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Kopernikus 1

Kopernikus 1

Titel: Kopernikus 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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Peyton.“
    Er schaut e triumphierend seinen Sohn an.
    „Ich hätte hinzufügen sollen“, sagte er, „daß Großvater schon unterwegs ist. Ich kenne jedoch deine Gewohnheit zu verduften, wenn man dich braucht.“
    Der Junge antwortete nicht. Er blickte dem Vater nach, der auf die Tür zuging. Dann verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln.
    Die einzelne Glassit-Scheibe, die die Vorderseite des Ateliers bildete, stand offen, und er ging auf den Balkon hinaus. Zwei Meilen tiefer spiegelte sich die große B e tonschürze des Parkplatzes weiß in der Sonne, mit Au s nahme jener Stellen, wo sie mit den tränenförmigen Schatten der geparkten Schiffe gesprenkelt war.
    Peyton schaute in das Zimmer zurück. Es war noch immer leer, obwohl er die Stimme des Vaters durch die Tür dringen hören konnte. Er wartete nicht länger. Mit der Hand stützte er sich auf das Geländer und sprang in die Luft hinaus.
    Dreißig Sekunden später betraten zwei Gestalten das Atelier und schauten sich voller Überraschung um. Der Richard Peyton, ohne erläuternde Nummer, war ein Mann, den man für sechzig hätte halten mögen, obwohl das w e niger als ein Drittel seines tatsächlichen Alters war.
    Er trug einen Purpurmantel, wie ihn auf der Erde nur zwanzig Menschen und im ganzen Sonnensystem wen i ger als hundert trugen. Er strahlte förmlich Autorität aus; im Vergleich zu ihm erschien selbst sein berühmter und selbstsicherer Sohn übertrieben umständlich und sprun g haft.
    „Nun, wo steckt er denn?“
    „Der Teufel soll ihn holen f Er hat sich durchs Fenster davongemacht. Zumindest können wir ihm jedoch sagen, was wir von ihm halten.“
    Zornig riß Richard Peyton I I. den Arm hoch und wäh l te auf seinem persönlichen Kommunikator eine achtste l lige Zahl. Die Antwort war nahezu sofort da. Mit klarem, unpersönlichem Ton wiederholte eine automatische Stimme pausenlos:
    „Mein Herr schläft. Bitte nicht stören. Mein Herr schläft. Bitte nicht stören …“
    Mit einem Ausdruck der Verärgerung schaltete R i chard Peyton I I. das Gerät ab und wandte sich dem Vater zu. Der alte Mann kicherte.
    „Nun ja, er schaltet schnell. Hier hat er uns geschl a gen. Solange er nicht den Freigabeknopf drückt, kommen wir nicht zu ihm durch. Und in meinem Alter habe ich gewiß nicht vor, ihm nachzulaufen.“
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, als sich die zwei Männer mit gemischter Miene gegenseitig a n blickten. Dann f ingen sie, beinahe gleichzeitig, zu lachen an.
     
    2. Die Legende von Comarre
     
    Peyton fiel eineinviertel Meilen lang wie ein Stein, ehe er den Neutralisator einschaltete. Der Luftstrom, der an ihm vorbeizog, war belebend, obwohl er das Atmen schwer machte. Er fiel mit einer Geschwindigkeit von weniger als hundertfünfzig Meilen pro Stunde, aber der Eindruck von Geschwindigkeit wurde dadurch verstärkt, daß das große Gebäude in nur ein paar Metern Entfernung in die Höhe zu stürzen schien.
    Das sanfte Zerren des Dezelerator-Feldes bremste ihn vielleicht dreihundert Meter über dem Erdboden ab. Er fiel sanft auf die Reihen der geparkten Flieger zu, die am Fuße des Turmes abgestellt waren.
    Sein eigener Speedster war ein kleines, einsitziges, vol l automatisches Fahrzeug. Es war zumindest vor drei Jah r hunderten vollautomatisch gewesen, als es gebaut wurde, aber sein gegenwärtiger Besitzer hatte so viele illegale Umbauten vorgenommen, daß es kein anderer in der Welt hätte fliegen und noch lebend davon hätte erzä h len können.
    Peyton schaltete den Neutralisator-Gürtel aus – eine hübsche Vorrichtung, die, obwohl technisch veraltet, noch immer interessante Möglichkeiten bot – und trat in die Luftschleuse seiner Maschine . Zwei Minuten später versanken die Türme der Stadt hinter dem Rand der Welt, und die unbewohnten wilden Landstriche flogen mit viertausend Meilen pro Stunde unter ihm dahin.
    Peyton stellte einen westlichen Kurs ein und befand sich beinahe unmittelbar über dem Meer. Das Schiff würde das Ziel automatisch ansteuern. Er lehnte sich im Pilotensitz zurück, von bitteren Gedanken bedrängt, und bemitleidete sich selbst.
    Das alles hatte ihn tiefer getroffen, als er es sich eing e stehen wollte. Daß seine Familie seine technischen Inte r essen nicht teilte, beunruhigte Peyton schon seit Jahren nicht mehr. Diese stetig wachsende Opposition, die jetzt offen hervorgetreten war, war jedoch etwas völlig Neues. Er verstand es überhaupt nicht.
    Zehn Minuten später ragte, ähnlich einem

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