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Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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sich Pe­ter zu. „Und du, Nor­ten. Du. Un­ser furcht­lo­ser An­füh­rer. Du warst der Schwie­rigs­te von al­len.“
    Pe­ter er­wi­der­te Bun­nis­hs Blick und sag­te nichts.
    „Ich ha­be dei­nen Ro­man ge­le­sen, weißt du“, sag­te Bun­nish bei­läu­fig.
    „Ich ha­be nie einen Ro­man ver­öf­fent­licht.“
    „Oh, aber ja doch! Das heißt – in der ur­sprüng­li­chen Zeit­li­nie. War auch ein be­acht­li­cher Er­folg. Den Kri­ti­kern hat er ge­fal­len, und er er­schi­en so­gar kurz am un­te­ren En­de der Best­sel­ler­lis­te der Ti­mes“
    Pe­ter war nicht be­lus­tigt. „Dies ist so plump und er­bärm­lich“, sag­te er.
    „Er hieß Bes­ti­en im Kä­fig, glau­be ich“, sag­te Bun­nish.
    Pe­ter hat­te da­ge­s­es­sen und es vol­ler Ver­ach­tung er­tra­gen, ei­nem kran­ken Mann zu­zu­hö­ren. Jetzt setz­te er sich plötz­lich auf­recht hin, als wä­re er geohr­feigt wor­den.
    Er hör­te, wie Ka­thy den Atem ein­sog. „Mein Gott“, sag­te sie.
    E. C. schi­en ver­wirrt. „Pe­ter? Was ist los? Du siehst …“
    „Nie­mand weiß et­was von die­sem Buch“, sag­te Pe­ter. „Wie, zum Teu­fel, hast du es her­aus­be­kom­men? Mein al­ter Agent, von ihm mußt du den Ti­tel be­kom­men ha­ben. Ja, nicht wahr?“
    „Nein“, sag­te Bun­nish und lä­chel­te selbst­zu­frie­den.
    „Du lügst!“
    „Pe­ter, was ist los?“ frag­te E. C. „Warum bist du so be­stürzt?“
    Pe­ter sah ihn an. „Mein Buch“, sag­te er. „Ich … Bes­ti­en im Kä­fig war …“
    „Es hat ein sol­ches Buch ge­ge­ben?“
    „Ja“, sag­te Pe­ter. Er schluck­te ner­vös, fühl­te sich ver­wirrt und är­ger­lich. „Ja, hat es. Ich … Nach dem Col­le­ge. Mein ers­ter Ro­man.“ Er lach­te ner­vös. „Ich dach­te, es wä­re der ers­te. Ich hat­te … hat­te ei­ne Men­ge Hoff­nun­gen. Es war ei­ne ehr­gei­zi­ge Sa­che. Ein ernst­haf­tes Buch, aber ich dach­te, es hät­te auch ei­ni­ge kom­mer­zi­el­le Mög­lich­kei­ten. Der Zir­kus. Es han­del­te vom Zir­kus, du weißt, wie fas­zi­niert ich im­mer vom Zir­kus war. Ei­ne Me­ta­pher für das Le­ben, ha­be ich ge­dacht, ei­ne Art von Le­ben, aber auch sehr bunt und ster­bend, ei­ne ster­ben­de Ein­rich­tung. Ich ha­be ge­dacht, ich könn­te den großen Zir­kus­ro­man schrei­ben. Nach dem Col­le­ge bin ich ein Jahr lang mit der Ring­ling Bro­t­hers’ Blue Show her­um­ge­reist und ha­be re­cher­chiert. Ich war ein But­cher, ich … so nennt man die Ver­käu­fer auf den Tri­bü­nen, ver­stehst du? Ein Jahr Re­cher­chen, und zwei Jah­re ha­be ich ge­braucht, um den Ro­man zu schrei­ben. Haupt­per­son war ein jun­ger Mann, der mit den Groß­kat­zen ar­bei­te­te. Ich ha­be ihn schließ­lich be­en­det und an mei­nen Agen­ten ab­ge­schickt, und we­ni­ger als drei Wo­chen, nach­dem ich ihn zur Post ge­bracht ha­be, ha­be ich … ich …“ Er konn­te nicht zu En­de re­den.
    Aber E. C. ver­stand. Er run­zel­te die Stirn. „Die­ser Zir­kus-Best­sel­ler? Wie war der Ti­tel?“
    „Blue Show“, sag­te Pe­ter, die Wor­te bit­ter im Mund. „Von Do­nald Has­tings Sul­li­van, ei­nem al­ten Lohn­schrei­ber, der fünf­zig Hor­ror-Ro­ma­ne und ein Dut­zend Scha­blo­nen­wes­tern ge­schrie­ben hat­te – al­le un­ter Pseud­ony­men. Solch ein Buch von solch ei­nem Schrift­stel­ler. Nie­mand konn­te es glau­ben. E. C, ich konn­te es nicht glau­ben. Es war mein Buch, un­ter ei­nem an­de­ren Ti­tel. Oh, es stimm­te nicht Wort für Wort über­ein. Bes­ti­en im Kä­fig war viel bes­ser ge­schrie­ben. Aber die Ge­schich­te, der Hin­ter­grund, die Vor­fäl­le, so­gar ein paar von den Per­so­nen­na­men … es war be­ängs­ti­gend. Mein Agent hat mein Buch nie auf den Markt ge­bracht. Er hat ge­sagt, es sei Blue Show viel zu ähn­lich, um ver­öf­fent­licht wer­den zu kön­nen – nie­mand wür­de es an­rüh­ren. Und selbst wenn ich es schaf­fen wür­de, da­mit her­aus­zu­kom­men, dann wür­de ich bes­ten­falls als Nach­zie­her und schlimms­ten­falls als Pla­gia­tor be­zeich­net wer­den. Es wür­de wie ein Dieb­stahl aus­se­hen, sag­te er. Drei Jah­re mei­nes Le­bens – und er hat es einen Dieb­stahl ge­nannt.
    Es gab bö­se Wor­te. Er hat mich

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