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Kopernikus 1

Kopernikus 1

Titel: Kopernikus 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brrazo
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Problem. Beim Gehen wurde ihm der Kopf klarer, und allmählich verstand er. Vorerst handelte es sich nur um eine Vermutung, aber bald würde er sie überprüfen.
    Der menschliche Geist war etwas äußerst Zartes, Abgeschirmtes, ohne direkten Kontakt mit der Welt; all sein Wissen und seine Erfahrung wurden ihm durch die Sinne vermittelt. Es war möglich, Gedanken und Gefühle aufzuzeichnen und zu speichern, so wie der frühere Mensch einst Töne auf meilenlangen Drähten aufgezeichnet hatte.
    Wurden diese Gedanken in einen anderen Geist projiziert, während der Körper bewußtlos war und alle Sinne betäubt waren, würde dieses Gehirn glauben, es erlebe die Wirklichkeit. Es gab keine Möglichkeit, wie es die Täuschung entdecken konnte, genausowenig wie man eine perfekt aufgezeichnete Symphonie von einer originalen Aufführung unterscheiden kann.
    Dies alles war seit Jahrhunderten bekannt, aber die Erbauer von Comarre hatten dieses Wissen auf eine Weise verwertet, wie es zuvor nie geschehen war. Irgendwo in der Stadt mußte es Maschinen geben, die jeden Gedanken und jede Sehnsucht der Besucher analysieren konnten. Irgendwo mußten die Erbauer der Stadt jede Wahrnehmung und jedes Erlebnis gespeichert haben, die dem menschlichen Geist bekannt sind. Aus diesem Rohmaterial konnte jede mögliche Zukunft konstruiert werden.
    Erst jetzt wurde Peyton das volle Ausmaß des Genies klar, das bei der Errichtung Comarres Pate gestanden hatte. Die Maschinen hatten seine verborgensten Gedanken analysiert und für ihn eine aus seinen unbewußten Sehnsüchten erbaute Welt errichtet. Sobald sich die Möglichkeit ergeben hatte, hatten sie sodann die Kontrolle über seinen Geist ergriffen und ihm alles, was er erlebt hatte, eingegeben.
    Was wunder also, daß sich alles, wonach er sich je gesehnt hatte, in jenem halbvergessenen Paradies sein eigen gewesen war. Und was wunder auch, daß im Verlauf der Zeiten so viele jenen Frieden gesucht hatten, den einzig und allein Comarre bringen konnte!
     
    5. Der Ingenieur
     
    Als ihn das Geräusch von Rädern veranlaßte, über die Schulter zurückzublicken, war Peyton bereits wieder Herr seiner Sinne geworden. Der kleine Roboter, der ihm als Führer gedient hatte, war zurückgekehrt. Zweifellos fragten sich die großen Maschinen, die ihn steuerten, was mit seinem Schützling passiert war. Peyton wartete ab, und langsam nahm ein Gedanke in seinem Kopf Gestalt an.
    A-fünf fing neuerlich mit seiner vorprogrammierten Rede an. Eine so einfache Maschine an einem Ort, wo die Automatronik den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht hatte, erschien jetzt als Widerspruch. Dann erkannte Peyton, daß der Roboter vielleicht absichtlich unkompliziert war. Es lag wenig Sinn darin, eine komplexe Maschine zu benutzen, wenn eine einfache denselben Zweck erfüllen konnte – vielleicht sogar besser.
    Peyton kümmerte sich nicht um die bereits bekannte Rede. Alle Roboter, das wußte er, mußten menschlichen Befehlen gehorchen, es sei denn, andere Menschen hätten ihnen zuvor schon gegensätzliche Befehle erteilt. Selbst die Projektoren der Stadt, dachte er listig bei sich, hatten den unbekannten und unausgesprochenen Befehlen seines eigenen Unterbewußtseins gehorcht.
    „Führe mich zu den Gedankenprojektoren“, befahl er.
    Wie erwartet, rührte sich der Roboter nicht. Er antwortete bloß: „Ich verstehe nicht.“
    Peytons Lebensgeister erwachten, als er sich wieder als Herr der Lage fühlte.
    „Komm her und bewege dich nicht, bis ich es dir befehle.“
    Die Selektoren und Schaltkreise des Roboters prüften die Instruktionen. Sie konnten keinen Gegenbefehl finden. Langsam rollte die Maschine auf den Rädern vorwärts. Sie hatte sich festgelegt – es gab für sie kein Zurück mehr. Sie konnte sich erst wieder bewegen, wenn Peyton es ihr befahl oder etwa seine Befehle außer Kraft setzte. Roboter zu hypnotisieren war ein uralter Trick unter kleinen Jungen, die auf Unfug aus waren.
    Rasch entleerte Peyton die Werkzeugtasche, die jeder Ingenieur immer bei sich trug: den Universalschraubenzieher, den verstellbaren Schraubenschlüssel, den automatischen Bohrer und, am wichtigsten von allem, den Atomschneider, der sich in ein paar Sekunden durch das dickste Metall fressen konnte. Dann machte er sich mit einer Geschicklichkeit, die das Ergebnis langer Praxis war, an der ahnungslosen Maschine zu schaffen.
    Glücklicherweise war der Roboter so konstruiert, daß er leicht zu warten war, und ließ sich ohne Schwierigkeit

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