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Kopernikus 4

Kopernikus 4

Titel: Kopernikus 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Bob Buckley
Reise ins Niemandsland
WHERE NO MAN GOES
     
    Die Maschinen betreten den Eingang zur Kammer, abgewetzt und staubig von der Arbeit. Die flachen Füße ihrer Laufstelzen sind rot und verkrustet von eingetrocknetem Schwefel, und die Warnsensoren an den Wänden zwitschern wie irrsinnig. Jede dieser Abbaumaschinen ist in einer Strahlung gebadet worden, deren Ausmaß weit über dem liegt, was ein ungeschützter Mensch verkraften könnte.
    Ich verberge mich hinter einem einsamen Container und warte; ich sage mir, daß das Schlimmste jetzt vorüber ist. Das Schwierigste war die Entscheidung an sich. Jetzt … nun, darüber hinaus muß ich mich wohl auf Überraschungen gefaßt machen. Ich bebe erwartungsvoll, während mein Herz klopft und das Blut in meinen Ohren donnert.
    Die Türen öffnen sich, das glänzende Metall schält sich zurück wie die Blütenblätter einer zusammengedrückten Blume. Luft streift seufzend über die Konturen meines Schutzanzuges, mit einem dünnen, scharfen Wispern – eine Warnung vor dem Weitergehen. Aber Warnungen sind nicht genug, diesmal nicht. Ich habe jahrelang auf Warnungen gehört, auf Gründe, auf Instruktionen, und ich habe daran geglaubt. Aber der Glaube war falsch. Und wie falsch!
    Ich gleite hinter dem Container hervor und reihe mich in die Marschkolonne der Maschinen ein. Sie ignorieren mich, während wir zusammen die schlaglochübersäte Ausgangsrampe der Transportstation entlanglaufen. Ich bin ein Zwerg unter Riesen. Oben jetzt der Rand der Luftschleuse – und vorbei. Über uns gähnt der Rote Fleck wie ein Riesenmund in der gestreiften Schönheit des Jupiter. Den Maschinen ist es gleichgültig, daß ich hier bin.
    Macht nichts; es reicht, daß ich es weiß.
    Hinter uns fallen die Tore mit grimmiger Endgültigkeit zu, reiner Zufall, aber ein passendes Symbol. Es gibt kein Zurück. Die nächste Transportstation ist zwölf Kilometer entfernt, und plötzlich ermuntert mich ein beiläufiger Gedanke: Vielleicht komme ich wirklich lebendig dort an.
    Aber nein. Ich bin nicht hierhergekommen, um zu klagen oder zu fluchen. Aus freien Stücken habe ich eine Leere durchquert, die so ungeheuer ist, daß kein Mensch sie sich vorstellen oder begreifen könnte. Habe ich mich geirrt? Nur die Zeit wird das beantworten.
    Gelber Staub rinnt in die frischen Fußstapfen, während ich mit meinem mechanischen Gefolge von Bergbau-Robotern die Straße entlangwandere; in meinen Augen strahlt ein Anblick, den niemand zuvor je gesehen hat. Das öde Land ringsumher ist auf eine wilde, trostlose Weise wunderschön. Die Reise hat sich gelohnt, ganz gleich, wie hoch der Preis war.
     
    „Gehen Sie nur gleich hinein, Mr. Corson. Transportleiter Bellmore erwartet Sie.“
    „Sehr schön, Miss. Danke.“
    „Corson! Was hat Sie aufgehalten? Na, egal. Ich weiß, wie der oberirdische Pendelverkehr ist … ungemütlich, und es wird jeden Tag schlimmer, je länger sich dieser verdammte Wüstenkrieg in Mexiko hinzieht. Setzen Sie sich doch. Ich habe heute morgen ein ziemlich beunruhigendes Gerücht gehört, von jemandem, der über unsere internen Operationen gar nichts wissen dürfte. Hitching, ja. AI Hitching. Ich hoffe, das ist ein Witz …“
    „Nun, es gibt vielleicht ein paar Schwierigkeiten …“
    „Was meinen Sie mit Schwierigkeiten? Sie müßten sich etwas deutlicher ausdrücken. Die Nachrichtenprints zerpflücken immer noch unsere ‚monströse Kostenüberschreitung’ – deren Formulierung – bei der Einrichtung einer Empfangsanlage auf der Titanoberfläche; sie bezeichnen die Installation einer solchen Anlage als fragwürdig.“
    Transportleiter Bellmore war aufgebracht, zumal die Aussicht auf ein entspannendes Golfspiel am Abend sich jetzt langsam in Wohlgefallen aufzulösen begann. Er spreizte seine großen Hände auf der glatten Kristalloberfläche seines massiven Schreibtisches und starrte den Ersten Sekretär Corson einigermaßen hitzig an. „Nun?“ Seine Stimme klang scharf und fordernd.
    Corson war nicht leicht einzuschüchtern, aber er war auch kein Dummkopf, und er wußte, wann er in Schwierigkeiten war.
    Bellmore fragte: „Was ist dran an diesem Bericht über einen Mann irgendwo im Transportsystem?“
    Corson holte tief Luft und sprang ins kalte Wasser. „Ich fürchte, es stimmt, Sir. Der Wachoffizier an der Mond-Transmitterstation stellte einen überhöhten Energieverbrauch fest und überprüfte die Operationsaufzeichnungen seiner Kammer. Irgendwie ist es einem Unbefugten

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