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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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peinliche Stimmung aufkommen.« Angela lächelte ihrer jüngeren Schwester beruhigend zu und sagte gutgelaunt: »So gesehen ist das Landleben natürlich etwas langweilig. Aber es paßt zu mir. Ich bin ja auch keine aufregende Person, und ich liebe das Land.«
    »Ein Glück, daß es solche Menschen gibt... Mir kommt das aber ein bißchen seltsam vor. Als ich nach Irland ging, warst du doch Feuer und Flamme für das fröhliche Leben auf der Universität, und immer hattest du einen Mann im Schlepptau. Mir fällt sein Name nicht ein — ein komischer Name. Dieser Mann war sehr gescheit und beunruhigend, und ich habe fest geglaubt, du würdest ihn heiraten.«
    Angelas Lachen war unbeschwert. Die Erwähnung von Wyngate Millar bereitete ihr schon lange keine Verlegenheit mehr. »Nun, ich habe ihn nicht geheiratet. Wyn und ich haben überhaupt nicht zusammengepaßt, und auf der Universität fühlte ich mich wie ein Fisch außer Wasser. Zu meinem Niveau paßt das Hinterland.«
    »Wirklich? Ich möchte wissen, woher du das hast. Sicher nicht von meiner Seite. Das waren so kultivierte Menschen. Sogar im heutigen Irland glückt es ihnen, ein Leben von Format zu führen. Natürlich war es schon sehr merkwürdig von deinem Vater, daß er sich monatelang auf diese Farm im Busch zurückzog. Ich habe nie begriffen, warum.«
    Es schoß Angela durch den Kopf, daß Vater von seiner Frau fort wollte und mit seiner Arbeit auf der Farm das Geld herbeischaffte, das Alicia ausgab. Angela zuckte bloß die Achseln und sagte: »Ich nehme an, ich habe es von Vater geerbt. Es hat unbewußt in mir gesteckt, bevor Stephen daherkam.«
    Sir Marcus, der beobachtet hatte, wie ihre Miene sich veränderte, als sie von Stephen sprach, hielt diesen für einen Glückspilz und kam ungerechterweise zu dem Schluß, daß die jüngere Tochter eine Neuausgabe ihrer Mutter sei. Eine hübsche Larve — sonst nichts. Ein Jammer, daß sie so viel Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Inzwischen erkundigte sich Alicia nach ihren zwei älteren Kindern. »Und jetzt erzähl mir von Shelagh und meinem geliebten Bill. Wie ich mich nach einem Wiedersehen mit ihnen sehne!«
    »Nun, Shelagh ist überglücklich, weil...« Freddie machte fast einen Luftsprung. Angela hatte ihr vorsorglich einen Tritt gegen das ungeschützte Schienbein versetzt. Als sie ihren warnenden Blick auffing, wurde Freddie klar, daß es Mutter vielleicht nicht recht sein würde, die aufregende Neuigkeit von Shelaghs kleinem Kind vor Sir Marcus serviert zu bekommen.
    Vielleicht würde sie auf die Nachricht von ihrer Großmutterschaft empfindlich reagieren... Freddie schluckte und überließ alles weitere ihrer Schwester. »...überglücklich, weil sie nach monatelanger Trennung wieder mit Robert beisammen ist. Da gibt es nicht viel zu erzählen. Shelagh geht in ihrem jetzigen Leben auf und ist keine Briefschreiberin. Aber wir würden es erfahren, wenn es etwas Besorgniserregendes gäbe.«
    »Wegen Shelagh braucht man sich wirklich keine Sorgen zu machen. Sie ist ruhig und ausgeglichen. Keine Spur von meinem keltischen Gemütsüberschwang«, sagte Alicia, und mit einem kleinen mitleidigen Seufzer war das Thema erledigt.
    »Bill ist wieder ganz in Ordnung«, fuhr Angela fort, die es für richtiger hielt, wenn sie die Familienneuigkeiten berichtete. »Du weißt ja, daß er nach der Kinderlähmung zunächst noch Schwierigkeiten hatte, aber er hat in Tainui viel geschwommen und alle möglichen Übungen gemacht.«
    »Armer Liebling«, sagte Alicia, deren Sorge um den einzigen Sohn von der erregenden Aussicht auf eine Ehe mit Miles gemildert worden war. »Wie schrecklich! Und er war doch immer in so ausgezeichneter Form. Ich dachte immer, er hätte meine unerschütterliche Gesundheit geerbt.«
    »Vater hat ebenfalls eine hervorragende Konstitution«, sagte Angela unklugerweise. Mutter war doch zu albern. Warum mußten alle guten Eigenschaften von ihrer Seite stammen?
    Jetzt sah Alicia beleidigt aus. Jede Erwähnung ihres Mannes bewirkte, daß sie wie vor einem unangenehmen Geruch ein wenig zurückschreckte. »Ach, natürlich, dein Vater«, murmelte sie angewidert und wechselte das Thema. »Also geht es Bill wieder gut, und er bewährt sich in seinem Beruf? Lauter Zahlen«, äußerte sie vage zu Sir Marcus. »Komisch, weil ich Zahlen nie gemocht habe.«
    »Bill arbeitet in der Buchhaltung«, sagte Angela knapp. »Er ist übrigens ein sehr guter Buchhalter und wird sicher Karriere machen.«
    »Besonders wenn er Dinah

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