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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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durch den gemauerten Eingang des Rohbaus.
    Katzorke war allein mit den brutalen Schlägern.
    „ Er hat uns fast den Spaß verdorben.“
    „ Pfui, Spinne!“
    „ Steh auf, Bulle!“
    In dem zukünftigen Toilettenraum ragten Leitungsstutzen für eine ganze Reihe von Urinalen aus der Wand, an denen Katzorke sich hochzog. Er sah ein kleines Fensterloch, das sich unter der Decke befand. Daraus konnte er nicht entkommen.
    „ Halleluja! Es geht aufwärts.“
    Einer band ihm ein Halstuch vor die Augen. In großer Entfernung vernahm Katzorke Verkehrslärm. Er dachte, das Leben dort müsste schön sein. Bestimmt ein gewöhnlicher Straßenzug, aber er sehnte sich dort hin.
    „ Wenn er bloß nicht so bluten würde! Saue mir die Klamotten ein! Heute ist noch Diskotime.“
    „ Los, bevor es hell wird!“
    Sie nahmen den Kommissar in ihre Mitte und zogen ihn aus dem Raum.
    „ Wer ist euer Boss?“
    Katzorke hatte fürchterliche Angst. Am Klang ihrer Stimmen, wenn sie antworteten, würde er erkennen können, was sie vorhatten.
    „ Du bist auf dem Weg zu ihm. Unser Boss ist der Mächtigste, den man sich vorstellen kann. Er freut sich auf dich.“
    Ein Luftzug wehte durch Katzorkes Haar. Er hörte das Atmen seiner Bewacher, während er sich voran tastete. So ging es etliche Meter über den Betonboden. Ab und zu stieß er gegen am Boden lagernde Gegenstände, stolperte, aber fiel nicht hin, weil sie ihn hielten.
    „ Auf der Treppe hältst Du dich am Geländer fest. Kapiert?“
    Die Hand an seinem linken Arm ließ ihn los. Was Katzorke irritierte, war der veränderte Tonfall, in dem sie redeten.
    „ Vorwärts, Mann, wir haben noch was vor!“
    Er machte vorsichtige Schritte, jeden Moment darauf gefasst, mit einem Fuß die oberste Treppenstufe zu erreichen. Das war ihnen zu langsam, eine Faust boxte ihn voran.
    „ Fass Bulle! Fass das Geländer!“
    Katzorkes Arm tastete suchend nach Halt.
    „ Los, weiter!“
    Von hinten bekam er einen Stoß in den Rücken, der ihn zwei Schritte vorwärts stolpern ließ. Seine Hand tastete verzweifelt nach dem Geländer. Sein linker Fuß stieß zuerst in den Abgrund, zog den ganzen Körper in eine Drehung, wie bei einem betrunkenen Turmspringer im Schwimmbad.
    Der Sturz aus dem dritten Stockwerk lief für Katzorke ganz langsam ab. Die Zeit genügte, in seinem Gehirn ein Bild zu erzeugen. Ein einziges Bild, das alles zusammenfasste, was wichtig in seinem Leben war. Das Bild war eine Überraschung für ihn.
    Dann schlug sein Körper hinter der Baustelle auf.
    „ Jetzt weiß er, warum wir gute Katholiken sind.“
    „ Viel Spaß beim Boss!“
    Sie machten sich nicht die Mühe, über den Abgrund nach unten zu schauen.
     

     

     

     

18.
    „ Fatma, hast Du es drauf, einem Kerl mit nur einer Hand ein Kondom überzuziehen?“
    Der Kellner ignorierte Elisabeths Anspielung. Er war der Meinung, das Problem mit seinen zahlungsunwilligen Gästen würde sich lösen.
    Allerdings hatte er nicht mit der Hartnäckigkeit von Elisabeth gerechnet. Sie war spontan auf das Thema Schwangerschaftsverhütung als Inspiration für Gespräche zwischen Frauen gekommen, um sich lautstark damit in Szene zu setzen.
    „ Zum Beispiel über den Kopf, damit er ruhig ist!“
    Fatma starrte sie geistesabwesend an.
    Elisabeth verspürte offenbar eine große Leidenschaft, den Disput mit dem Kellner extrem eskalieren zu lassen.
    „ Ob Du einem Kerl mit nur einer Hand ein Kondom überstreifen kannst? Das ist hier die entscheidende Frage.“
    Elisabeths Stimme signalisierte, dass sie wütend über Fatmas Desinteresse wurde.
    „ Oder machst Du es mit dem Mund?“
    Fatma machte verzweifelte Handzeichen. Nichts bewegte Elisabeth, abgesehen von ihrer eigenen Fantasie.
    Der Kellner wartete nahe der Tür grinsend ab, was die beiden Grazien ihm an diesem Abend noch bieten würden.
    „ Ich warte darauf, dass sich ein Kerl mal selbst eins überzieht.“
    Jetzt musste Fatma doch lachen.
    „ Über seinen Kopf?“
    Die Gestalten am Tisch gegenüber waren offensichtlich beeindruckt von Elisabeths freizügigen Schilderungen. Ihre Anspielungen wurden mit Gelächter quittiert.
    „ Elisabeth, wie lange soll das so weiter gehen?“
    Im Gegensatz zu ihrer Schulfreundin flüsterte Fatma kaum hörbar leise.
    „ War es etwa meine Idee, in dieses verschissene Mariendorfer Lokal zu gehen? Ohne Pockenschutz! Hier holst Du dir den Ravi Shankar.“
    „ Der war Musiker, Elisabeth.“
    Fatma imaginierte innerlich die Variationen ihrer gelernten

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