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Kommissar Morry - Das Phantom

Kommissar Morry - Das Phantom

Titel: Kommissar Morry - Das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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„Knüppelmann" hinten im Fond mitfahren und sich von der anstrengenden Nebelfahrt ausruhen können. Aber es sollte anders kommen!
    Die beiden Cops waren noch keine drei Schritte von ihrem Fahrzeug entfernt, als ein grauenhafter Schrei die Stille der Nacht durchbrach. Ein Schrei, der den sonst furchtlosen Cops einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Noch zwei, drei Schritte stolperten die beiden Uniformierten weiter in den Nebel hinein, dann sahen sie ein, daß sie mit ihrem Wagen schneller zum Ziele und der Stelle kommen würden, die am Lime Kiln Dock liegen mußte und von der der Schrei ausgestoßen worden war. Aus Sergeant Methaws war alle Müdigkeit und Anstrengung gewichen. Hastig eilten er und der lange Schotte zurück, und bevor es ihm richtig zum Bewußtsein kam, hatte er wieder den Platz hinter dem Volant eingenommen. Mit Sirenengeheul jagten Tommy und seine beiden Kollegen in den Nebel hinein, passierten die kurz vor dem Dock liegende Narrow-Street und brachten am südlichsten Teil dieser Straße ihr Fahrzeug zum Stehen.
    „Mac, du übernimmst die Strecke links von uns, und ich sehe unten am Fluß nach! Sobald du irgend etwas gefunden haben solltest, gibst du mit der Pfeife Signal. Ich werde das gleiche tun, sofern ich eine Spur gefunden haben sollte!"
    Mit langen Sätzen verschwand Sergeant Methaws in dem Nebel, der sich, je näher er der Themse kam, mehr verdichtete und ihn zwang, noch tastend und Schritt für Schritt vorwärts zu gehen. Mac Flemming hatte sich ebenfalls in Bewegung gesetzt. Während seine Augen den Nebel zu durchdringen versuchten, drehten sich seine Gedanken unaufhörlich um den gehörten Schrei.
    Was mochte diesen Menschen veranlaßt haben, sich hier zu dieser Zeit aufzuhalten? Und vor allen Dingen, was mochte ihm zugestoßen sein, daß er so furchtbar aufgeschrien hatte? — Shocking! Vielleicht war es ein Nichtschwimmer, der sich hierher verirrt hatte und vom Dockrand abgeglitten und ein unfreiwilliges Vollbad nehmen mußte. Dichter tastete sich Mac Flemming an das Becken heran. Während er lauschend seinen Kopf gegen das sechs Meter tiefer liegende Wasser neigte, versuchte er mit einer starken Stablampe den Wasserspiegel abzuleuchten. Doch der Lichtkegel seiner Spezial-Nebellampe durchbrach nur schwach den schwellenden Nebeldunst, und grau gähnte ihm ein Teil der Wasseroberfläche entgegen. Eine Spur eines vielleicht stattgefundenen Verbrechens oder Unglücksfalles war nicht zu erkennen. Weiter schob sich Flemming an den Beckenrand nach Norden, an vereinzelt stehenden Werften vorbei. Er hatte bald den nördlichsten Teil des Lime Kiln Docks erreicht. Hier spendeten hin und wieder trübe Gaslaternen etwas Licht und ließen die verödete und dunkle Gegend nur noch verkommener erscheinen.
    Plötzlich stockte sein Schritt. Keine fünf Schritte vor ihm tauchte, wie aus dem Boden gewachsen, eine Gestalt auf, verhielt kurz, als sie den im trüben Schein einer Gaslaterne stehenden Cop sah, schob sich dann blitzschnell auf ihn zu. Mac Flemming reagierte zum ersten Male für Bruchteile von Sekunden zu langsam. Der Schock, der das unverhoffte Auftauchen dieser vermummten Gestalt vor ihm hervorgerufen hatte, hielt ihn gefangen. Als er ihn gewaltsam abgeschüttelt hatte, war es bereits zu spät. Eine Stahlklammer hatte schon sein rechtes Handgelenk umspannt und polternd entglitt die Pistole seiner kraftlos gewordenen Hand. Wie gebannt starrte er in ein zerfurchtes Gesicht, aus dem ihn zwei glühende Augen höhnisch und mit diabolischer Freude anblitzten.
    Näher und näher kamen diese Augen.
    Noch einmal kehrte in Flemming so etwas wie Selbsterhaltungstrieb zurück. Unter Aufbietung seiner ganzen Kräfte versuchte er, sich aus der Umklammerung des Vermummten zu befreien. Schon glaubte er es geschafft zu haben. — Als sofort danach die Luft über seinem Kopf mit scharfem Zischen komprimiert wurde, wußte er, daß der Vermummte ihn nur etwas freigegeben hatte, um seinen vernichtenden Schlag auszuführen. In der gleichen Sekunde traf ihn auch der Hieb, ohne daß er auch nur die geringste Abwehrbewegung ausführen konnte.
    Wie ein glühendes Schwert fraß sich die Dreikantspitze des Stabdolches durch sein Gehirn. Augenblicklich wurde es finster vor seinen Augen, und bevor sein Körper mit einem gurgelnden Laut zu Boden stürzte, war alles Leben aus ihm gewichen.
    Wenig später lag der Ort des Grauens wieder verlassen in der nebligen Nacht. Der Täter mit dem zerfurchten Gesicht und den

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