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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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Insekt bildete.
    „ Hinweis aus der Bevölkerung. Terroristen.“
    „ Terroristen? So eine Finte. Du lügst!“
    Wieder versetzte der Blonde ihm einen schmerzhaften Fußtritt. Katzorke würgte und kotzte die Reste der Sauferei in der „Gießkanne“ aus. In seinem Mund blieb beißende Magensäure.
    „ Also? Muss ich deutlicher werden?“
    „ Nein.“
    Katzorkes Kriminalistenhirn erlebte seine schwerste Prüfung. In Sekundenbruchteilen durchforstete es ganze Verbrecherkarteien. Um seine Peiniger einordnen zu können, ließ er die harmlosen Jungs dabei aus.
    „ Ich lüge nicht, es gab einen Hinweis.“
    Seine Kehle schnürte sich zusammen, als er an das Schicksal des Gehenkten dachte. Es blieb ihm keine andere Wahl, er musste ihnen eine glaubhafte Story servieren. Der nächste Tritt konnte tödlich sein.
    „ Wir warten schon ganz schön lange, Mann!“
    „ OK, ich hab eine Menge Alkohol getrunken. Aber langsam kriege ich wieder Durchblick. Ein Zeuge gab an, er habe zufällig die Strangulierung eines Mannes beobachtet. Strick vom Haken an der Decke. Die Hinrichtung fand in einer Wohnung in Mariendorf statt.“
    Die drei Gangster tauschten Blicke. Katzorke konnte im zitternden Lichtschein der Taschenlampe nicht erkennen, ob sie seine Story glaubten. Voller Angst fuhr er hastig fort.
    „ Könnt ihr euch sicher vorstellen, den Alarm im Dezernat. Hinrichtungen sind auch für uns eine Seltenheit. Der Zeuge sollte noch mal aufs Revier, dann dieser dumme Fehler. Seine Adresse war falsch. Keiner hatte seine Angaben überprüft. Deshalb war das SEK in der falsche Wohnung.“
    Ungläubiges Staunen auf Seiten der Kriminellen.
    „ Solche Deppen beschäftigt die Polizei?“
    „ Ja.“
    Höhnisches Gelächter. Sie amüsierten sich gut.
    „ Und warum bist Du am Abend wieder aufgekreuzt, Schnüffler?“
    Die Augen der Vogelspinne über ihm kamen näher. Katzorke sah, der Mann trug einen teuren, schwarzen Anzug.
    „ Ich konnte nicht schlafen.“
    Erneutes Gelächter.
    „ Er konnte nicht schlafen. Ach, ja? Musst Du Pillen schlucken für deinen Nachtschlaf. Wir haben eine Pille für dich. Die musst Du schlucken. Wir wissen nämlich, wer Du bist.“
    Katzorke fühlte den Nackenschlag, obwohl keiner der drei Männer ihn angerührt hatte.
    „ OK. Machen wir einen Deal. Was wollt ihr von mir?“
    Die drei Männer flüsterten einen Moment lang miteinander. Dabei ließen sie ihn keinen Augenblick lang unbeobachtet.
    „ Schicke Story, Herr Kommissar.“
    „ Es ist die Wahrheit.“
    „ Was hast Du im Angebot?“
    Der dritte Gangster, der bisher in der Dunkelheit nicht zu erkennen gewesen war, trat in den Lichtschein der Taschenlampe. Er trug einen schwarzen Vollbart und einen grauen Trainingsanzug mit einer Kapuze, die weit über seinen Kopf gezogen war.
    „ Hast dir eine schöne Geschichte ausgedacht, Bulle. Terroristen, eine Hinrichtung. Wirklich nett! Glaubt das etwa die Polizei?“
    Katzorke nickte.
    „ Strick von der Decke? Shibari, Mann. Bondage! Vielleicht hatte einer vergessen, bei seinen Sexspielchen die Gardine zuzuziehen. Es gibt tatsächlich Leute, die hängen sich zum Spaß gegenseitig auf. Und zufällig ruft ein spießiger Nachbar die Polizei. Worauf das SEK die falsche Wohnung stürmt? Willst Du uns Märchen aus Posemuckel erzählen“
    „ Aber … .“
    Weiter kam er nicht, der nächste Tritt traf ihn ungeschützt in die Magengrube. Katzorkes Mageninhalt jagte wieder die Speiseröhre hinauf. Der Rest, der noch übrig war.
    „ Weiß die Sitte etwa nicht, was in der Gegend abläuft? Oder habt ihr ein Teamproblem?“
    Wieder folgte ein Tritt.
    „ Spuck aus, wen ihr gesucht habt!“
    Katzorke hatte keine Ahnung, welchen Aufwand manche Bürger für ihre Lustbefriedigung betrieben. In seiner sittsam geordneten Vorstellungswelt war er in seinem Leben nicht über die Missionarsstellung hinausgekommen. Nicht einmal in seiner Fantasie. Daher gab ihm der Bärtige ein Rätsel auf. Er hatte keinen Schimmer, wovon er sprach.
    „ Ein Nachbar fühlte sich gestört. Nächtliche Ruhestörung, Lärm im Treppenhaus.“
    Erstaunen, dann erneutes Gelächter. Was für eine lächerliche Ausrede!
    „ Das tischst Du uns ernsthaft auf?“
    Katzorke musste sich eingestehen, wie unglaubwürdig die reine Wahrheit manchmal klang. Und dass dieser Fall sein polizeiliches Wissen überstieg und seine Erfahrung sprengte. Offensichtlich ein Fall für ein anderes Dezernat. Leider waren jedoch nicht die passenden Kollegen vor Ort, sondern

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