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Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ge­schrie­ben hat­te, das sich ge­ra­de noch für ei­ne Alt­pa­pier­samm­lung als ge­eig­net er­wie­sen ha­be. „Er­spa­re mir dei­ne Vor­wür­fe, okay? Es lag nicht an mir, daß ich das Buch nicht ha­be ver­kau­fen kön­nen. Du hast ge­hört, was Bun­nish ge­sagt hat.“
    „Ich ha­be dir kei­ne Vor­wür­fe ge­macht, ver­dammt!“ fauch­te sie. „Warum bist du im­mer so be­reit, in je­des Wort, das ich sa­ge, Kri­tik hin­ein­zu­deu­teln?“ Sie schüt­tel­te den Kopf und be­kam ih­re Stim­me wie­der un­ter Kon­trol­le. „Bit­te, Pe­ter, mach es doch nicht schwe­rer als es ist. Wir ha­ben so vie­le Jah­re des Schmer­zes zu über­win­den, so vie­le Wun­den zu ver­bin­den. Hör mich nur zu En­de an.
    Ich ha­be ver­sucht, dir zu sa­gen, daß ich wirk­lich an dich ge­glaubt ha­be. Selbst nach die­sem Buch, nach­dem du es ver­brannt hast … selbst dann noch. Aber du hast es mir schwer­ge­macht. Ich ha­be nicht ge­dacht, daß du ein Ver­sa­ger bist, aber du, und das hat dich ver­än­dert, Pe­ter. Du hast es an dich her­an­kom­men las­sen. Du hast das Schrei­ben auf­ge­ge­ben, statt ein­fach die Zäh­ne zu­sam­men­zu­bei­ßen und ein an­de­res Buch zu schrei­ben.“
    „Ich war nicht zäh ge­nug, ich weiß“, sag­te er. „Der Ver­lie­rer. Der Schwäch­ling.“
    „Halt den Mund! „sag­te sie er­bit­tert. „Das ha­be nicht ich ge­sagt, son­dern du. Dann hast du mit dem Jour­na­lis­mus an­ge­fan­gen. Ich ha­be im­mer noch an dich ge­glaubt. Aber al­les ging wei­ter­hin schief. Du bist hin­aus­ge­wor­fen wor­den, du bist ver­klagt wor­den, du bist in Un­gna­de ge­fal­len. Un­se­re Freun­de ha­ben da­mit an­ge­fan­gen, sich von uns zu di­stan­zie­ren. Und die gan­ze Zeit über hast du dar­auf be­harrt, daß nichts da­von auf Feh­ler von dir be­ru­he. Du hast den letz­ten Rest dei­nes Selbst­ver­trau­ens ver­lo­ren. Du hast, bit­ter und un­auf­hör­lich, über dein Pech ge­jam­mert.“
    „Du hast mir nie ge­hol­fen.“
    „Viel­leicht nicht“, gab Ka­thy zu. „Ich ha­be es ver­sucht, am An­fang, aber es wur­de nur im­mer schlim­mer, und ich konn­te nicht da­mit fer­tig wer­den. Du warst nicht mehr der Träu­mer, den ich ge­hei­ra­tet hat­te. Es war schwer, dar­an zu­rück­zu­den­ken, wie ich dich be­wun­dert ha­be, wie ich dich re­spek­tiert ha­be. Pe­ter, du hast dich selbst so sehr ver­ach­tet, daß es un­mög­lich war zu ver­hin­dern, daß die­se Ver­ach­tung auf mich ab­ge­färbt hat.“
    „So?“ sag­te Pe­ter. „Was soll das, Ka­thy?“
    „Ich ha­be dich nie ver­las­sen, Pe­ter“, sag­te sie. „Ich hät­te es tun kön­nen, das weißt du. Ich woll­te es auch tun. Ich bin ge­blie­ben, die gan­ze Zeit, trotz all der Fehl­schlä­ge und all dem Selbst­mit­leid. Sagt dir das gar nichts?“
    „Das sagt mir, daß du ei­ne Ma­so­chis­tin bist“, platz­te er her­aus. „Oder viel­leicht ei­ne Sa­dis­tin.“
    Das war zu­viel für sie. Sie setz­te zu ei­ner Ant­wort an, aber ih­re Stim­me brach, und sie be­gann zu wei­nen. Pe­ter blieb sit­zen, wo er saß, und hör­te ih­ren Schluch­zern zu. Schließ­lich ver­sieg­ten die Trä­nen, und sie sag­te ru­hig: „Ver­flucht. Ver­flucht. Ich has­se dich.“
    „Ich dach­te, du liebst mich. Ent­schei­de dich.“
    „Du Arsch. Du emp­fin­dungs­lo­ser Idi­ot. Be­greifst du denn nicht, Pe­ter?“
    „ Was soll ich denn be­grei­fen?“ sag­te er un­ge­dul­dig. „Du hast ge­sagt, hör zu, al­so ha­be ich zu­ge­hört, und al­les, was du ge­macht hast, war, all die­ses al­te Zeug wie­der auf­zu­wär­men, all mei­ne Män­gel auf­zu­zäh­len. Ich ha­be das al­les schon frü­her ge­hört.“
    „Pe­ter, siehst du denn nicht, daß die­se Wo­che al­les ver­än­dert hat? Wenn du nur auf­hö­ren wür­dest zu has­sen, auf­hö­ren wür­dest, mich und dich selbst zu ver­ach­ten, dann könn­test du es viel­leicht se­hen. Wir ha­ben wie­der ei­ne Chan­ce, Pe­ter. Wenn wir es ver­su­chen. Bit­te.“
    „Ich se­he nicht, daß sich ir­gend et­was ge­än­dert hat. Ich wer­de mor­gen ein großes Schach­spiel spie­len, und du weißt, wie­viel es für mich und mei­ne Selbst­ach­tung be­deu­tet, und es ist dir gleich­gül­tig. Es ist dir egal, ob ich ge­win­ne oder

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