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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ihn auf irgendeine Weise aufgebracht hat, vielleicht nur durch ein paar Beschimpfungen. Anscheinend „berührt“ Burton „Erde“, aber ich befürchte, daß er tot ist und sie in ein paar Fuß Tiefe berührt. Ich hoffe, daß ich mich irre. Aber Tig – der Junge – hat gesagt, daß alle seine Leute Erde berühren. Was kann das bedeuten? Ich kann ein paar der erwarteten Anzeichen für Ackerbau hier in der Gegend sehen. Meine Vermutung ist, daß sie entweder ein Stück weit vom Crog entfernt Felder bebauen oder daß sie andere jungsteinzeitliche Siedlungen überfallen. Das wird sich zeigen. Ich gestehe, daß ich mir trotzdem Sorgen mache. Es gibt nicht die geringste Spur von Ausrüstungsgegenständen, keine Nachricht, keine Aufzeichnungsspulen von Burton. Ich werde weiter nach solchen Dingen suchen, und nach Burton, ob er noch lebt oder nicht.
    Ich habe mein Lager jetzt im Crog aufgeschlagen. Eine Meute Hunde terrorisiert mich, aber sie sind manchmal so mißtrauisch, daß ich glaube, sie gehören zum Dorf. Sie erfüllen einen nützlichen Zweck – sie helfen dabei, die Wölfe fernzuhalten. Ich habe Wölfe über den Friedhof in der Nähe des Flusses streifen sehen. Sie scheinen etwas zu wittern, und gelegentlich graben sie flache Löcher in die Erde, aber immer fliehen sie in augenscheinlicher Panik. Sie streichen auch um den Lederzaun des Crog herum, aber die Knochen und zusammengeschrumpften Kadaver ihrer eigenen Artgenossen, die an den Bäumen hängen, nehmen ihnen wohl den Mut, hier einzudringen. Die Hunde jagen sie weg, und dann ist Ruhe, aber sie kommen immer wieder zurück. Vor den offensichtlich hungrigen Bastarden, die mich manchmal bewachen, bin ich auch nicht sicher. Wenn Tig nur hier wäre; er könnte vielleicht mit ihnen fertig werden.
    Mein Hauptquartier ist in der größten Hütte, möglicherweise im Hause des Häuptlings. Die Innenwände sind mit ungewöhnlichen Symbolen beschmiert, die mit den Felskerbungen in und an den vielen Hügelgräbern identisch sind. Diese Malereien gibt es in den anderen Hütten nicht, und so kann es gut sein, daß ich mich im Unterschlupf des Ortsschamanen befinde.
    Ich sage immer, Hütten4. Ich sollte besser ‚Zelte4 sagen. Ihr Material besteht aus Rehhäuten, die mit ledernen Schnüren zusammengenäht sind. Es gibt keinen Hinweis auf Weberei, obwohl Matten, Türrahmen und Fensterlöcher in den Zelten aus Lederfäden gemacht sind, die in auffällig vertrauter Weise ineinandergearbeitet sind. Wie bei einem Wigwam halten vier oder fünf zu-rechtgeschnitzte Holzpfähle das Zelt aufrecht. Jedes Zelt ist umgeben von einem Zaun aus gespitzten Knochenspitzen, und in der Mitte des Crog steht eine Gruppe von vier niedrigen Zelten aus Häuten, die über gebogene Holzrahmen gespannt sind; die vier Innenräume sind nicht hoch genug, daß man aufrecht darin stehen könnte. Man hat sie durch einen tiefen Graben vom übrigen Dorf getrennt. An beiden Seiten einer einzelnen Erdbrücke, die über den Graben führt, stehen Steinblöcke, in die konzentrische Kreismuster eingeschnitzt sind. Ist es ein heiliger Bezirk? Ein leeres Getreidelager? Ich weiß es nicht. Ich habe die Zelte gründlich untersucht, und sie sind leer bis auf ein paar polierte Steinchen, einige keulenförmige Anhänger mit spiraligen Schnitzereien und eine Lederdecke, die fünf Mörserstößel aus Amphibolit enthält, die, glaube ich, noch nicht benutzt worden sind. Vielleicht findet ihr es heraus. (Nicht ohne Ironie, nicht wahr … bei einer Ausgrabung würden wir mehr als das finden!)
    Die Vorstellungskraft ist immer noch der schlimmste Feind – ich hatte gehofft, daß ich diese Art der Frustration hinter mir lassen würde, als ich die Zukunft verließ. Na ja. Übrigens – der Graben ist wahrscheinlich die kleine Einfriedung zwischen den Bäumen auf der Ausgrabungsparzelle 20. Wie ich schon in meiner zweiten Sendung sagte, sind wir ungefähr in dem Gebiet. Andere Einzelheiten dieses Teilabschnitts sind hier nicht zu erkennen; es ist sehr wahrscheinlich, daß sie nicht neolithisch sind. Ich bin ziemlich überzeugt, daß dies die Newgrange-Siedlung ist. Es gibt keine anderen Ansiedlungen in dieser Gegend, und diese eine wird wohl für alle drei größeren Grabhügel verantwortlich sein, wenngleich sie mehrere Meilen auseinanderliegen. Bisher gibt es noch ausschließlich kleine Begräbnisstätten auf dem Newgrange-Gelände. Ich frage mich, wann die Bauten anfangen.
    Artefakte? Tausende von gebohrten Steinen, Anhänger;

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