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Kopernikus 8

Kopernikus 8

Titel: Kopernikus 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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nicht auf ei­ne Ab­trei­bung ein­las­sen, und sie sinnt auf Ra­che.
    Wie aber, fragt sich Chib, wie konn­te sie denn in je­ner Nacht schwan­ger wer­den? Kei­ne Frau, egal wie frucht­bar, hät­te das fer­tig­brin­gen kön­nen. Sie muß schon da­vor oder da­nach ge­vö­gelt wor­den sein. Und doch schwört sie, daß es in die­ser Nacht ge­sche­hen ist, in je­ner Nacht, als er ge­we­sen ist.
     
    DER RIT­TER MIT DEM BREN­NEN­DEN
    STÖS­SEL ODER
    SCHAUM AM RICH­TI­GEN PLATZ
     
    „Nein, nein!“ kreischt Be­ne­dic­ti­ne.
    „Warum nicht? Ich lie­be dich“, sagt Chib. „Ich möch­te dich hei­ra­ten.“
    Be­ne­dic­ti­ne kreischt, und ih­re Freun­din Be­la, die drau­ßen auf dem Flur war­tet, fragt: „Was ist denn los? Was ist ge­sche­hen?“
    Be­ne­dic­ti­ne ant­wor­tet nicht. Wü­tend und zit­ternd, als hät­te das Fie­ber sie im Griff, tau­melt sie aus dem Bett und stößt Chib weg. Sie has­tet zum klei­nen Ei des Ba­de­zim­mers in der Ecke. Er folgt ihr.
    „ Ich hof­fe, du wirst nicht das tun, was ich jetzt den­ke …?“ fragt er.
    Be­ne­dic­ti­ne schreit auf. „Du ver­schla­ge­ner, elen­der Hu­ren­sohn!“
    Im Ba­de­zim­mer zieht sie einen Ab­schnitt der Wand her­un­ter, der zu ei­nem Re­gal wird. Auf die­sem sind, durch ma­gne­ti­sche Knöp­fe ge­hal­ten, vie­ler­lei Fläsch­chen zu se­hen. Sie wählt ei­ne lan­ge, dün­ne Kanü­le mit Sper­ma­to­zi­den, öff­net sie und führt sie ein. Sie drückt den Knopf am an­de­ren En­de, wor­auf sich der Schaum zi­schend dar­aus er­gießt, auch wenn sei­ne fleisch­li­che Hül­le nicht ver­stum­men kann.
    Chib ist einen Au­gen­blick wie be­täubt. Dann brüllt er.
    „Bleib mir vom Lei­be!“ schreit Be­ne­dic­ti­ne. „Du Ret­ni­ckel!“
    Von der Schlaf­zim­mer­tür hört man Be­las zag­haf­tes „Al­les in Ord­nung, Ben­ny?“
    „Ich sor­ge schon da­für, daß al­les in Ord­nung kommt!“ wü­tet Chib.
    Er hech­tet nach vorn und nimmt ei­ne Do­se Sprüh­leim vom Re­gal. Der Leim wird von Be­ne­dic­ti­ne da­zu be­nützt, ih­re Pe­rücken an der Kopf­haut fest­zu­kle­ben, und er hält ewig, wenn er nicht durch ein ent­spre­chen­des Ge­gen­mit­tel ge­löst wird.
    Be­ne­dic­ti­ne und Be­la schrei­en gleich­zei­tig, als Chib Be­ne­dic­ti­ne er­greift und dann auf den Bo­den legt. Sie wehrt sich hef­tig, doch es ge­lingt ihm, den Leim auf die Kanü­le, ih­re Haut und die zu­ge­hö­ri­gen Haa­re zu sprü­hen.
    „Was tust du da?“ kreischt sie.
    Er drückt den Knopf der Kanü­le auf ma­xi­ma­le Schaum­kraft, dann sprüht er ihn mit Leim fest. Sie wehrt sich im­mer noch, doch er hält ih­re Ar­me dicht an den Kör­per ge­preßt und ver­hin­dert, daß sie sich hin und her rol­len kann, da­mit die Kanü­le nicht rein oder raus rutscht. Chib zählt laut­los bis drei­ßig, dann noch­mals bis drei­ßig, um si­cher­zu­stel­len, daß der Leim auch wirk­lich ge­trock­net ist, dann läßt er sie los.
    Der Schaum quillt um ih­re Len­den und tropft an ih­ren Bei­nen hin­un­ter, wo er sich am Bo­den aus­brei­tet. In der un­zer­stör­ba­ren Kanü­le steht die Flüs­sig­keit un­ter un­ge­heu­rem Druck, und der Schaum quillt ra­send schnell auf, wenn er der of­fe­nen Luft aus­ge­setzt wird.
    Chib nimmt das Ge­fäß mit dem Ge­gen­mit­tel vom Re­gal und hält es fest, um ihr ein­deu­tig klarzu­ma­chen, daß sie es nicht be­kom­men wird. Be­ne­dic­ti­ne springt auf und schlägt nach ihm. Er lacht wie ei­ne Hyä­ne, blockt ih­re Faust ab und schiebt sie weg. Sie rutscht auf dem mitt­ler­wei­le knö­chel­tie­fen Schaum aus, fällt, dann glei­tet sie auf den Hin­ter­ba­cken rück­wärts ins Schlaf­zim­mer, wo­bei die Kanü­le über den Bo­den streift.
    Sie steht auf, und nun erst er­kennt sie völ­lig, was Chib ge­tan hat. Sie schreit im­mer lau­ter. Sie tanzt her­um und zieht an der Kanü­le, ih­re Schreie wer­den da­bei vor Schmer­zen im­mer grel­ler. Dann wen­det sie sich um und läuft aus dem Zim­mer, bes­ser ge­sagt, will aus dem Zim­mer lau­fen, rutscht aber wie­der aus. Be­la steht ihr im Weg, bei­de klam­mern sich an­ein­an­der und schlit­tern aus dem Zim­mer, wo­bei sie sich un­ter der Tür so­gar halb dre­hen. Der Schaum wir­belt auf, so daß die bei­den wie Ve­nus und ih­re

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