. Er ahmte ihre Bewegungen nun nach, woraufhin Kim sich zum ihm umdrehte und ihn anlächelte. Während sie ihnen dann das Haar föhnten, ging sein Blick immer wieder zu Mandy. Sie sah aus wie der wilde Rotschopf, in den er sich verliebt hatte. Doch er wollte sich nicht an das wundervolle Gefühl gewöhnen, sie bei sich zu haben. Mandy würde nicht lange bleiben.
„Ihr beide habt so hübsches Haar", sagte sie, und er lächelte bei Kates zufriedenem Gesichtsausdruck.
„Daddy findest, wir sollen es abschneiden."
Mandy sah ihn kurz an. „Das ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. Nur für den Sommer, wenn es so heiß ist."
Er atmete erleichtert auf.
„Überlegt es euch", fuhr sie fort. „Wir könnten in Zeitschriften nach einem Schnitt suchen, der euch gefällt."
„Zeit fürs Bett", sagte er, als sie mit Föhnen fertig waren.
Die Mädchen liefen in ihr Zimmer, das fast den ganzen ersten Stock einnahm, während Mandy die nassen Handtücher einsammelte.
„Danke, Mandy."
Sie richtete sich auf und lächelte.
„Ich hätte die halbe Nacht gebraucht, um sie zu baden, und zwar mit der doppelten Unordnung und einem Eimer Tränen. Ich bin dir wirklich sehr dankbar."
„Keine Ursache", sagte sie schlicht und freute sich über seine Worte.
„Ich versuche seit einer Woche, mit ihrer Schamhaftigkeit fertig zu werden." Er wollte ihr beim Aufräumen helfen, aber sie hielt ihn auf. „Ich mach das schon. Geh du zu deinen Töchtern."
Nash nickte und ging fort, um die Mädchen ins Bett zu bringen. Er fühlte sich im Nachteil, ganz einfach deswegen, weil er ein Mann war, und er erkannte, wie sehr seine Töchter es genossen, dass jetzt eine jüngere und ungezwungenere Frau als Mrs. Winslow bei ihnen war.
Eine halbe Stunde später betrat Mandy das Kinderzimmer und fand Nash schlafend in dem Stuhl zwischen den Betten der Zwillinge. Ein Märchenbuch lag auf seiner Brust, und er hatte seine Hände um je eine seiner Töchter geschlossen. Die zärtliche Szene rührte Mandy sehr. Wie schön musste es doch sein, so geliebt zu
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