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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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versammelten Trinkergemeinde trat der bald eingetroffene Kollege wie abgemacht als guter Freund von Katzorke auf.
    „ Hab dich schon überall gesucht, altes Haus. Mann, hast Du wieder geladen! Komm, ich helfe dir auf.“
    Scheinbar besorgt um Katzorkes Wohlergehen, schaffte der zwei Meter Mann den willenlosen Polizeibeamten aus der „Gießkanne“ hinaus auf die Straße zu seinem mit Rostflecken und Beulen verzierten Transporter.
    Der Hüne arbeitete tagsüber als Transporteur von Flügeln und Klavieren.
    Rolf hatte sich für sein Alibi kurz zuvor von der Wirtin verabschiedet, als ginge er unschuldig nach Haus. Im Falle einer späteren Untersuchung seines geplanten Verbrechens war er so frei von Verdacht, am bösen Schicksal Katzorkes beteiligt gewesen zu sein.
    Der Fahrer des Transporters sammelte Rolf am verabredeten Treffpunkt in einer dunklen Seitenstraße auf. Mit dem Kommissar an Bord fuhren sie zur nächsten Sparkasse.
    „ Showtime, Alter! Sag mal deinen Text auf! Die Pin Nummer.“
    Der Hüne führte Katzorkes glasigem Blick die entwendete Kreditkarte vor Augen. „Versuchs noch mal! Immer wieder schön langsam von links nach rechts in Leserichtung, damit er sie identifizieren kann!“
    „ Was ist denn los?“
    Ohne Willenskraft stierte Katzorke stumpfsinnig auf die Karte.
    „ Los Schauspieler, Text! Pin aufsagen!“
    „ Zweiundvierzig, achtundsechzig.“
    Er flüsterte so leise, als gäbe er ein intimes Geständnis preis.
    „ Noch mal, hab´s nicht verstanden.“
    Der zwei Meter Mann konnte sich Zahlen nicht merken.
    Katzorke wiederholte und Rolf schrieb die Zahlen auf.
    „ Wir wollen nur deine Probleme lösen, Mann!“
    Die Ganoven gaben sich frech als seine Kumpels aus. So würde er ihnen keinen Ärger bereiten.
    Zusammengesunken lehnte Katzorke in einer Ecke des Transporters, während der Kumpan des Bauchredners mit tief ins Gesicht gezogener Schirmmütze sein Konto plünderte.
    Rolf organisierte bereits telefonisch weitere Schikanen.
    „ Hallo Jungs, einmalige Gelegenheit für euch. Hab einen willenlosen Bullen im Kasten. Der singt euch die Tonleitern rauf und runter. Mann, aus dem kriegt ihr alles raus!“
    Katzorke hatte bis dahin nur zusammenhanglose Ausschnitte seines Ausflugs mitbekommen. Doch langsam setzte sich in seinem schmerzenden Schädel aus dem Chaos an Bildfetzen, Stimmen und Geräuschen sein Bewusstsein wieder zusammen. Mehr und mehr Urteilsvermögen setzte ein und er erschrak über seine Lage. Der Klang von Rolfs Stimme verhieß nichts Gutes.
    Schnell drangen weitere Einzelheiten seiner Umgebung in sein Bewusstsein. Wie durch zu starke Brillengläser erkannte er durchs Fenster die Leuchtschrift der Sparkasse. Hörte weit entfernt die Stimme von Rolf beim Telefonieren und dann öffnete sich die Tür des Lieferwagens.
    „ Hat funktioniert.“
    Kalte Nachtluft strömte herein. Der Hüne hockte sich neben Katzorke auf die metallene Ladefläche, während Rolf das Steuer übernahm und losfuhr. Die Stimmung der beiden war ausgelassen. Offenbar spielten sie gern mit Banknoten. Er hörte ihr Gelächter und schließlich Rolfs Stimme.
    „ Phase, Alter! Die Spinne wartet auf ihn.“
    „ Dann also los!“
    „ Wo fahrt ihr mich hin?“
    Katzorke versuchte, sich verständlich zu machen. Keine Reaktion. Er zweifelte, ob er die Frage wirklich ausgesprochen, oder nur gedacht hatte. Ein helles Flimmern erschien, sobald er die Augen schloss. Darin führten tanzende Buchstaben ein Ballett auf.
    „ Wohin?“
    Der Wagen beschleunigte. Seine Entführer, die Katzorke noch nicht als solche wahrnahm, schwiegen. Nur das Scheppern und Rumpeln des betagten Transporters verformte sich im Rauschzustand des Kommissars zu Heavy Metal Musik. Kein Musikstil, den sein Magen sehr mochte.
    „ Ich steige jetzt aus.“
    Das war eindeutig seine Stimme. Diese vier Worte waren ihm in seinen Ohren flüssig über die Lippen gekommen. Das gab ihm Auftrieb, aber seine Begleiter lachten bloß amüsiert.
    „ Kannst doch nicht laufen, Mann. So besoffen wie Du bist. Wir fahren dich, damit Du sicher ankommst!“
    Beide lachten mit seltsamen Lauten.
    Katzorkes bequemer Massagesessel zu Hause tauchte als schöne Vision auf, in den er sich mit seiner ganzen, sich wieder aufbauenden Willenskraft hinein sehnte. Er wollte den Ganoven seine Adresse angeben, strengte sich an, aber Rolf kam ihm zuvor.
    „ Brauchst dich nicht zu bedanken. Für die Tour bezahlt uns dein Freund!“
    „ Welcher Freund?“
    Rolf war darauf bedacht, dass

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