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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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blieben dann auf dem Schiff haften. Melantha fragte sich, ob sie wahnsinnig geworden sei, und hob bereits an, Karoly ihre Vermutung warnend mitzuteilen, als die Psi-Expertin unvermutet zu reden begann. „Die Volcryn, die Volcryn “, war jedoch alles, was stammelnd aus ihrem Munde kam. „Oh, die Volcryn .“
    Der Antriebsraum begann plötzlich schwach aufzuleuchten. Melantha hörte noch, wie Royd den Atem scharf einsog, bevor sie die Armaturen ihres Schlitten malträtierte. „Beeilung!“ schrie sie. „Die Nachtfee trifft Startvorbereitungen.“
    Auf dem letzten Drittel des Weges zum Haupteinstieg holte Royd, der steif und bedrohlich in seiner schwarzen, unförmigen Panzerung aussah, sie ein. Seite an Seite glitten sie vorbei an den zylindrischen Antriebsdüsen und dem Geflecht, in dem sie eingebettet lagen; vor ihnen lag ihr Ziel mit seinem grauenhaften kopflosen Wächter.
    „Wenn wir die Schleuse erreichen, springen Sie auf meinen Schlitten“, befahl Royd. „Ich will unter allen Umständen eine zuverlässige Laserwaffe zur Hand haben und keinesfalls absteigen. Außerdem passen keine zwei Schlitten gleichzeitig in die Kammer hinein.“
    Melantha warf einen Blick hinter sich. „Karoly“, rief sie entsetzt, „wo sind Sie denn?“
    „Ich bleibe draußen, Melantha“, kam seine ruhige und bestimmte Antwort. „Es geht leider nicht. Verzeihen Sie mir bitte, meine Freundin.“
    „Aber wir müssen doch zusammenbleiben“, drang sie auf ihn ein.
    „Nein“, antwortete er, „ich kann auf keinen Fall dieses Risiko eingehen, jetzt, da wir so nahe bei ihnen sind. Es wäre so tragisch, alles wäre umsonst gewesen. So nahe an sie heranzukommen und dann aufgeben müssen! Ich fürchte den Tod nicht, aber ich muß sie als erster sehen, nach all diesen Jahren.“ Seine Stimme klang fest und endgültig.
    Royd Eris schaltete sich ein. „Karoly, verstehen Sie denn nicht? Meine Mutter will das Schiff starten. Sie werden hilflos im Raum treibend zurückbleiben. Sie wären verloren!“
    „Ich werde hierbleiben und warten“, sagte d’Branin in unverändertem Ton. „Meine Volcryn nähern sich, und ich werde sie hier erwarten.“
    Es blieb keine Zeit für weitere Diskussionen, da beide Schlitten die Schleuse erreicht hatten, verzögerten und zum Stillstand kamen. Royd streckte seine Hand aus und betätigte den Öffnungsmechanismus, Melantha begab sich zum hinteren Ende des großen Schlittens. Als die äußere Schleusentür zurückglitt, trieben sie ins Innere der Kammer.
    „Wenn die innere Tür aufgeht, geht es los“, sagte Royd gelassen. „Der überwiegende Teil der Bordeinrichtung ist entweder fest installiert oder mit dem Boden verschraubt. Problematisch wird es mit Ihren Ausrüstungsgegenständen, die beweglich sind. Ganz klar, daß Mutter mit diesen Sachen operieren und sie als Waffen gegen uns einsetzen wird. Und passen Sie bloß auf Türen und Luftschleusen auf, hüten Sie sich vor allem, was auf irgendeine Weise mit dem Bordcomputersystem in Verbindung steht. Ich brauche Sie wohl kaum darauf aufmerksam zu machen, daß Sie unter keinen Umständen Ihren Helm ablegen dürfen.“
    „Wohl kaum“, gab sie schnippisch zurück.
    Royd ließ den Schlitten tiefer sinken, bis die Klauen an der Unterseite des Gefährts scheppernd auf dem Boden der Schleuse aufsetzten.
    Die innere Tür öffnete sich, und sogleich schob sich das Fahrzeug hinein.
    Die beiden Linguisten schienen auf sie zu warten. Sie boten einen schrecklichen Anblick, trieben sie doch in einer riesigen Blutlache. Der Mann war auf der Vorderseite von oben bis unten aufgeschlitzt; seine Därme schienen wie ein Nest voller angriffslustiger Schlangen zu züngeln. Die Frau hielt immer noch das Messer umklammert. Sie näherten sich mit einer schaurigen Anmut, einer Grazie, die sie niemals zu ihren Lebzeiten besessen hatten.
    Royd betätigte die Klauen am Bug des Schlittens, die beide sogleich zur Seite schleuderten. Der Mann prallte gegen ein Schott und hinterließ dort eine feuchte rote Schleifspur. Seine restlichen Eingeweide wurden aus der Bauchhöhle gedrückt. Die Frau verlor das Messer. Royd preschte an ihnen vorbei und dann weiter den Korridor entlang, durch eine ekelerregende Blutwolke hindurch.
    „Ich halte nach hinten Ausschau“, rief Melantha, und setzte sich so, daß sie ihm den Rücken zukehrte. Von den beiden Leichen drohte keine Gefahr mehr. Das Messer der Linguistin trieb sinnlos im Korridor umher. Melantha atmete auf. Offenbar drohte im Augenblick

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