Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopernikus 8

Kopernikus 8

Titel: Kopernikus 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
Chib als Schlüs­sel zum Haus be­nut­zen will. Ei­ne „Maus“ – wie er von sei­nen Kri­mi­nel­len denkt –, ei­ne „Maus“ wird zum Loch der an­de­ren lau­fen.
    „Wann glaubst du, kön­nen wir los­schla­gen?“ fragt Hu­ga Wells-Erb Hein­stur­bu­ry, die Science Fic­ti­on-Au­to­rin.
    „In et­wa drei Wo­chen“, sagt Chib.
    Im HO ver­flucht der Chef Le­grand we­gen der Stö­rung. Es gibt Tau­sen­de jun­ger Män­ner und Frau­en, die mit der­lei Ver­schwö­rungs­plä­nen Dampf ab­las­sen und die im­mer­zu von At­ten­ta­ten und Re­vo­lu­ti­on re­den. Er ver­steht gar nicht, wes­halb die jun­gen Punks so re­den, schließ­lich ha­ben sie doch al­les, was sie sich wün­schen kön­nen. Wenn es nach ihm gin­ge, dann wür­de er sie ins Ge­fäng­nis wer­fen las­sen und dann und wann – oder auch öf­ter – ei­ne rein­tre­ten.
    „Wenn wir es hin­ter uns ha­ben, dann wer­den wir uns nach drau­ßen ab­set­zen müs­sen“, sagt Ro­ter Fal­ke mit glit­zern­den Au­gen. „Ich kann euch ei­nes sa­gen, Jungs, als frei­er Mann in den Wäl­dern zu le­ben, das ist das Größ­te. Dort ist man ein ei­gen­stän­di­ges In­di­vi­du­um, nicht ein An­ge­hö­ri­ger der ge­sichts­lo­sen Mas­se.“
    Ro­ter Fal­ke glaubt an die Ver­schwö­rung zur Zer­stö­rung LAs. Er ist glück­lich, denn am Bu­sen von Mut­ter Na­tur hat er sich, wenn er es auch nicht zu­gibt, nach in­tel­lek­tu­el­len Ge­sprächs­part­nern ge­sehnt. Die an­de­ren Wil­den kön­nen einen Hirsch auf hun­dert Me­ter hö­ren und ei­ne Klap­per­schlan­ge im Ge­büsch auf­spü­ren, aber ge­gen­über den Schrit­ten der Phi­lo­so­phie, dem Röh­ren von Nietz­sche, dem Klap­pern von Rous­seau und dem Bel­len von He­gel sind sie ein­fach taub.
    „Das un­be­le­se­ne Schwein!“ sagt er laut. Die an­de­ren sa­gen: „Was?“
    „Nichts. Hört zu, ihr Jungs müßt wis­sen, wie herr­lich es ist. Ihr wart doch beim WNAKK!“
    „Ich war 4-F“, sagt Omar Ru­nic. „Ich be­kam Heu­schnup­fen.“
    „Ich ar­bei­te­te an mei­nem vier­ten M. A.“, sagt Gib­bon Fa­ci­tus.
    „Ich war bei der WNAKK-Band“, sagt Si­be­li­us Ama­de­us Ye­hu­di. „Wir ka­men nur zum Spie­len raus, und das war nicht oft.“
    „Chib, aber du warst beim Korps. Und dir hat es doch ge­fal­len, oder?“
    Chib nickt, sagt dann aber: „Als Neoin­dia­ner braucht man sei­ne gan­ze Zeit ein­zig fürs Über­le­ben. Wann könn­te ich ma­len? Und wer wür­de die Bil­der an­se­hen, wenn ich doch Zeit hät­te? Und au­ßer­dem ist das kein Le­ben für ei­ne Frau oder ein Ba­by.“
    Ro­ter Fal­ke schaut ver­letzt drein und be­stellt einen Whis­ky mit S.
    Pin­ker­ton Le­grand möch­te die Über­tra­gung nicht un­ter­bre­chen, aber er kann den Druck auf sei­ner Bla­se nicht mehr aus­hal­ten. Er­geht in den Raum, der als Gäs­te­klo dient. Ro­ter Fal­ke, we­gen der Ab­leh­nung in ge­häs­si­ger Stim­mung, streckt ein Bein aus. Le­grand sieht es, macht einen Aus­fall­schritt, stol­pert aber doch. Be­ne­dic­ti­ne stellt ihm eben­falls ein Bein. Le­grand stol­pert auch dar­über und fällt auf das Ge­sicht. Er hat nun kei­nen Grund mehr, aufs Klo zu ge­hen, es sei denn, um sich dort zu wa­schen.
    Al­le la­chen, au­ßer Le­grand und Ac­ci­pi­ter. Le­grand springt mit ge­ball­ten Fäus­ten auf. Be­ne­dic­ti­ne ach­tet gar nicht auf ihn, son­dern geht zu Chib hin­über. Ih­re Freun­din­nen fol­gen. Chib er­starrt. Sie sagt: „Du per­ver­ser Scheiß­kerl! Du hast mir ge­sagt, du wür­dest nur den Fin­ger neh­men!“
    „Du wie­der­holst dich“, sagt Chib. „Wich­tig ist al­lein, was soll aus dem Ba­by wer­den?“
    „Was küm­mert dich das?“ fragt Be­ne­dic­ti­ne. „Nach al­lem, was du weißt, kann es über­haupt nicht dei­nes sein!“
    „Das ist ei­ne große Er­leich­te­rung“, sagt Chib. „Wenn es nur so wä­re. Wie auch im­mer, das Ba­by soll­te selbst ent­schei­den kön­nen. Es möch­te viel­leicht le­ben – so­gar mit dir als Mut­ter.“
    „In die­sem elen­den Le­ben!“ schreit sie. „Ich wer­de ihm einen Ge­fal­len tun! Ich ge­he ins Kran­ken­haus und las­se es weg­ma­chen! Dei­net­we­gen geht mei­ne große Chan­ce beim Fes­ti­val flö­ten! Es wer­den von über­all her Agen­ten hier sein,

Weitere Kostenlose Bücher