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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Kunst.« Stürme aus grauen Schatten trieben durch seine tiefschwarzen Augen. »Sie verstehen sich meisterlich darauf, Menschen selbst unter unvorstellbaren Qualen noch lange Zeit am Leben zu halten. Sollte sie dennoch an der Folter sterben, werde ich mich an dir schadlos halten müssen.«
    Kahlan zog den blutverschmierten Kopf der beklagenswerten Kleinen fest an ihre Brust. Als diese ihr leise schluchzend gestehen wollte, wie leid es ihr tue, dass sie sich hatte erwischen lassen, brachte Kahlan sie sanft zum Schweigen.
    »Hast du mich verstanden?«, verlangte Jagang mit tödlich ruhiger Stimme zu wissen.
    Kahlan schluckte. »Ja.«
    Er packte Julians Haar mit seiner riesigen Pranke und machte Anstalten, sie wieder zu sich herüberzuziehen. Julian schrie vor Entsetzen. »Ja, Exzellenz!«, stieß Kahlan hastig hervor. Lächelnd ließ er das Haar des Mädchens los. »Schon besser.« Obwohl sich Kahlan nichts sehnlicher wünschte, als dass dieser Albtraum enden möge, wusste sie, dass dies erst der Anfang war.

9
    »Hör auf, dich wie ein kleines Kind zu benehmen, und halt still.« Johnrock blinzelte hektisch. »Pass auf, dass sie nicht in die Augen kommt.«
    »Ich werde schon nicht zulassen, dass sie dir in die Augen tropft.« Johnrock tat einen bangen Atemzug. »Wieso muss ausgerechnet ich der Erste sein?«
    »Weil du mein rechter Flügelstürmer bist.« Darauf wusste er nicht gleich etwas zu erwidern. Er entzog sein Kinn Richards Griff. »Glaubst du wirklich, dass es uns helfen wird zu gewinnen?«
    »Ganz bestimmt«, antwortete der und richtete sich auf. »Voraus gesetzt, wir alle halten uns an die Abmachungen. Durch die Farbe allein werden wir kein Spiel gewinnen, trotzdem wird sie ein wichtiges Hilfsmittel sein, etwas, was uns ein bloßer Sieg nicht geben kann - sie wird uns helfen, einen Ruf zu begründen. Einen Ruf, der alle verunsichern wird, die als Nächste gegen uns antreten müssen.« »Mach voran, Johnrock«, maulte einer der anderen Männer und verschränkte ungeduldig die Arme vor der Brust. Der Rest der Mannschaft, der sich um sie geschart hatte, um zuzusehen, nickte beifällig. Keiner von ihnen hatte sich als Erster zur Verfügung stellen wollen. Die meisten, wenn auch nicht alle, hatten sich erst von Richards Erklärung über den Nutzen der Farbe breitschlagen lassen. Johnrock warf einen Blick in die Runde der Wartenden, schließlich zog er ein Gesicht und gab sich geschlagen. »Na schön, also los.« Richard blickte an seinem Flügelstürmer vorbei zu den Posten, die mit eingelegtem Pfeil bereitstanden. Jetzt, da man den Gefangenen die Ketten abgenommen hatte, hielten sie Ausschau nach dem geringsten Anzeichen von Ärger, während sie darauf warteten, die Mannschaft zu ihrer ersten Partie zu geleiten. Kommandant Karg ließ stets eine schwere Bewachung aufziehen, sobald Richard und seine Mitgefangenen nicht angekettet waren, trotzdem fand dieser es auffällig, dass die meisten Pfeile auf ihn gerichtet waren.
    Er konzentrierte sich auf Johnrock und packte die Oberseite seines Kopfes, um ihn ruhigzuhalten.
    Richard hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, womit er die Gesichter der Mannschaft bemalen sollte. Zuerst hatte er vorgehabt, die Bemalung einfach jedem freizustellen, doch nach kurzem Nachdenken war er zu dem Schluss gelangt, dass er sie nicht ihnen überlassen durfte. Dafür stand zu viel auf dem Spiel.
    Außerdem waren alle der Meinung, dass Richard dies übernehmen sollte. Er war die Angriffsspitze, und es war seine Idee gewesen. Vermutlich waren die meisten unschlüssig, weil sie befürchteten, ausgelacht zu werden, und hatten deshalb gewollt, dass er die Sache in die Hand nahm. Richard tauchte seinen Finger in einen kleinen Eimer roter Farbe. Er hatte sich gegen den Pinsel entschieden, den der Kommandant zusammen mit der Farbe gebracht hatte.
    Er wollte den Akt des Malens unmittelbar spüren. Trotz der wenigen Zeit, die ihm noch blieb, hatte er ausgiebig über die zu malenden Motive nachgedacht. Auf jeden Fall musste es etwas sein, mit dem sich seine ursprüngliche Absicht umsetzen ließe. Damit es in der ihnen geschilderten Weise funktionierte, musste er etwas malen, was er kannte.
    Den Tanz mit dem Tod.
    Denn der hatte letztendlich das Leben selbst zum Mittelpunkt, wenngleich sich seine Bedeutung nicht allein in dem Gedanken bloßen Überlebens erschöpfte. Der Zweck dieser Formen war die Fähigkeit, dem Bösen die Stirn zu bieten und es zu vernichten, ihren Träger auf diese Weise zu

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