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Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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warum ich? Was ha­be ich dir je an­ge­tan?“
    Bun­nish sah kurz ver­wirrt aus. Dann wur­de sein Ge­sicht hart. „Du? Du warst der schlimms­te von ih­nen al­len.“
    Pe­ter war ver­blüfft. „Ich ha­be nie …“
    „Der große Ka­pi­tän“, sag­te Bun­nish sar­kas­tisch. „An die­sem Tag vor zehn Jah­ren hast du es kein ein­zi­ges Mal ver­sucht. Du hast ein schnel­les Groß­meis­ter-Zie­hen mit dei­nem al­ten Freund Hai Winslow hin­ge­legt. Du hät­test nach dem Sieg stre­ben kön­nen, hät­test wei­ter­spie­len kön­nen, aber du hast es nicht ge­tan. Oh nein. Du hast dich nie dar­um ge­küm­mert, wie­viel Druck du uns al­len auf­er­legt hast. Und als wir ver­lo­ren ha­ben, da hast du nichts von der Ver­ant­wor­tung über­nom­men, kein Stück da­von, ob­wohl du einen hal­b­en Punkt ver­ge­ben hast. Al­les war mein Feh­ler. Und da­mit noch im­mer nicht ge­nug. Warum war ich am ers­ten Brett, Nor­ten? Wir al­le in der B-Mann­schaft hat­ten an­nä­hernd die glei­che Ein­stu­fung. Wie bin ich zu der Eh­re ge­kom­men, an Brett eins zu spie­len?“
    Pe­ter dach­te ei­ni­ge Au­gen­bli­cke lang nach, ver­such­te, sich an die Stra­te­gi­en zu er­in­nern, die ihn vor zehn Jah­ren mo­ti­viert hat­ten. Schließ­lich nick­te er. „Du hast die großen Spie­le im­mer ver­lo­ren, Bru­ce. Es hat­te sei­nen Sinn, dich an Brett eins zu set­zen, wo du mit den großen Ka­no­nen der an­de­ren Mann­schaf­ten kon­fron­tiert warst, mit den­je­ni­gen, die wahr­schein­lich je­den ge­schla­gen hät­ten, den wir dort ein­ge­setzt hät­ten. Des­halb wa­ren die rangnie­de­ren Bret­ter mit ver­läß­li­che­ren Spie­lern be­setzt, mit den­je­ni­gen, auf die wir zäh­len konn­ten, wenn es dar­auf an­kam.“
    „Mit an­de­ren Wor­ten“, sag­te Bun­nish, „ich war von vorn­her­ein ab­ge­schrie­ben. Du hast er­war­tet, daß ich ver­lie­re, wäh­rend ihr die Spie­le auf den an­de­ren Bret­tern ge­winnt.“
    „Ja“, gab Pe­ter zu. „Es tut mir leid.“
    „Leid“, spot­te­te Bun­nish. „Du hast mich ver­lie­ren las­sen, hast da­mit ge­rech­net, daß ich ver­lie­re, und mich dann da­für ge­quält, daß ich ver­lo­ren ha­be, und jetzt tut es dir leid. Du hast an die­sem Tag nicht Schach ge­spielt. Du hast nie Schach ge­spielt. Du hast ein grö­ße­res Spiel ge­spielt, ein Spiel, das Jah­re ge­dau­ert hat, ein Spiel zwi­schen dir und Winslow von der UvC. Und die Mann­schafts­mit­glie­der wa­ren eu­re Fi­gu­ren und eu­re Bau­ern. Ich, ich war ein Op­fer. Ein Gam­bit. Das war al­les. Und es hat oh­ne­hin nicht ge­klappt. Winslow hat dich ge­schla­gen. Du hast ver­lo­ren .“
    „Du hast recht“, gab Pe­ter zu. „Ich ha­be ver­lo­ren. Ich glau­be, jetzt ver­ste­he ich, wes­halb du all die Din­ge ge­tan hast, von de­nen du uns er­zählt hast.“
    „Du wirst jetzt wie­der ver­lie­ren“, sag­te Bun­nish. „Zieh, be­vor dei­ne Uhr ab­läuft.“ Er nick­te auf das ka­rier­te Öd­land hin­un­ter, das zwi­schen ih­nen lag, das kom­pli­zier­te Ge­wirr von schwar­zen und wei­ßen Fi­gu­ren.
    Pe­ter blick­te vol­ler Des­in­ter­es­se auf das Brett. „Wir ha­ben es ges­tern nacht bis drei Uhr mor­gens ana­ly­siert, wir drei. Ich hat­te ei­ne neue Va­ri­an­te, ganz per­fekt. Ein ein­zel­nes Op­fer statt des Dop­pe­lop­fers. Ich ha­be Sprin­ger schlägt Bau­ern ge­spielt, aber auf das Läu­fer-Op­fer ver­zich­tet und statt des­sen mei­ne Da­me her­über­ge­zo­gen. Das war der Grund­ge­dan­ke. Er hat ziem­lich gut aus­ge­se­hen. Aber er ist falsch, nicht wahr?“
    Bun­nish starr­te ihn an. „Spiel es, und wir wer­den es her­aus­fin­den!“
    „Nein“, sag­te Pe­ter. „Ich will nicht spie­len.“
    „Pe­te! „ sag­te Del­ma­rio be­stürzt. „Du mußt! Was sagst du da? Schlag die­sen ver­damm­ten Ba­stard!“
    Pe­ter sah ihn an. „Es nützt nichts, Ste­ve.“
    Stil­le ent­stand. Schließ­lich sag­te Bun­nish: „Du bist ein Feig­ling, Nor­ten. Ein Feig­ling und ein Ver­sa­ger und ein Schwäch­ling. Spiel das Spiel durch.“
    „Ich bin an dem Spiel nicht in­ter­es­siert, Bru­ce. Sag’s mir nur. Die Va­ri­an­te ist aus­sichts­los.“
    Bun­nish stieß einen an­ge­wi­der­ten Laut aus. „Ja, ja“, platz­te er

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