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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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Mr. Selman aus Hollywood.“
    Arturo grunzte einmal, nickte zweimal und ließ ein scharfes Klicken seiner Hacken hören. „Erfreut.“
    „Sie wollen mit dir eine Probe für einen Film machen.“
    Arturo grunzte wiederum.
    Ich sah Señor Guzman an. „Wie gut ist sein Englisch?“
    Arturo fiel ein, noch ehe sein Vater antworten konnte. „Verdämmt gut. Ich spreche verdammt gut. Richtiges, verdammt gutes Kingsenglisch. Wir wollen mit diesem verdammten Geschäft anfangen. Sie machen das …“ Er brach ab und blickte auf seinen Vater; seine Stimme wurde für einen Moment wieder halbwegs normal statt des künstlichen Basses. „Cómo se dice holograma en inglés?“
    „Hologram“, half sein Vater.
    Arturo nickte zustimmend. „Verdammt gut. Ich sehe, daß Sie klugerweise unser kastilisches Wort ins Englische übernommen haben. Sie werden also das holograma machen, und Mr. Selman macht mich berühmt.“
    „So ungefähr. Die Hauptsache ist, herauszubekommen, wie hologen Sie sind. Wir werden Sie eine Szene spielen lassen und das Band dann zu Selman zurückschicken.“
    Arturo sah Shirley an. „Eine Sexszene, will ich hoffen.“
    Ich beschloß, Señor Guzman zuzustimmen. Je weniger ich Arturo sah, desto besser. Trotzdem schrieb ich ihn noch nicht völlig ab. Wenn Arturo eine Sexszene haben wollte, dann sollte er eben eine haben. Ich würde dabeisein. Ich konnte schreien „Schnitt“, ehe das Ansehen meiner Frau noch mehr angeknackst wurde, als es seit ihrer Heirat mit mir ohnedies schon war.
    Wir sprachen eine Zeitlang über die Szene. Schon vor unserer Ankunft und dem Star-Dasein seines Sohnes hatte Señor Guzman ein Zimmer ganz leer räumen lassen. Er ließ uns wissen, daß er innerhalb von Sekunden alles, was wir für die Szenerie brauchten, herbeischaffen lassen konnte. Ich sagte ihm, ein Raum ohne Ausstattung (möglichst auch ohne Bett) sei am besten geeignet, da er Arturos schauspielerische Qualitäten zeigen werde, ohne daß sie eine Ablenkung erfuhren.
    Eine Minute oder so, nachdem wir dieses Thema erledigt hatten, begriff Arturo, was wir gesagt hatten. Er unterbrach uns temperamentvoll. „Keine escenery ? Keine escenery ? Wie kann ich die verdammte richtige inspiración finden ohne das?“
    Arturo begann, mich zu ermüden. Wenn ich ermüde, verliere ich die Geduld. „Finden Sie sie in den Zeilen wie alle anderen auch.“
    Arturo schnaubte und schnarrte, eine komplizierte und eindrucksvolle Ausdrucksweise. „Ich brauche die richtige ambience .“ Er sprach es französisch aus.
    „Na schön; wenn Sie die verdammte richtige ambience haben wollen, bitte. Ich will lediglich …“
    Shirley trat mich.
    Ich hielt den Mund. Ich wollte lediglich das erste Flugzeug zurück nach Los Angeles und einen ordentlich dimensionierten Scheck von Selman.
     
    Unter Arturos fachmännischer Anleitung wurde neben einer alles andere als geschmackvollen Mischung aus mittelalterlichen, Renaissance- und modernen Möbeln ein Bett vorbereitet, um ihm bestmögliche ambience zu schaffen. Die Hälfte der Dienstboten des Hauses war damit beschäftigt, Gegenstände hin und her zu tragen, bis Arturo angemessen inspiriert wurde. Ich beruhigte mich mit dem Gedanken, daß Selman – wenn er erst Señor Guzmans Geld sicher auf der Bank hatte – sich mit Arturo beschäftigen mußte, mit dem Sexsymbol. Oder sonst einem Symbol.
    Während die Möbelpacker die Rücken streckten, Muskeln spannten und schnauften, gingen Shirley und ich hinaus zu dem SEAT, um den Rest unserer Ausrüstung zu holen, und marschierten knirschend über den Kies.
    Ich sah Shirley an. „Was hältst du von Arturo?“
    „Holzkopf.“
    „Laß ihn auf dem Band nicht schlecht aussehen. Ich weiß, wir können es schaffen.“
    „Und du weißt, daß es keine Rolle spielt, wie ich ihn aussehen lasse. Selman braucht das Geld. Dafür würde er auch einen Schimpansen nehmen.“
    „Mit einem Schimpansen käme er wahrscheinlich zu besseren Ergebnissen. Jedenfalls, ich weiß vielleicht, daß es keine Rolle spielt, du weißt vielleicht auch, daß es keine Rolle spielt, und selbst Selman weiß vielleicht tief in seinem Herzen – falls er überhaupt ein Herz hat –, daß es keine Rolle spielt. Das Problem ist nur, daß Selman dazu neigt zu vergessen, was er tief in seinem Herzen weiß, vor allem, wenn seine unfehlbaren Ideen danebengehen. Er neigt dazu zu vergessen, wer diese Idee zuerst hatte.“
    „Du meinst, er wird dich dafür ausschimpfen.“
    „Wen hat er denn sonst zum

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