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Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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„Ich bin nicht so leicht­gläu­big wie du, Bru­ce“, wand­te er sich an Bun­nish, „und wenn du ver­suchst, ein paar La­cher zu er­zeu­gen, in­dem du uns die­sen Topf Schei­ße schlu­cken läßt, dann laß dir sa­gen – es klappt nicht.“
    Bun­nish wand­te sich an Pe­ter. „Ka­pi­tän, wo­für stimmst du?“
    „Nun“, sag­te Pe­ter be­däch­tig, „dies al­les ist ein we­nig schwer zu glau­ben, Bru­ce. Du hast da­von ge­spro­chen, daß das Spiel ei­ne Be­ses­sen­heit für dich ge­wor­den ist, und ich den­ke, das stimmt. Ich den­ke, du soll­test mit ei­nem Pro­fi dar­über re­den statt mit uns.“
    „Mit was für ei­nem Pro­fi?“ frag­te Bun­nish.
    Pe­ter zap­pel­te un­be­hag­lich. „Du weißt schon. Mit ei­nem Psy­cho­dok­tor oder ei­nem Be­ra­ter.“
    Bun­nish ki­cher­te. „Das Ver­sa­gen hat dich nicht we­ni­ger gön­ner­haft ge­macht“, sag­te er. „Da­mals im Buch­la­den, in der Li­nie, in der du dich als er­folg­rei­cher Ro­man­au­tor er­wie­sen hast, warst du ge­nau­so schlimm.“
    Pe­ter seufz­te. „Bru­ce, siehst du denn nicht, wie kläg­lich dei­ne Täu­schungs­ma­nö­ver sind? Ich mei­ne, du hast of­fen­sicht­lich einen ziem­li­chen Er­folg ge­habt, und kei­nem von uns ist es so gut er­gan­gen. Aber selbst das war dir noch nicht ge­nug, al­so hast du all die­se kom­pli­zier­ten Phan­tasi­en dar­über kon­stru­iert, daß du hin­ter un­se­ren Fehl­schlä­gen steckst. Stell­ver­tre­ten­de, ima­gi­näre Ra­che.“
    „We­der stell­ver­tre­tend noch ima­gi­när, Nor­ten“, fuhr Bun­nish auf. „Ich kann euch ge­nau er­zäh­len, wie ich es ge­macht ha­be.“
    „Laß ihn sei­ne Ge­schich­ten er­zäh­len, Pe­ter“, sag­te E. C. „Dann läßt er uns viel­leicht aus die­ser Klaps­müh­le her­aus.“
    „Nun, dan­ke, E. C“, sag­te Bun­nish. Er­blick­te sich mit selbst­ge­fäl­li­ger Zu­frie­den­heit am Tisch um, wie ein Mann, der kurz da­vor steht, einen Traum zu ver­wirk­li­chen, den er lan­ge, lan­ge Zeit ge­hegt hat. Schließ­lich blieb sein Blick bei Ste­ve Del­ma­rio hän­gen. „Ich wer­de mit dir an­fan­gen“, er­klär­te er, „denn ich ha­be auch tat­säch­lich mit dir an­ge­fan­gen. Du warst leicht zu ver­nich­ten, Del­ma­rio, weil du schon im­mer be­schränkt warst. In der ur­sprüng­li­chen Zeit­li­nie warst du so reich, wie ich es in die­ser hier bin. Wäh­rend ich mein Le­ben da­mit ver­brach­te, mein Rück­blen­de­ge­rät zu per­fek­tio­nie­ren, hast du in der wei­ten Welt dort drau­ßen schnel­les Geld ge­macht. Elek­tro­ni­sche Spie­le zu­erst, spä­ter grund­le­gen­de­res Zeug, Heim­com­pu­ter, die­se Din­ge. Du warst da­zu ge­bo­ren, und du warst der Bes­te im Ge­schäft, ein­falls­reich und ge­ni­al.
    Als ich zu­rück­blen­de­te, ha­be ich ein­fach dei­nen Platz ein­ge­nom­men. Ich ha­be all dei­ne frü­hen klei­nen Spie­le stu­diert, dei­ne klügs­ten Ide­en, die grund­le­gen­den Pa­ten­te, die spä­ter ka­men und dich so reich ge­macht ha­ben. Und ich ha­be sie mir al­le ein­ge­prägt, zu­sam­men je­weils mit dem Da­tum, an dem du mit je­dem ein­zel­nen da­von her­aus­ge­kom­men bist. Erst dann ha­be ich mein Ge­rät be­nutzt. Zu­rück in der Ver­gan­gen­heit, mit all die­sem Vor­aus­wis­sen be­waff­net, war es ein Kin­der­spiel, dir zu­vor­zu­kom­men. Im­mer wie­der. In die­sen frü­hen Jah­ren, Del­ma­rio – ist es dir da nie selt­sam vor­ge­kom­men, wie ich je­den ein­zel­nen dei­ner klei­nen Geis­tes­blit­ze vor­weg­ge­nom­men ha­be? Ich le­be dein Le­ben, Del­ma­rio.“
    Del­ma­ri­os Hand hat­te zu zit­tern be­gon­nen, wäh­rend er zu­hör­te. Sein Ge­sicht sah leb­los aus. „Gott­ver­damm­ter Hund“, flüs­ter­te er. „ Gott­ver­damm­ter Hund!“
    „Laß dich nicht von ihm ver­schau­keln, Ste­ve“, warf E. C. ein. „Er denkt sich das al­les nur aus, um zu se­hen, wie wir uns win­den. Das ist al­les viel zu ab­surd, um Wor­te da­für zu fin­den.“
    „Aber es ist wahr*’, jam­mer­te Del­ma­rio, wo­bei er von E. C. zu Bun­nish schau­te und dann, hilf­los, zu Pe­ter. Die Au­gen hin­ter sei­nen di­cken Bril­lenglä­sern fun­kel­ten wild. „Pe­ter … was er ge­sagt hat … all mei­ne

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