Kopernikus 8
Anführer!“
Und damit beginnt
DIE IRRE S-PARTY
Madame Trismegista ruft: „Dein Glück, Chib! Schau an, was die Sterne dir durch die Karten vorhersagen!“
Er nimmt bei ihr am Tisch Platz, während seine Freunde sich um sie drängen.
„Okay, Madame. Wie komme ich aus dem ganzen Schlamassel wieder raus?“
Sie mischt und dreht die oberste Karte um.
„Herrgott! Das Pik-As!“
„Du wirst eine lange Reise antreten!“
„Ägypten!“ ruft Rousseau Roter Falke. „Oh nein, Chib, dorthin willst du doch gar nicht. Komm mit mir dahin, wo die Büffel brüllen und …“
Die nächste Karte wird aufgedeckt.
„Du wirst in Bälde eine wunderschöne dunkle Lady treffen.“
„Eine gottverdammte Araberin! Oh nein, Chib, sag, daß das nicht wahr ist!“
„Du wirst bald große Ehren erlangen.“
„Chib wird seine Unterstützung bekommen!“
„Wenn ich die Unterstützung bekomme, dann muß ich nicht nach Ägypten“, sagt Chib. „Mit allem Respekt, Madame Trismegista, aber Sie erzählen Unsinn.“
„Spotte nicht, junger Mann. Ich bin kein Computer. Ich bin auf das Spektrum psychischer Vibrationen eingestellt.“
Flip. „Du wirst physisch und moralisch in große Gefahr geraten.“
„Das kommt bei mir tagtäglich vor“, sagt Chib.
Flip. „Ein dir nahestehender Mann wird zweimal sterben.“
Chib erbleicht, fängt sich wieder, sagt: „Ein Feigling stirbt tausend Tode.“
„Du wirst in der Zeit reisen und in die Vergangenheit zurückkehren.“
„Puh!“ sagt Roter Falke. „Heute übertreffen Sie sich selbst, Madame! Vorsicht! Sie werden einen psychischen Bruch bekommen und ein ektoplasmatisches Bruchband tragen müssen!“
„Laßt das, ihr Dummbeutel, ja!“ sagt Madame. „Es gibt mehr Welten als eine. Die Karten lügen nicht. Nicht wenn ich mich mit ihnen beschäftige.“
„Gobrinus!“ ruft Chib. „Noch einen Krug Bier für Madame!“
Die Jungen Rettiche kehren an ihren Tisch zurück, eine beinlose Platte, die von einem Antigravfeld an Ort und Stelle gehalten wird. Benedictine funkelt sie an und verschwindet mit ihrem Weiberrudel. An einem Tisch in der Nähe sitzt Pinkerton Legrand, ein Gummint-Agent, der sie frontal betrachtet, damit sein Fido unter dem Ein-Weg-Fenster der Jacke direkt auf sie gerichtet ist. Sie wissen, daß er das tut. Er weiß, daß sie es wissen, und hat das seinem Vorgesetzten gemeldet. Er runzelt die Stirn, als er Falco Accipiter zur Tür hereinkommen sieht. Legrand mag es nicht, wenn ein Agent einer anderen Abteilung sich in seine Fälle einmischt. Accipiter würdigt Legrand keines Blickes. Er bestellt ein Kännchen Tee, dann gibt er vor, eine Pille in den Teepott fallen zu lassen, die sich mit Tanninsäure zur Substanz S verbindet.
Rousseau Roter Falke winkt Chib zu und sagt: „Hältst du es wirklich für möglich, ganz LA mit nur einer Bombe lahmzulegen?“
„Drei Bomben“, sagt Chib so laut, daß Legrands Fido die Worte auch aufnehmen kann. „Eine im Kontrollzentrum der Desalinierungsfabrik, die zweite in der Ersatzkonsole, die dritte für den Nexus des großen Rohrs, das das Wasser zum Reservoir auf Ebene zwanzig befördert.“
Pinkerton Legrand erbleicht. Er kippt seinen Whisky hastig hinunter und bestellt einen neuen, obwohl er bereits zu viele intus hat. Er drückt einen Knopf an seinem Fido, um dreifache Top-Priorität zu übermitteln. Im HO blinken rote Lichter auf, ein Gong ertönt, und der Chef wacht so plötzlich auf, daß er vom Stuhl fällt.
Accipiter hört es gleichfalls, aber er bleibt starr, finster und brütend wie der Falke eines Pharaos sitzen. Als Monomane wird er sich nicht von Geschwätz aus der Fassung bringen lassen, ganz LA lahmzulegen, auch wenn es dann in die Tat umgesetzt werden sollte. Er ist auf Großpapas Spur, und er ist nur deshalb hier, weil er
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