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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Mordes?“
    Andy nickte langsam. „Der letzte von den sogenannten Medien-Würgemorden. Ein Typ namens Söldner Mazurky - vielleicht hast du schon von ihm gehört. War früher freiberuflicher Soldat und dann verantwortlich für das Invasionsdezernat in der Intensivnachrichten-Stunde beim KLOB-Fernsehen.“
    „Ich glaube, Mazurky hat mich vor vierzehn Tagen angerufen. Er wollte bei dem Frischluftmarathon mitmachen und mich auch dazu kriegen, um …“
    „Genau das ist er. Sie ziehen einen Zehn-Meilen-Lauf auf, um so Geld hereinzukriegen, um die Luft hier in der Gegend sauberzukriegen. Wenn du mitmachst, dann setze auf jeden Fall eine Maske auf, die besser ist als die, die du …“
    „Ich mache nicht mit. Ich bin hier in GLA, um den Dokumentarfilm über berühmte Stilmörder vergangener Tage herauszubringen. Rennen gehört nicht …“
    „Dieser Medienmörder hat Mazurky offensichtlich auf dem Luftauto-Parkplatz hinter KLOB im Sektor Westwood umgebracht“, redete Andy weiter. „Dieses Mal hatte ich zufällig niemanden bei mir. Dynamit hat gerade ein Interview mit einem Alastair Cooke-Klon für den Nationalen Bildungssender aufgenommen, und ich war zu Hause und habe nicht ferngesehen. Mensch, ich habe noch nicht mal ein Gerät, wäre ja eine Verletzung meiner Bewährungsauflagen, wenn ich eins hätte. Die Sache sieht aber jetzt so aus, daß Lieutenant Denzlo behauptet, daß meine Uhr in einem Gebüsch in der Nähe des Tatorts gefunden worden ist.“
    „Wie ist sie dorthin gekommen?“
    „Denzlo hat sie dorthin gelegt, nachdem er sie mir aus der Wohnung geklaut hat“, antwortete Andy. „Der Typ macht doch alles, um mich als Rivalen aus dem Weg zu räumen. Alles versucht er.“
    „Mazurky hatte doch freiberuflich ein Kommando, oder?“
    „So heißt es.“
    „Großer Bursche, sehr stark?“
    „Genau.“ Andy lehnte sich zu mir hinüber und senkte seine Stimme. „Du fragst dich wahrscheinlich, wie es der Würger geschafft hat, nahe genug an ihn heranzukommen.“
    „Der Gedanke war mir gekommen, stimmt.“
    „Der Mörder mußte jemand gewesen sein, den Mazurky gekannt hat.“ Andy grinste. „Das habe ich Denzlo und Hart heute morgen auch erzählt, als sie mich zum Verhör herteleportiert haben. Rausgerissen haben sie mich, genau aus einem warmen …“
    „Warum haben Sie dich laufenlassen?“
    „Mein Robot-Verteidiger hat mich rausgeholt, aber man kann nie wissen, wie lange es noch dauert, bis …“
    Simm!
    „Verdammt, jetzt fängt er schon wied…“
    Andy war wegteleportiert worden.
    Ich schaute in meinen warmen Schoß, weil ich kein besonderes Bedürfnis danach verspürte, den Blicken der anderen Leute in dem Restaurant zu begegnen.
    Dieses Essen sollte das letzte Mal gewesen sein, daß ich Andy Stoker persönlich traf.
    Oldies Ltd. bekam einen Tip, daß der letzte lebende Elvis-Presley-Imitator in einer Wohlfahrtsgemeinde in New Yazoo im Staate Mississippi wohnte. Sie gaben mir den Auftrag, dorthin zu teleportieren, zuzusehen, ob ich den Sänger finden könnte, und ihn für eine von unseren Nostalgie-Sendungen zu verpflichten. Wir waren der Meinung, daß er ausgezeichnet in eine Show hineinpassen würde, die wir mit Conway Twitty als Star und dem hochbegabten Mädchen zusammenstellen wollten, das seinen Rollstuhl schob. Ich übergab also die Stilmörder-Dokumentation einem Assistenten und machte mich auf nach Mississippi. Das Teleportieren, selbst wenn es nicht unerwartet wie bei Andy geschieht und man eine konventionelle Teleportationsstation benutzt, kann einen ganz schön mitnehmen. Die Nebenwirkungen – und dazu zwei Wochen Suche nach dem schwer zu findenden Presley-Doppelgänger – fesselten mich an ein Joghurt-Kur-Bad im freien Europa in der Sektion 22.
    Als ich, fast erholt, wieder herauskam, war Andy tot. Ich kann nur vermuten, was genau passiert ist. Wie ich schon vorher erwähnt habe, verstehe ich es sehr gut, aus einem Minimum von Angaben ein Bild zu erstellen. Deshalb bin ich bereit zu wetten, daß das, was jetzt noch kommt, der Wahrheit ziemlich nahe kommt. Als ich das nächste Mal nach Californien kam, versuchte ich, einige meiner Schlüsse mit denen von Dynamit-Dunn zu vergleichen. Sie war gerade mit den Vorbereitungen für ihre Hochzeit mit Lieutenant Denzlo beschäftigt und behauptete, sie hätte keine Zeit, um mit mir zu reden. Sie haben vielleicht die spätere Hochzeit im Fernsehen gesehen, bei der Braut und Bräutigam die Ehe auf einem Trampolin vollzogen, das über dem Grand

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