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Kopernikus 1

Kopernikus 1

Titel: Kopernikus 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brrazo
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Norm-Robotvokab.“
    Peyton war ziemlich enttäuscht. Das war ein ganz gewöhnlicher Roboter, und er hatte in der von Thordarsen erbauten Stadt etwas Besseres erwartet. Die Maschine mochte sich jedoch als nützlich erweisen, wenn er sie richtig einsetzte.
    „Danke“, erwiderte er unnötigerweise. „Führe mich bitte zu den Wohnräumen.“
    Peyton war sich jetzt ziemlich sicher, daß die Stadt vollautomatisch funktionierte, es bestand jedoch noch immer die Möglichkeit, daß sie menschliches Leben enthielt. Es mochten andere da sein, die ihm bei seiner Suche behilflich sein konnten, doch war vielleicht das Fehlen jeglicher Widersacher das höchste, was er sich erhoffen durfte.
    Wortlos drehte sich die Maschine auf den Rädern herum und rollte aus dem Raum. Der Gang, durch den sie Peyton führte, endete vor einer reichverzierten Tür, die er bereits vergeblich zu öffnen versucht hatte. Anscheinend kannte A-fünf ihr Geheimnis – denn als sie sich näherten, glitt die dicke Metallplatte lautlos zur Seite. Der Roboter rollte in eine kleine kistenförmige Kammer hinein.
    Peyton fragte sich, ob sie einen weiteren Materietransmitter betreten hatten, kam jedoch sehr rasch darauf, daß es sich lediglich um einen gewöhnlichen Aufzug handelte. Aus der Fahrtzeit nach oben zu schließen, mußte er sie beinahe bis zur Spitze der Stadt befördert haben. Als die Türen aufglitten, kam es Peyton so vor, als befände er sich in einer anderen Welt.
    Die Gänge, in denen er zuerst gelandet war, waren nüchtern und ohne allen Schmuck gewesen, ganz auf Nützlichkeit bedacht. Im Gegensatz dazu waren diese geräumigen Gänge und Versammlungszimmer mit äußerstem Luxus ausgestattet. Das 26. Jahrhundert war eine Zeit mit einer Neigung zu überladener Dekoration, auf welche die nächsten Generationen naserümpfend herabblickten. Die Dekadenzler waren jedoch weit über ihre eigene Zeit hinausgegangen. Bei der Planung Comarres hatten sie sich die Quellen der Psychologie ebenso zunutze gemacht wie die der Kunst.
    Man hätte ein Leben verbringen können, ohne all die Wandgemälde, Schnitzereien, Bilder und verschlungenen Tapeten erschöpfend zu betrachten, die noch immer so farbenprächtig aussahen wie zu der Zeit, da sie angefertigt worden waren. Es war eine Schande, daß etwas so Prächtiges völlig verlassen und vor der Welt verborgen war. Peyton hätte beinahe seinen wissenschaftlichen Forschungseifer vergessen und eilte wie ein Kind von Wunder zu Wunder.
    Dies hier waren Genieleistungen, vielleicht großartiger als alles, was die Welt bisher gekannt hatte. Es handelte sich jedoch um einen kranken und verzweifelten Genius, einen, der den Glauben an sich selbst verloren hatte, aber noch immer ein ungeheures technisches Können besaß. Zum erstenmal verstand Peyton wirklich, warum die Erbauer von Comarre ihren Namen erhalten hatten.
    Die Kunst der Dekadenzler stieß ihn ab und faszinierte ihn zugleich. Sie war nicht böse, denn sie stand allen moralischen Maßstäben fern. Ihre beherrschenden Eigenschaften waren vielleicht Erschöpfung und Enttäuschung. Nach einiger Zeit spürte Peyton, der sich selbst nie als für visuelle Kunst empfänglich gehalten hatte, wie eine subtile Depression sich seiner Seele bemächtigte. Dennoch war es ihm schier unmöglich, sich loszureißen.
    Schließlich wandte sich Peyton wieder dem Roboter zu.
    „Lebt jetzt noch jemand da?“
    „Ja.“
    „Wo sind sie?“
    „Sie schlafen.“
    Irgendwie sah das nach einer ganz natürlichen Antwort aus. Peyton fühlte sich hundemüde. Die letzte Stunde war ein Kampf ums Wachbleiben gewesen. Etwas schien ihn beinahe zum Schlafen zu zwingen. Morgen war noch Zeit genug, die Geheimnisse zu ergründen, deretwegen er hergekommen war. Im Augenblick wollte er nichts als schlafen.
    Er folgte automatisch, als ihn der Roboter aus den geräumigen Sälen in einen langen Gang hinausführte, in dem sich rechts und links Türen aneinanderreihten, von denen jede ein halbvertrautes Symbol trug, das Peyton nicht völlig erkennen konnte. Sein schläfriger Geist rang noch immer halbherzig mit diesem Problem, als die Maschine vor einer dieser Türen stehenblieb, woraufhin diese lautlos aufglitt.
    Die mit schwerem Stoff bespannte Couch in dem verdunkelten Zimmer wirkte unwiderstehlich. Peyton stolperte automatisch auf sie zu. Als er auf ihr in den Schlaf hinüberglitt, durchglühte ein Gefühl wärmender Befriedigung seinen Kopf. Er hatte das Symbol auf der Tür erkannt, wenn auch sein

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