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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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er tatsächlich versucht hatte, sein Gesicht zu verbergen, was würde geschehen, wenn erst das Ja’La-Turnier begann? Ein oder zwei Tage konnte er die Schlammschicht vielleicht beibehalten, aber sobald der Regen aufhörte, würde der Morast trocknen. Sie fragte sich, was er dann tun würde. Und dann konnte sie nicht anders, als seinetwegen einen sorgenvollen Stich zu verspüren.
    Am Ende der Mannschaftsbesichtigung, nachdem sie aufgebrochen waren, um zu sehen, was der Bote Jagang zeigen wollte, war ihr noch etwas anderes in seinem Gesicht aufgefallen: Wut. Als sie sich für einen letzten schnellen Blick zu ihm umdrehte, war ihre Kapuze verrutscht, und er hatte den schwarzen Bluterguss gesehen, den Jagang in ihrem Gesicht hinterlassen hatte.
    Im ersten Moment hatte sie geglaubt, er werde seine Kette mit bloßen Händen in Stücke reißen, doch dann stellte sie erleichtert fest, dass er klug genug war, nichts dergleichen zu versuchen. Kommandant Karg hätte ihn auf der Stelle umgebracht.
    Nach der Unterhaltung, die er mit Jagang auf dem Weg zur Mannschaftsbesichtigung geführt hatte, und in der von gemeinsam geschlagenen Schlachten die Rede gewesen war, waren die beiden alte Bekannte. Während dieser kurzen Unterredung hatte sie sich ein Bild von dem Kommandanten gemacht. Wie schon den Kaiser, so durfte man auch den Kommandanten nicht unterschätzen. Vor den Augen seines Kaisers hätte er sich gewiss nicht in Verlegenheit bringen lassen wollen und hätte seine Angriffsspitze, wäre der Zorn mit ihr durchgegangen, ohne zu zögern umgebracht.
    Vermutlich ließ sie sein Zorn über das, was Jagang ihr angetan hatte, zu der Überzeugung gelangen, dass er nicht ihr Feind sein konnte. Gleichzeitig war er gefährlich. Seine Art zu stehen, das Gleichgewicht zu halten, sich zu bewegen, verriet ihr eine Menge über ihn. Hinter seinem Raubtierblick verbarg sich unverkennbar Intelligenz, und seine überlegte Art, sich zu bewegen, sagte ihr, dass auch er nicht zu unterschätzen war. Sicherlich würde sie dies erst mit Beginn der Spiele wissen, andererseits machte ein Mann wie Kommandant Karg einen Gefangenen wohl kaum ohne triftigen Grund zu seiner Angriffsspitze. Bald, wenn sie ihn erst spielen sah, würde sie es wissen, doch in ihren Augen wirkte er wie die Personifizierung unterdrückten Zorns - und als wüsste er, wie er ihn entfesseln konnte.
    »Hier herüber, Exzellenz«, sagte der Bote und wies in den grauen Nieselregen.
    Sie folgten dem Boten, ließen das dunkle Meer des Feldlagers hinter sich und gelangten hinaus in das offene Gelände der Azrith-Ebene. Kahlan war mit ihren Gedanken so sehr bei dem Mann mit den grauen Augen, dass es ihr gar nicht auffiel, als sie bei der Baustelle der Rampe ankamen. Hoch über ihnen ragte die Rampe in den Himmel, und jenseits davon die Hochebene, die aus dieser Nähe wahrlich beeindruckend wirkte. Aus dieser kurzen Distanz war von dem Palast erheblich weniger zu erkennen.
    Als der Regen einsetzte, hatte sie sich kurz der Hoffnung hingegeben, er werde die Rampe zum Einsturz bringen, doch jetzt, da sie unmittelbar daneben standen, war deutlich zu sehen, dass sie nicht nur mit Felsbrocken verstärkt worden war, sondern durch das Hinzufügen von immer mehr Baumaterial zusammengepresst wurde. Arbeitstrupps aus Soldaten mit schweren Gewichten stampften Erde und Steine fest, sobald diese an Ort und Stelle abgeladen wurden. Nichts blieb dem Zufall überlassen. Gewiss, die Soldaten im Armeelager - wie auch ihre Bewacher - waren kaum mehr als ungebildete Rohlinge, die sich ahnungslos einer sinnlosen Sache verschrieben hatten, doch gab es in der Imperialen Ordnung durchaus auch einige intelligente Männer, und diese waren es, die den Bau der Rampe überwachten - die Rohlinge schleppten nur die Erde heran.
    So dumm und ahnungslos die gemeine Masse der Soldaten war, Jagang selbst umgab sich mit kompetenten Leuten. Trotz ihrer Kraft und Körpergröße waren seine Leibwächter alles andere als Idioten. Und auch die Aufseher beim Bau der Rampe waren intelligente Männer. Sie wussten, was sie taten, und besaßen genügend Selbstbewusstsein, um Jagang zu widersprechen, wenn er einen nicht umsetzbaren Vorschlag machte. Ursprünglich hatte er das Fundament der Rampe schmaler auslegen wollen, um rascher an Höhe zu gewinnen. Bei allem Respekt scheuten sie nicht davor zurück, ihm zu erklären, dass dies nicht funktionieren werde und warum. Er hörte ihnen aufmerksam zu und erlaubte ihnen, nachdem er sich von

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