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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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auf Freddie haben.«
    »Vielleicht, aber er ist ja so beschäftigt. Ihr Männer macht euch nicht klar, daß man für ein Mädchen Zeit und Mühe aufwenden muß. Wir Mädchen lassen uns nicht einfach in die Ecke stellen. Hast du übrigens schon Nachricht von Dinah?«
    »Danke. Ich habe eine Nachricht aus Panama bekommen, aus der ich nicht recht klug werde.«
    »Armer Bill. Aber mach dir nichts draus. Dinah gehört nicht zu den Typen, die auf einer Schiffsreise Flirts anfangen. Sie verliert nicht den Kopf, verlier also du nicht den Mut! Und damit gute Nacht.«
    Während Bill sich wieder an seine Arbeit machte, überlegte er verdrossen, daß Dinah immer den Kopf behalten hatte. Er hörte noch ihre Stimme an jenem Abend, bevor ihr Schiff auslief.
    »Nein, lieber Bill, wir sind übereingekommen, daß wir beide absolut frei sein wollen. Wir wollen nichts überstürzen.«
    »Überstürzen ist gut. Ich kenne dich schließlich seit deinem zwölften Lebensjahr.«
    »Ich weiß. Das ist ja das Dumme daran — du kennst nur die schüchterne kleine Dinah Morice, die dich bewundert hat. Nicht die Dinah, die in Tainui zum Leben erwacht ist.«
    »Verdammtes Tainui! Wenn du doch den Ort nie kennengelernt hättest!«
    Sie lachte fröhlich — das neue, leichte Lachen, das ihn bewegte und erregte, wie es ihre frühere, allzu ruhige Heiterkeit nie vermocht hatte. »Ich bin froh, daß ich Tainui kennengelernt habe. Ich lobe es mir jeden Tag. Meine Flitterwochen möchte ich dort verbringen, ob mit dir oder jemand anderem...« Und mit diesen leichten, frivolen Worten hatte sie sich für ein halbes Jahr von ihm getrennt.
    Der dritte Anruf, den Angela erhielt, kam von Stephen und erwies sich als völlig zufriedenstellend. »Es freut mich, daß es deiner Mutter gut geht«, sagte er sofort, »aber sieh mal, eine Scheidung braucht ihre Zeit. Warum sollen wir mit unserer Hochzeit warten? Und warum muß sie denn so groß und feierlich sein? Das erscheint mir unnötig.«
    »Aber bedenke doch, wie sehr Freddie damit rechnet.«
    »Nun gut, wenn du unbedingt eine große Hochzeit haben möchtest, dann mußt du deine Mutter aus dem Weg schaffen, bis alles vorbei ist. Warum machst du ihr nicht den Vorschlag, sie solle zu Shelagh fahren? Dem Trubel ausweichen — so etwa. Macht es ihr etwas aus, wenn sie die Hochzeit versäumt?«
    »Ach, keine Spur. Nichts könnte ihr gleichgültiger sein.«
    »Also gut, unternimm etwas, damit die Sache beschleunigt wird. Ich möchte dich hier bei mir haben — jetzt, genau in diesem Augenblick.«
    Danach war sie fähig, glücklich ins Bett zu sinken. Eine Minute lag sie noch wach und dachte über Stephens Idee nach. Ja, es war eine gute Idee. Sie wollte das durch eine Scheidung erregte Aufsehen ihrer Mutter gegenüber ins Feld führen. Und was Freddie betraf, so hatte sich diese einfach in etwas hineingesteigert. Ein paar Tage lang würde sie sich noch blenden lassen und dann darüber hinweg sein. In drei Monaten sollte sie im Krankenhaus anfangen, und sogar Mutter konnte dagegen nicht viel ausrichten.
    Inzwischen verbrachte Freddie einen herrlichen Abend. Alicia, gerührt von der großäugigen Bewunderung ihrer Tochter, setzte die beträchtliche Zauberkraft ihres Charmes voll ein. Außerdem wollte sie ihrer kaltherzigen Familie zeigen, daß wenigstens eines ihrer Mitglieder sie, die Mutter, liebte. Das Ergebnis war, daß Freddie mit einem Riesenhaufen aufregender englischer Kleider nach Hause kam. Ihre Proteste waren vergeblich gewesen. Ihre Mutter hatte darauf bestanden, daß sie alles anprobierte, und gesagt: »Liebling, du siehst reizend darin aus. Kaum zu glauben, daß dir meine Kleider so gut passen. Du mußt sie behalten. Es macht mich geradezu glücklich, wenn ich dich darin sehe.«
    Diese selbstverständliche Liebenswürdigkeit und leichtherzige Großzügigkeit waren völlig aufrichtig. Sie wollte Freddie mit Geschenken überschütten und konnte sich nicht entsinnen, daß sie je Shelagh oder Angela gegenüber solche Gefühle gehegt hatte. Und in jedem Fall würde Miles ihre Garderobe schleunigst wieder ergänzen. Er liebte es, ihr schöne Kleider zu kaufen und ihr alle Wünsche von den Augen abzulesen.
    »Mutter, erzähl doch, wie Vetter Miles aussieht. Hast du kein Foto?«
    Doch, natürlich hatte sie eines. Es zeigte einen großen und gutaussehenden Mann mit grauen Schläfen, Schnurrbart und autoritärer Ausstrahlung. Freddie kam dabei gar nicht der Gedanke, daß sich dahinter die Tatsache eines unbedeutenden

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