Kopernikus 7
denen ich bisher noch nicht herausgerückt bin, oder?“ sagte er zu Bunnish. „Jedenfalls nicht in dieser Zeitlinie.“ Er ließ ein lautes, brüllendes Geräusch hören und trat an das Schachbrett heran. Er griff hinunter und stoppte die Uhr. „Schachmatt“, sagte er. „Schachmatt, schachmatt, schachmatt !“
Weniger als zwei Wochen später klopfte Kathy leise an die Tür seines Arbeitszimmers. „Warte eine Sekunde!“ rief Peter. Er tippte noch einen Satz, schaltete die Schreibmaschine aus und drehte sich in seinem Stuhl herum. „Komm rein.“
Sie öffnete die Tür und lächelte ihn an. „Ich habe einen Thunfischsalat gemacht, falls du zum Mittagessen eine Pause einlegen möchtest. Was macht das Buch?“
„Es geht gut voran“, sagte Peter. „Ich müßte heute mit dem zweiten Kapitel fertig werden, wenn ich dran bleibe.“ Sie hielt eine Zeitung, bemerkte er. „Was ist damit?“
„Ich habe mir gedacht, du solltest das hier sehen“, erwiderte sie und reichte ihm die Zeitung.
Sie hatte die Todesanzeigen aufgeschlagen. Peter nahm sie und las. Das millionenschwere Elektronik-Genie Bruce Bunnish war tot in seinem Heim in Colorado aufgefunden worden – an ein seltsames Gerät angeschlossen, das ihn anscheinend mit einem elektrischen Schlag getötet hatte. Peter seufzte.
„Er wird es wieder versuchen, nicht wahr?“ sagte Kathy.
Peter legte die Zeitung beiseite. „Der arme Teufel. Er kapiert es nicht.“
„Was denn?“
Peter nahm ihre Hand und drückte sie. „Alle Varianten sind aussichtslos“, sagte er. Es machte ihn traurig. Aber nach dem Mittagessen hatte er die Sache vergessen und ging wieder an die Arbeit.
Nachwort
Neun Autoren stellen in dieser siebten Kopernikus- Ausgabe insgesamt zehn Erzählungen vor, darunter erfreulicherweise auch einige deutschsprachige Autoren. Einer dieser deutschsprachigen Autoren ist Reinmar Cunis, ein 1933 in Bremen geborener und heute in Hamburg lebender Fernsehjournalist. Reinmar Cunis, der Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und Psychologie studierte und 1964 promovierte, gehört zu den bekanntesten neuen deutschen SF-Autoren. Von ihm liegen bisher drei Romane vor: Livesendung (1978), Zeitsturm (1979) und Der Mols-Zwischenfall (1981). Er ist hauptberuflich Projektgruppenleiter in der Fernsehspielabteilung des NDR. Science Fiction schreibt er nebenher, aber, wie die drei Romane und einige Stories belegen, mit einigem Erfolg. „Ogun für einen Weißen“ ist seine Veröffentlichung im Moewig Verlag.
Seit vielen Jahren bereits als SF-Kurzgeschichtenautor tä tig ist Gerd Maximovič. Der 1944 in der Tschechoslowakei geborene, in Schwäbisch Gmünd aufgewachsene und heute als Handelslehrer in Bremen tätige Maximovič veröffen tlichte seine ersten Kurzgeschichten in den frühen sechziger Jahren in Fan-Magazinen und hat seit 1974 eine Reihe von Kurzgeschichten in Anthologien und Zeitschriften (u.a. im Playboy) publiziert. Seine bislang einzige eigenständige Buchveröffentlichung ist eine unter dem Titel Die Erforschung des Omega-Planeten erschienene Sammlung einiger seiner Kurzgeschichten. Im Moewig Verlag erschien eine weitere Erzählung von ihm („Die neuen Menschen“) in Kopernikus 5.
Mit bereits drei Stories in Kopernikus 5 und Kopernikus 6 vertreten ist Gero Reimann, eine, wie ich meine, hochtalentierte Neuentdeckung. Gero Reimann ist hauptberuflich Lehrer in Hannover und Irland-Fan (seine Frau stammt ebenfalls aus Irland).
Auch der Engländer Ian Watson ist dem deutschen Leser schon lange kein Unbekannter mehr. Watson, 1943 geboren, veröffentlichte eine Reihe
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