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Kontaktversuche

Kontaktversuche

Titel: Kontaktversuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Simon (Hrsg)
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aus dem System des Sirius ein Raumschiff der Erde näherte, das zur Landung einen plastisch-elastischen Grund benötigte. Just zur selben Zeit hatte ein Ausbruch des Ätna begonnen, und die Sirianer waren geradewegs in den Krater geflogen. Wo sollte man sie nun suchen? Womöglich hatten sie den Mittelpunkt der Erde passiert und würden irgendwo in Island wieder zum Vorschein kommen? Würde es Grau gelingen, sie einzuholen?
    Die flüssige Lava reichte ihm jetzt bis zur Brust. Grau warf die Arme vor und tauchte unter. Der Vulkan pulsierte noch immer und warf ihn wieder und wieder an die Oberfläche zurück. Obwohl er ein guter Schwimmer war, mußte der Vulkanologe alle Kräfte anspannen, um den ersten Seitenkanal zu erreichen. Dort legte er eine Rast ein und verzehrte zwei gasförmige Schweinsschnitzel; dann setzte er den Abstieg fort.
    Die Lava wurde immer dünnflüssiger. Auf dem stereoskopischen Radarschirm waren die steilen Kraterwände zu erkennen. Hier und da bildeten sich bereits Diamanten, Saphire und andere ehemalige Kostbarkeiten von zwei Tonnen Gewicht und mehr. Grau betrachtete sie amüsiert. Wie hatten es die Urmenschen des 20. Jahrhunderts nur fertiggebracht, sich wegen solchen Glitzerkrams zu streiten?
    Bei der zweiten Rast beschloß der Vulkanologe ein wenig zu schlafen. Er lehnte sich an einen weißglühenden Basaltblock, der allmählich wie Butter schmolz, und schaltete den Schlafsynchronmechanismus ein. Unter den Klängen der elektronischen Musik schlief er ein.
    Ein gewaltiger Stoß weckte ihn. Ringsum bildeten sich in der Lava riesige Gasblasen. Erschrocken preßte sich Grau an die Kraterwand. In seinem Helmlautsprecher begann es zu knakken, dann zu pfeifen, schließlich war es wieder still. Schnell schaltete der Vulkanologe den Radarschirm ein und sah, wie ein gigantischer zigarrenförmiger Körper an ihm vorbei emporschoß. Dann warf ihn ein neuer Stoß tief hinab in einen der Seitengänge.
    »Diese Idioten!« brüllte Grau. »Gerade jetzt fällt es ihnen ein zu starten. Ohne auf mich zu warten. Idioooten!«
Doch niemand hörte ihn. Der große Lavadruck hatte seinen Sender beschädigt.
Der Vulkanologe machte sich auf den Rückweg. Er arbeitete sich in dem kochenden Strom immer weiter hinauf. Doch als seine Bewegungen langsamer wurden, als die Lava ringsum zäh wurde und die Außentemperatur nur noch an die 500°C betrug, hielt er verwirrt inne.
Er stieg noch ein wenig höher und erblickte über sich festes Gestein. Er hatte sich verirrt! Er war in einen blinden Gang geraten. Schnell zurück! Grau tauchte wieder hinab, fand einen neuen Weg, stieg empor und… stieß erneut an eine feste Dekke. Erschöpft, mit klopfendem Herzen, versuchte er, mit der Außenwelt Verbindung aufzunehmen, doch der Apparat schwieg.
Nach einigen weiteren erfolglosen Versuchen, die Oberfläche zu erreichen, ließ sich der Vulkanologe auf den Grund des Vulkans sinken, setzte sich auf einen noch nicht geschmolzenen Felsblock und begann nachzudenken…
    Hier bricht die Bandaufzeichnung ab. Es wäre interessant, festzustellen, warum die Menschen jener Epoche von sich in der dritten Person sprachen. Und wie sie den Mut aufbrachten, ohne Begleitung in einen Vulkan hinabzusteigen.
    Die Aufzeichnung wurde in dem guterhaltenen Skaphander Graus von einem Vulkanologen gefunden, der ein wenig von seiner üblichen Route zum Mittelpunkt der Erde abgekommen war. Den Berechnungen zufolge geschah das ungefähr fünfzig Jahre nach Graus Unfall. Wahrscheinlich hätte Grau das selbst noch erlebt, wäre den Konstrukteuren seines Skaphanders damals nicht ein winziger Fehler unterlaufen. Sie hatten ihn mit unerschöpflichen Vorräten an Nahrung, Wasser und Energie ausgerüstet, alle möglichen Vorrichtungen und Apparate verschleißfest eingebaut, doch eines hatten sie vergessen: daß sich ein Mann bei längerem Aufenthalt in dem Skaphander rasieren muß.
    Graus Bart hatte im Laufe der Jahre den ganzen Skaphander ausgefüllt, dem Vulkanologen die Kehle zugedrückt und ihn ersticken lassen. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß der Tod nach vier Jahren eingetreten war.
Anton Donew
Auch die Technik übertreibt’s
    Im Institut für wissenschaftliche Phantastik war eine Panik ausgebrochen. Am Morgen hatte die Köchin Kunka eine Hausmitteilung verfaßt, daß ihr die Streichhölzer ausgegangen seien und sie kein Feuer im Küchenherd machen könne. Just zu diesem Zeitpunkt war das Institut zu Versuchszwecken in die sechste, hyperbolische Dimension

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