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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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dass wir eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Polizei in Hässleholm pflegen, und er verstand genau, wie das gemeint war.«
    Hill verstand es ebenso und stellte fest, dass jetzt alle Rot hatten.
    »Wohin willst du eigentlich?«, wollte Sahlman wissen und wechselte das Gesprächsthema.
    »Ich wollte kurz zu Gårdeman reinschauen. Später schaffe ich es nicht, denn Catharina will übers Wochenende kommen.«
    »Aha«, kommentierte Sahlman seine Worte. »Äh, hast du etwas dagegen, wenn ich dich begleite, ich meine für einen kurzen Besuch?«
    »Nein, natürlich nicht«, meinte Hill und bemerkte dankbar, dass endlich auch die Fußgänger Knallgrün bekamen. Also kämpften sich die beiden Polizisten zusammen mit diversen Angestellten, die auf dem Weg zur Nachtschicht die Stempeluhr des Krankenhauses ansteuerten, durch den Schnee in Richtung Osten hinauf zum warmen, willkommen heißenden Eingang der Klinik.
    Einige Arbeiter waren dabei, die Weihnachtsbeleuchtung über dem Eingang zu installieren. Der riesige Weihnachtsbaum stand bereits, und man startete gerade einen Versuch, die Beleuchtung einzuschalten, was allerdings nicht glückte.
    Die weihnachtliche Hektik war selbst hier zu spüren, doch es lag noch etwas anderes als Geschäftigkeit in der Luft. Eine Erwartung, die nichts mit Konsum zu tun hatte, sondern eher die Erinnerung an vergangene glückliche Zeiten beschwor.
    Denn nicht alle hier würden das kommende Weihnachtsfest erleben dürfen. Es gab Entwicklungen, die keineswegs vorhersehbar waren oder nach vorgegebenem Muster abliefen. Schicksale, die eine völlig andere Wendung genommen hatten, als zu erwarten gewesen wäre. Kurz gesagt, einige Menschen würden niemals wieder den Weihnachtsmann zu Gesicht bekommen.
    »Glaubst du, dass Gårdeman zu Weihnachten wieder auf den Beinen ist?«, wollte Sahlman wissen, um das Schweigen zu brechen. Eigentlich dachte er nicht länger als bis zum Abend und war vollauf damit beschäftigt, die Minuten bis dahin zu zählen.
    »Weihnachtsküsse! Kaufen Sie Weihnachtsküsse! Nur fünf Kronen das Stück!«
    Hill erstarrte und schaute sich aufgrund des bekannten Ausspruches unangenehm berührt um. Tennissocken und Zimtschnecken waren schon hoffnungslos ausverkauft, nur Weihnachtsküsse schien es noch in Hülle und Fülle zu geben.
    »Unterstützen Sie unsere Klassenfahrt! Kaufen Sie Weihnachtsküsse!«
    Doch es waren zum Glück nicht die Mädchen aus Råå, sondern zwei pubertierende, pickelige Jungs in überlangen Bellbottom-Jeans und mit schräg auf den Kopf geklemmten Baseballkappen.
    Vor seinem inneren Auge sah Hill ein weiteres Mal eine lachende Anne Smitt draußen in Råå ihren fatalen Weihnachtskuss kaufen, und er hatte den vagen Verdacht, dass ihn dieser Anblick nicht zum letzten Mal plagen würde.
    »Wie bitte? Was hast du gesagt?«, entschuldigte er sich. »Ich hab nicht richtig zugehört.«
    »Ich fragte, ob du glaubst, dass Gårdeman an Weihnachten wieder zu Hause sein wird?«, wiederholte Sahlman.
    Plötzlich bekamen die Arbeiter die Elektronik in Gang, und die großzügig glitzernde Weihnachtsdekoration über dem Eingangsbereich des Krankenhauses erstrahlte in der zunehmenden Dämmerung wie ein gigantischer, nahezu überirdischer wegweisender Leitstern.
    Die schmelzenden Schneeflocken auf ihren Krägen reflektierten das Licht, während sich Sahlman und Hill dankbar von den mächtigen Drehtüren in Empfang nehmen ließen.
    »Ja, das glaube ich«, antwortete Hill. »Ich denke schon, dass er Weihnachten wieder zu Hause sein wird.«

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