Konfessor - 17
Dunkelheit reagiert hatten, jetzt waren sie in ihrem Element. Dies waren eben-jene Krieger, die der Orden üblicherweise an die Spitze einer Invasion stellte, um den Gegner in einer ersten wuchtigen, jede Gegenwehr zerschlagenden Attacke niederzuwalzen.
Zum Glück waren Richard, Bruce und General Meiffert nun endlich nicht mehr auf sich allein gestellt. Cara streckte jeden nieder, der in ihre Nähe kam, und kletterte über jene hinweg, die Richard in Stücke zu hacken versuchten. Diese Männer wussten, wie man mit bewaffnetem Widerstand umging, hatten aber keine Ahnung von Mord-Sith. Schon begannen die ersten vor Cara zurückzuweichen, nur um von anderen, plötzlich aus dem Nichts auftauchenden Mord-Sith niedergemacht zu werden. Überall hörte man die gequälten Schreie von Soldaten. Unweit davon wurden die Ordenskrieger durch Männer der Ersten Rotte von zwei Seiten gleichzeitig bedrängt. Richard sah General Trimack seine Leute ins dichteste Schlachtgetümmel führen, die Elite der Elite, die den Ordenskriegern nicht nur an Körpergröße, sondern auch sonst in jeder Hinsicht mehr als ebenbürtig war. Die D’Haranischen Soldaten waren ausnahmslos kampferprobte Männer.
Mehrere Krieger in dunkler Lederrüstung, das Gesicht verzerrt von Zorn und Hass, stürzten sich auf Richard. Noch ehe er sein Schwert gegen sie in Stellung bringen konnte, stellten sich ihnen zwei andere Hünen in den Weg und schlitzten ihnen mit blitzschnellen Bewegungen ihrer Ellbogen die Hälse auf und durchtrennten ihnen die Halsschlagader. Erstaunt erkannte Richard Ulic und Egan, die beiden blonden, hü- nenhaften Leibwächter des Lord Rahl, deren aus Riemen, Panzerung und Gürtel bestehenden dunklen Lederuniformen so geformt waren, dass sie sich wie eine zweite Haut über die Konturen ihrer mächtigen Muskeln legten. Mitten auf der Brust war ein verziertes »R« mit zwei gekreuzten Schwertern darunter ins Leder eingraviert, und unmittelbar über den Ellbogen trugen sie eigens für den Nahkampf entwickelte Metallbänder, die mit rasiermesserscharfen Klingen versehen waren. Schon bald wurde deutlich, dass jeder, der den beiden nahe genug kam, um ihre Bekanntschaft zu machen, nicht einfach nur sterben, sondern auf höchst grausame Weise krepieren würde. Andere durch die Bresche strömende Truppen wurden von Dingen niedergestreckt, die Nathan ihnen kraft seiner Gabe entgegenschleuderte. Gleißend helle Lichtblitze zerfetzten explosionsartig Soldaten in Kettenhemden, ließen glühend heiße Metallsplitter von Wänden, Fußboden und Decke abprallen. Es war ein erbitterter, einseitiger Kampf, in dem die Soldaten keine Chance hatten, auch nur ihr Schwert gegen den hochgewachsenen Propheten zu erheben, ehe sie durch den gebündelten Einsatz seiner Gabe in Stücke gerissen wurden. Richard gewahrte plötzlich, dass Adie über und über mit Blut bedeckt war.
Cara erstarrte auf der Stelle. »Benjamin?« »Hier! Übernehmt Adie!«
»Ich muss Lord Rahl beschützen!«
»Tut, was ich Euch sage!«, brüllte er sie über das Getöse des Schlacht an. »So helft ihr schon!«
Zu Richards Überraschung stellte sie ihren Protest augenblicklich ein und nahm Adie aus seinen Armen entgegen. Der packte Jillian mit seiner freien Hand und zog sie auf seine andere Seite, fort von den beiden Kriegern, die ihn von rechts bestürmten. Den Kopf zwischen die Schultern gezogen, stieß er sein Schwert nach vorn und durchbohrte einen der Angreifer. Bruce war ebenfalls sofort zur Stelle, allerdings so tief abgetaucht, dass er der Klinge des Generals nicht in die Quere kam, und brachte den zweiten Mann mit einem Schnitt gegen seine Knie zu Fall. Als ein dritter den General zu packen versuchte, legte Egan ihm seinen muskulösen Arm um den Hals und drückte zu. Der Mann erschlaffte. Egan schleuderte ihn zur Seite wie eine Lumpenpuppe und machte sich sofort über den zweiten Ordenskrieger her. »Zurück!«, schrie General Meiffert Cara an, als diese sich erneut ins dichte Kampfgetümmel stürzen wollte.
»Ich muss Lord Ra-«
»Zurück mit Euch!«, brüllte er und stieß sie gleichzeitig mit der Hand zurück. »Ich sagte zurück!«
»Nathan!«, übertönte Richard den tosenden Lärm, als ihm klar wurde, welche Chance sich dadurch ergeben hatte, dass General Meiffert Cara unsanft aus dem Weg geschoben hatte. Als der Prophet sich auf den Zuruf hin umdrehte, wies Richard in den dunklen Tunnel, den der General soeben verlassen hatte. »Wir sind alle durch! Jetzt!« Nathan
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