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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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zu Fuß weitergehen wollte, erreichten wir die Hügelkuppe. Ein riesiges Ranchhaus stand vor uns. Wir fuhren an einem Schild vorbei, auf dem eine Menge in spanisch geschrieben stand, und erkannten den Namen Guzman. Das Schild zeigte eine große Apfelsine.
    Ich parkte unter einer Laube. Das Haus hätte ein Hotel oder Parador sein können. Ein Flügel erstreckte sich längs der Straße, mit einem ebenerdigen Freisitz. Am entgegengesetzten Ende des Freisitzes befanden sich große holzgeschnitzte Türen. Der Hauptteil des Hauses formte ein „U“, der Flügel entlang der Straße mit dem Einsteilplatz bildete den unteren Querbalken. Ein preiselbeerfarbiger Ferrari Mark XII, der mehr blitzende Auspuffrohre als Zylinder aufzuweisen hatte, stand in der einen Ecke des Einstellplatzes. Daneben, dicht an der Hausecke, hockte ein Gärtner in dunkelblauer Arbeitskleidung und schnitt Blumen.
    „Ganz schön groß“, kommentierte Shirley unbeeindruckt.
    Ich stieg aus und knirschte über den kiesbestreuten Parkplatz zu dem Gärtner hinüber. „Sprechen Sie englisch?“
    Er sah zu mir auf, wandte dann seine Aufmerksamkeit wieder den Blumen zu. „Nein.“
    „Das macht die Angelegenheit etwas schwierig.“ Ich beschloß, einfach Guzmans Namen zu nennen und zu hoffen, daß diese Nachricht ankam. Ich hatte keine Ahnung, ob Spanier den Namen nun Gusman oder Guzman aussprachen. Ich versuchte es mit beiden Versionen.
    Der Gärtner schnitt noch zwei Blumen ab und stand auf, einen großen Strauß Nelken im Arm. Fast automatisch schätzte ich ihn mit meinen Aufnahmeleiter-Augen ab – dunkles Haar, helle Haut, blaue Augen, ziemlich gutaussehend … vielleicht „der andere Mann“ oder eine entsprechende Rolle.
    Er sah mich fragend an. „Welchen Mr. Guzman wollen Sie sprechen? Arturo Gusman senior ist wahrscheinlich in seinem Büro. Arturo Gusman junior ist wahrscheinlich noch im Bett. Ich habe allerdings nicht die leiseste Ahnung, mit wem. Vielleicht ist er sogar allein. Seit neuestem führte er einen recht bizarren Lebenswandel.“
    Ich lachte. „Ich dachte, Sie sprächen kein Englisch.“
    „Spreche ich auch nicht.“ Er blickte auf die Blumen. „Wenn Sie noch einen Augenblick warten können, bis ich noch ein paar Blumen geschnitten habe, bringe ich Sie in Mr. Guzmans Büro. Er möchte gern jeden Morgen frische Blumen auf seinem Schreibtisch haben.“
    „Schön, danke. Ich hole nur ein paar Sachen aus dem Auto.“
    Er fing wieder an, Blumen zu schneiden. Ich ging zum Wagen zurück, erzählte Shirley von dem spaßigen zweisprachigen Gärtner (was sie noch weniger beeindruckte als das Haus) und holte meine Ausrüstung von dem herunter, was den Rücksitz darstellen sollte. Der tragbare Holocorder und die Kamera – der Typ, der für Nachrichtensendungen benutzt wird – waren zwar leicht genug, aber unpraktisch. Ich beschloß, die Lampen, Enzephalomikros, Mischpult et cetera, et cetera im Auto zu lassen, bis wir einen Aufnahmeraum hatten. Wenn ich ein paar Sachen meiner Ausrüstung bei mir trug, würde das Guzman/Gusman (wenn sein Gärtner es schon nicht wußte, war es bestimmt nicht an mir, das zu entscheiden) überzeugen, daß Shirley und ich „Hollywood“ darstellten. Es würde ebenfalls bedeuten, daß wir den Holotest mit seinem Sohn so schnell wie möglich machen wollten.
    Ich bat Shirley, einen Block zu tragen und mit mir zu kommen. Wir gingen zurück zu dem nicht-englischsprechenden Gärtner und folgten ihm durch die großen Holztüren; dabei hörten wir ihm bei einer langen Tirade über die Schwierigkeiten, dieses Jahr in Südspanien Nelken zu ziehen, zu. Ich hörte eine Spur New Yorker Akzent heraus, aber keinen spanischen Akzent. Ich fragte ihn, wie lange er in Amerika gelebt habe.
    Er lächelte fröhlich über seinem Armvoll Blumen. „Ich bin nie aus Spanien herausgekommen. Einmal bin ich in Alicante gewesen. Hübscher Ort. Irgendwann möchte ich gerne einmal Madrid sehen.“
    Wir waren an Guzmans/Gusmans Büro angelangt. Der Gärtner klopfte einmal, trat ein, sprach leise mit jemandem darin und bedeutete uns, während er sich zu seinem Rückweg zum Garten aufmachte, hineinzugehen.
     
    Guzman/Gusman (tatsächlich klang es wie Gußman oder so ähnlich, wohl kastilisch) war ein fetter Mann, der einem deutschen Bürgerlichen ähnlicher sah als einem spanischen Don. Er erhob sich hinter seinem ausladenden Schreibtisch, hieß uns gnädig in gutem Englisch willkommen – das Englisch seines Gärtners war besser – und bot

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