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Kommt ein Löwe geflogen

Kommt ein Löwe geflogen

Titel: Kommt ein Löwe geflogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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sehr laut und aufgeregt, und der Dieb wollte immer mehr Geld haben und der andere Mann nicht soviel bezahlen. Das war mein Glück, denn Mister Knister geriet beim Reden so in Hitze, daß er sich die Jacke mit dem Brief in der Tasche auszog und über die Stuhllehne hängte. Aber wie sollte ich unbemerkt daran gelangen? Da hatte ich noch mal Glück. Es klingelte nämlich stürmisch an der Haustür, und Mister Knister ging nachsehen, wer das sein könnte. Er verließ das Zimmer, und auch der andere Mann war neugierig und folgte ihm. Jetzt konnte ich die beiden Briefe auswechseln. Und hier ist nun der für Totokatapi.«
    »Der Brief ist richtig«, sagte Totokatapi, der schnell hineingeschaut hatte.
    »Also los!« befahl der Sultan.
    »Jawohl«, sagte Dok. »Erst läuft Pips zum Polizisten Poch und sagt ihm, daß er ins Kaufhaus kommen soll. Dann bringen Herr Dreipfennig und Herr Krume die Kiste zu Mister Knister, und wenn er sie hat und von Löwe gefangen ist, dann kommen wir alle hinterher.«
    So war alles gut geplant, und sie verließen das Haus, um Mister Knister zu fangen.

In letzter Minute: Ra!

    »Nun, das ist ausgezeichnet«, sagte gerade Mister Knister im Büro des Kaufhauses zu einem fremden Mann mit einem roten Gesicht und einer dicken Aktentasche, der ihm einen Haufen Geldscheine auf den Schreibtisch zählte. »Sie sind jetzt also der neue Eigentümer des Kaufhauses.«
    Die dicke Aktentasche wurde dabei immer dünner und das Gesicht des fremden Herrn immer röter.
    »Ja«, sagte er, »aber was wird mit der Kiste voll Gold und Juwelen?«
    »Die gehört mir!« antwortete Mister Knister, indem er sich das Geld in die Taschen stopfte.
    »Nein«, sagte der Herr mit dem roten Gesicht. »Die Kiste gehört zum Kaufhaus, und deshalb gehört sie jetzt mir.«
    »Sie gehört mir«, widersprach Mister Knister, »denn sie ist noch nicht im Kaufhaus, sie wird erst geliefert...«
    Da klopfte es.
    Die Tür wurde aufgestoßen, und Herr Krume und Herr Dreipfennig schleppten unter Ächzen und Stöhnen eine riesengroße Kiste ins Büro.
    »Da ist sie ja!« sagte Mister Knister.
    Herr Krume und Herr Dreipfennig stellten die Kiste ab und wiederholten: »Da ist sie ja«, wobei sie es sich nicht verkneifen konnten, ein wenig zu lachen.
    »Warum lachen Sie?« fragte Mister Knister argwöhnisch.
    »Ach — nur so«, murmelten Herr Krume und Herr Dreipfennig und verließen das Büro wieder.
    »Wollen wir nicht nachsehen, was in der Kiste ist?« fragte der Herr mit dem roten Gesicht.
    »Natürlich«, antwortete Mister Knister. Er war auch sehr neugierig. Er machte das Schloß der Kiste auf und lüftete den Deckel.
    »Lauter Gold!« schrie der Herr mit dem roten Gesicht begeistert. »Es gehört mir!«
    »Wahrhaftig«, rief Mister Knister, »aber es gehört natürlich mir!«
    Da bewegte sich das, wer sie für Gold gehalten hatten, und sprang aus der Kiste.
    »Hilfe! Diese Kiste ist natürlich für Sie bestimmt!« schrie der Herr, der jetzt ein tomatenrotes Gesicht hatte und sich unter den Schreibtisch flüchtete.
    »Polizei! Polizei!« rief Mister Knister. Er sprang hinter den Schreibtischsessel.
    Löwe hob die Vorderpfoten und brüllte grauenerregend.
    »Die Polizei ist schon da!« sagte der Polizist Poch, der eben die Tür aufstieß und gemütlich hereinspazierte. Er war vor einer Minute mit seinem alten grünen Auto vor dem Kaufhaus vorgefahren und war spornstreichs ausgestiegen und nach oben gerannt. Hinter ihm kamen alle: Dok, Kim, Pips, der Sultan, das Kamel, Totokatapi, Wu, Schipp und Ra.
    »Herr Polizeioberst!« rief Mister Knister. »Warum lassen Sie dieses gefährliche Tier und diese verbrecherischen Menschen alle frei herumlaufen?«
    »So?« fragte Poch. »Und wer sind Sie denn?«
    »Ich bin Totokatapi!« sagte Mister Knister zitternd hinter dem Lehnstuhl.
    »Dann zeigen Sie mir mal den Brief!«
    »Aber natürlich, bitte schön! Wenn es weiter nichts ist!« rief Mister Knister, griff in seine Jackentasche und reichte das zusammengefaltete Blatt hinter der Lehne vor, ohne Löwe aus dem Auge zu lassen.
    »Sieh mal einer an!« sagte Poch, indem er sich den Brief vor die Nase hielt. »Sind Sie der Besitzer dieses Briefes?«
    »Aber ja!«
    »Dann muß ich Sie verhaften, denn hier steht ganz deutlich: >Der Besitzer dieses Briefes ist der Dieb.<«

    Mister Knister erbleichte unter seiner schwarzen Farbe. »Aber Sie sehen doch, daß ich so schwarz bin, wie es eben nur Totokatapi sein kann!«
    »Wirklich?« fragte Pips. Sie trat vor,

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