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Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Titel: Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Homm
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bedeutet, dass ich juristische Auseinandersetzungen in den USA vermeiden kann, wo Hexenjagden und politisch motivierte Rachefeldzüge eine faire Verhandlung fast immer unmöglich machen.
    Wie sich herausstellte, waren meine langjährigen Befürchtungen bezüglich der Leichtigkeit, mit der solche Prozesse außer Kontrolle geraten können, mehr als berechtigt. In einer weiteren ironischen Abfolge von Ereignissen führten meine Bemühungen zum Selbstschutz stattdessen dazu, dass ich noch weiter in Ungnade fiel. Nachdem Diego aufgeflogen war, wurde Giorgio aufgrund eines europäischen Haftbefehls bei seiner Ausreise aus Italien an der Grenze festgenommen, und mir drohte ein 30-stündiges Verhör durch den Generalbundesanwalt, der glaubte, ich habe ACMH-Gelder in Höhe von 500 Millionen Dollar veruntreut. Die Staatsanwaltschaft stützte sich auf Internetartikel, die auf den systematischen Lügen und Falschdarstellungen meiner Feinde beruhten. Sie hatte nichts weiter in der Hand, weil ich nie zu diesen Behauptungen Stellung genommen hatte. Die Behörden dachten, sie hätten die Juniorausgabe des legendären geflüchteten Finanzinvestors Robert Vesco geschnappt. Außerdem hatten sie eine große Sondereinheit gebildet, um meine Schuld zu beweisen und mich hinter Gitter zu bringen. Sie waren sicher, dass ich neben Giorgio und Diego noch weitere Dutzend Kuriere, Zuarbeiter und dunkle Geschäftsmänner benutzte, um eine halbe Milliarde Dollar zu waschen.
    Es drohten jahrelange Ermittlungen, an denen ein halbes Dutzend Länder und ihre jeweiligen Gerichtsbarkeiten beteiligt waren. Zahlreiche meiner offiziellen Konten sowie die Konten, die auf meinen Decknamen liefen, waren eingefroren. Zudem wurden Dutzende von Konten unschuldiger Anleger in der Schweiz mit eingefroren, darunter auch das Konto meiner Mutter. Da man mich unter allen Umständen festnageln wollte, war ich gezwungen, meine gesamten Immobilien sowie mein Investmentportfolio notzuverkaufen, um weiteren Schaden abzuwenden. Ich war noch nicht arm, aber meine Ressourcen waren nun auf weniger als zehn Prozent des Vermögens zusammengeschrumpft, das ich zum Zeitpunkt meines Rücktritts von ACMH besessen hatte, und ich musste mein Geld zusammenhalten. Wieder drohten mir heftige Strafen und eine mögliche Inhaftierung. Die Anwaltshonorare rissen ein großes Loch in meine Bargeldreserven, zudem war meine Tarnung aufgeflogen. Ich steckte so tief in Problemen, dass es schon beinahe komisch war.
    Ich war kein Flüchtling, sondern Mittelpunkt internationaler Geldwäscheermittlungen. Es drohten schmerzhafte Geldstrafen, die mein restliches Vermögen auf ein Almosen reduzieren würden, Gefängnis oder zumindest teure, zeitaufwendige Gerichtsverfahren. Meine Optionen waren ziemlich begrenzt. Meine Kinder wiederzusehen und in die USA zu reisen kam überhaupt nicht in Frage. Diego in die Zange zu nehmen würde zu nichts führen. Der Mann war finanziell und emotional am Ende. Die Behören hatten sogar die bescheidenen 500.000 Dollar, auf die wir uns als Schadenersatzzahlung geeinigt hatten, eingefroren.
    Ich habe meine Decknamen nie dazu benutzt, mir Kredite zu verschaffen oder Gelder zu veruntreuen. Ich war ein Ersttäter. Voraussichtlich würde ich mit einer Bewährungsstrafe in Kombination mit einer saftigen Geldstrafe davonkommen, falls der Anklagepunkt der Geldwäsche verworfen wurde. Ich hatte nie ausländische Beamte geschmiert und am Ende wurde dieser Punkt fallen gelassen. Mein Vermögen hatte sich jedoch zum größten Teil in Luft aufgelöst und schrumpfte weiter. Ich musste eine öffentliche Erklärung abgeben und die ACMH-Sache ein für alle Mal aus der Welt schaffen. Zumindest auf diese Weise würden die fehlinformierten Staatsanwälte vielleicht endlich aufhören zu glauben, sie hätten Madoffs europäischem Doppelgänger das Handwerk gelegt.
    Es belustigt mich zu sehen, dass diejenigen, die mich jagen, aber eigentlich hinter meinem Geld her sind, glauben, sie würden große Reichtümer zu fassen bekommen. Der ganze Aufwand für nichts und wieder nichts! Denken Sie mal darüber nach. Scheidung, Aktiengewährung, Markteinbrüche, räuberische Treuhänder, eingefrorene Konten, Notverkäufe, Kosten für Dokumentation und Administration und der Verkauf notleidender Vermögenswerte haben mein einstiges Vermögen fast vollständig vernichtet. Ich schwöre, das ist die Wahrheit, und ich bin jederzeit bereit, mich an einen Lügendetektor anschließen zu lassen. Jeder, der Excel

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