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Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Titel: Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Homm
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abgebrochen, als der Schimpanse für eine einzige Dosis mehr als 12.000 Mal auf die Stange schlug.
    Sigmund Freud, der mehr als zwei Jahrzehnte Unmengen von Koks schnupfte, gab zu: »Ich nehme Kokain in sehr geringen Dosen … Ich nehme es regelmäßig gegen Depressionen und Verdauungsbeschwerden, und das mit dem größten Erfolg.« Das ist eine totale Lüge. »Geringe« und »regelmäßige« Dosen Kokain sind ein Widerspruch in sich. Lieber Siggi, ich sag’s dir wirklich ungern: Du bist ein kokssüchtiger Affe.
    Insgesamt konsumierte ich ungefähr acht Jahre lang immer wieder mal größere Dosen Koks. Wenn ich das ganze Geld zusammenzähle, das ich für Koks ausgegeben habe, sowie das Geld, das ich damit verdiente, meinen wohlhabenden Patienten Koks zu »verschreiben«, dann habe ich finanziell betrachtet einen guten Schnitt gemacht.
    Ich habe außerdem mit Opium, Heroin, Haschisch, Ecstasy, Crack, LSD, Magic Mushrooms und Speed experimentiert. Meine einzige Kenntnis des Morphins ist die als Schmerzmittel. In dieser Funktion ist es unschlagbar, aber es ist einfach zu angenehm und zu suchterzeugend, um als Freizeitdroge in Frage zu kommen. Ich habe mich nie für pharmakologische Substanzen und Medikamente interessiert. Mein Appetit auf Drogen ist eigentlich eher begrenzt, und nach einem intensiven Studium kann ich nur sagen, dass sie überbewertet sind. Opium ist mir zu heftig und verwandelt mich in einen Zombie. Starkes Gras ist besser als das meiste Haschisch. Halluzinogene Pilze können wirklich merkwürdige und höchst unangenehme Trips auslösen. LSD und Ecstasy zerstören die grauen Zellen. Warum sollte man sich das antun? Heroin lässt sich schnupfen, muss aber intravenös gespritzt werden, um seine volle Wirkung zu entfalten, und dann führt es dazu, dass man sich übergibt. Wenn man eine infizierte Nadel benutzt, bekommt man wahrscheinlich Aids und stirbt. Es gibt schnellere und bessere Methoden, um Selbstmord zu begehen.
    Freitauchen, Wandern in der Sierra von Santa Marta und den von der FARC kontrollierten Gebieten der panamaischen Provinz Darién (gesetzloses Gebiet an der Grenze zu Kolumbien), adrenalinsteigernde Autounfälle, von Opiumdealern im Goldenen Dreieck gejagt und beschossen zu werden, hochkreativer physisch-emotionaler Sex, Kitesurfen auf zehn Meter hohen Wellen, ein Sprung von 20 Meter hohen Klippen, sich von Weltklasse-Schwergewichtsboxern verprügeln zu lassen und selbst Fallschirmspringen und Bungee-Jumping sind allesamt weitaus aufregendere und interessantere Aktivitäten. Außerdem ist der Drogenkonsum total passiv und teuer. Und wenn Sie nicht wollen, dass der Drogenkonsum Ihr Vermögen beeinträchtigt, sollten Sie darüber nachdenken, selber Drogen zu vertreiben, um Ihr Hobby aufrechterhalten zu können. Und das ist langfristig keine gute Idee.
    In all den Jahren, in denen ich Kokain konsumierte, ließ ich nie zu, dass Drogen mein Studium, Sport, Sex oder mein Geschäft behinderten. Ich wurde nie verhaftet oder eingesperrt und selbst auf der Höhe meiner Vertriebsaktivitäten war ich nie mehr als ein Kleindealer. Ich lungerte auch nicht auf Schulhöfen herum, um Schüler der Mittelstufe zum Drogenkonsum zu verleiten, und hatte auch keine Kokshuren als Konkubinen. Meine Kunden waren ausschließlich verrückte, reiche und verwöhnte Yuppies, die mehr Geld als gesunden Menschenverstand besaßen. Ungefähr so wie ich.
    Während meines Studiums an der HBS hatte mich mein Lieblingsprofessor gut durchschaut. Wir hatten ein langes Vieraugengespräch in seinem Büro, in dessen Verlauf er mir sagte, ich mache mir im Hinblick auf das Kokain etwas vor und sei süchtig. Er wusste, wovon er sprach, denn er war selber ein alter Koksschnupfer von der Wall Street, wenn auch ein reformierter. Er sagte mir auch, er würde gerne näher mit mir Kontakt haben, denn er sei davon überzeugt, dass ich stinkreich werden würde. Allerdings, so fügte er hinzu, halte er es auch für möglich, dass ich eines Tages im Gefängnis landen würde. Ob ich wirklich stinkreich werden und nur mit dem Strafgesetzbuch flirten oder hinter Gittern verrotten würde, könne nur die Zeit zeigen.
    Ich ignorierte seine Ratschläge nicht komplett, aber zu dem Zeitpunkt wuchs mein Vertriebsgeschäft ein wenig zu schnell und zu heftig, und mein Freund Charles hatte mich gerade einigen schweren Burschen einer irisch-kolumbianischen Verbindung vorgestellt. Nicht nur konnte ich fast reines Koks in unbegrenzten Mengen zu Superpreisen von

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