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Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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kam auf sie zu. Sie woll­te nicht, daß er sich ihr wei­ter nä­her­te. Sie woll­te ihn nicht an­fas­sen. Ha­rold war es, den sie lieb­te. Nicht die­se na­men­lo­se Ge­stalt. Nie­mals könn­te er Ha­rolds Platz ein­neh­men. Sie schrie und trat und biß und kratz­te ihn. Schlug ihn im­mer wie­der mit den Fäus­ten.
     
    So heiß und sti­ckig. Muß ei­ne Du­sche neh­men. Und Hun­ger ha­be ich auch.
    Bar­ba­ra stand auf, sie war er­schöpft und hat­te ein we­nig Gän­se­haut trotz der Hit­ze. Schau­dernd schal­te­te sie den Fern­se­her aus und ging auf Ze­hen­spit­zen ins Kin­der­zim­mer. Das Ba­by war still. Je­doch voll tiefer Krat­zer und dick mit brau­nem Blut ver­krus­tet.

 
    Ian Wat­son Ei­ne Zeit­span­ne, die Wun­der wirkt A TI­ME-SPAN TO CON­JU­RE WITH
     
    Zu un­se­rer Be­stür­zung war auf der ge­sam­ten Pla­ne­teno­ber­flä­che nur ei­ne ein­zi­ge Sied­lung zu er­ken­nen, ob­wohl vier­zig Jah­re ver­stri­chen wa­ren, seit wir hier Ko­lo­nis­ten ab­ge­setzt hat­ten. Und selbst nach die­ser einen muß­ten wir lan­ge mit In­fra­rot­ge­rä­ten su­chen, ehe wir sie op­tisch wahr­neh­men konn­ten, denn – und das war noch be­stür­zen­der – sie lag ab­weh­rend mit­ten im Her­zen des größ­ten Kon­tin­ents, fast so, als hät­ten die Sied­ler be­fürch­tet, raub­gie­ri­ge Un­ge­heu­er könn­ten aus der See krie­chen und lan­ge, sich win­den­de Ten­ta­kel ins Lan­des­in­ne­re er­stre­cken!
    Als die Ko­lo­nie vor vier­zig Jah­ren ge­grün­det wor­den war acht Jah­re nach un­se­rem Schiffs­ka­len­der –, hat­te man sie am Ufer ei­nes ru­hi­gen und frucht­ba­ren Ozeans er­rich­tet. Wir er­war­te­ten, bei un­se­rer Rück­kehr einen ge­schäf­ti­gen Ha­fen vor­zu­fin­den, mit See­ver­bin­dun­gen über die In­sel­ket­ten zu den klei­ne­ren Kon­ti­nen­ten und ei­ne et­was lang­sa­me­re Er­schlie­ßung des wei­ten, öden In­lan­des – ein vor­sich­ti­ges Aus­stre­cken von Füh­lern nach den Ein­ge­bo­re­nen, oh­ne sie zu stö­ren. Statt des­sen hat­te sich die Ko­lo­nie ins Lan­des­in­ne­re ver­kro­chen – so weit ins Lan­des­in­ne­re, wie es nur mög­lich war.
    Und doch konn­ten sie kaum Sturm­flu­ten be­fürch­tet ha­ben, denn die­se Welt wies merk­wür­di­ger­wei­se kei­ne seis­mi­schen Phä­no­me­ne auf: kei­ner­lei Ge­bir­ge und Sen­kun­gen, ei­ne Welt von sanf­tem Gras­land, wo die ge­rings­te Er­he­bung ei­nes Hü­gel­chens schon ein Ori­en­tie­rungs­punkt dar­stell­te; auch kei­ne Ge­zei­ten, da nur zwei win­zi­ge Mon­de vor­han­den wa­ren, ein je­der kaum grö­ßer als un­ser Raum­schiff.
    „Ver­kro­chen ist das rich­ti­ge Wort“, be­merk­te ich zu Com­man­der Ma­ri­net­ti, als wir end­lich per Te­le­skop die ein­zi­ge Ort­schaft zu se­hen be­ka­men – wäh­rend Res­nick ver­geb­lich ver­such­te, ei­ne Art Funk­kon­takt mit den Sied­lern her­zu­stel­len. „Sie müs­sen al­les per Hand dort­hin ge­schleppt ha­ben!“
    Die Kriech­be­we­gung steck­te auch noch in dem fer­ti­gen Pro­dukt. Ver­schie­de­ne Mi­ni-Vor­or­te schie­nen sich auf den glei­chen Punkt in der Orts­mit­te hin zu er­stre­cken, wo­bei sie sich so na­he wie mög­lich an den Bo­den kau­er­ten und For­men wie Py­ra­mi­den oder Hoch­bau­ten als Kon­struk­ti­ons­mög­lich­kei­ten völ­lig ver­war­fen. Nied­ri­ge, fla­che Ge­bäu­de dräng­ten sich – an­schei­nend her­ge­stellt aus den Fer­tig­bau­tei­len der einst­mals adret­ten Ha­fen­stadt – in to­hu­wa­bo­hu­haf­ten Hau­fen wie ein runder Tel­ler voll dicht auf­ein­an­der sit­zen­der, über­lap­pen­der be­leg­ter Bröt­chen. Das kon­zen­tri­sche Cha­os wies kei­ner­lei Ver­bin­dung zu dem or­dent­li­chen Stra­ßen­netz und den brei­ten Al­leen der Küs­ten­stadt auf, bei de­ren Bau wir ih­nen be­hilf­lich ge­we­sen wa­ren.
    „Es han­delt sich doch wohl um ei­ne Men­schen­stadt?“ über­leg­te Ma­ri­net­ti. „Ich neh­me nicht an, daß die Ein­hei­mi­schen un­se­re Ko­lo­nis­ten ver­drängt ha­ben?“
    Kaum. Die Urein­woh­ner wa­ren ein scheu­er und ängst­li­cher Hau­fen ge­we­sen. Sie lös­ten sich in den kleins­ten Sen­ken der

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