Kopfgeld auf Han Solo
Sternenzerstörer Avenger«, sagte ein anderer uniformierter Organo.
»Geht in Ordnung«, sagte Piett und stapfte davon.
Die anderen Kopfgeldjäger standen in der Nähe, jeder auf seine Weise ein Original. Am nächsten bei IG-88 stand Dengar, ein mürrisch dreinblickender, gebeugter Humanoid, dessen Kopf mit dicken Bandagen umwickelt war und der eine schwere Waffe in der Hand hielt. Zuckuss und 4-LOM standen Seite an Seite. Zuckuss war ein Gand, eine organische Kreatur, die nicht dieselbe Atmosphäre wie diese Menschen atmete und deshalb ein Atemgerät tragen mußte, dessen Schläuche und Gasdüsen direkt in seinen Lungen mündeten. Sein Schutzanzug ließ ihn klobig und schwerfällig erscheinen.
Im Gegensatz dazu wirkte sein Droidenbegleiter 4-LOM schlank und irgendwie insektenhaft, unabhängig und effizient. IG-88 studierte den schwarzen Droiden und überlegte, ob er ihn vielleicht für die kommende Revolution anwerben sollte. entschied sich dann aber dagegen. Er wollte das Risiko nicht eingehen, daß ein schießwütiger Wirrkopf wie 4-LOM seine sorgfältig aufgebauten Pläne verriet.
Ganz hinten stand Boba Fett in einer zerbeulten mandalorianischen Rüstung und einem undurchdringlichen Helm. Er sah aus wie ein Droid, bewegte sich aber wie ein Mensch - was ihn nicht gerade vorteilhafter erscheinen ließ.
Doch in erster Linie konzentrierte sich IG-88s Aufmerksamkeit auf die in einen schwarzen Umhang gehüllte Gestalt Darth Vaders, der auf dem Oberdeck sozusagen die Parade der Kopfgeldjäger abnahm.
»Für denjenigen, der den Millenium Falken findet, gibt es eine beträchtliche Belohnung«, sagte Vader. »Sie sind in der Wahl Ihrer Methoden völlig frei, aber ich will ihn lebend haben.« Er deutete auf Boba Fett, als ob der gepanzerte Mensch die größte Bedrohung darstellte. »Keine Atomisierung.«
»Ganz wie Sie wünschen«, schnarrte Boba Fett.
IG-88 hörte die Information, konzentrierte sich aber darauf, wie Darth Vader sich bewegte, studierte seinen Tonfall zwischen den zischenden Geräuschen seines Atemgerätes. Vader war weit interessanter als jeder Kopfgeldjäger - aber IG-88 mußte sein Vorsteckspiel aufrechterhalten.
»Lord Vader!« rief Admiral Piett aus. »Mylord, wir haben sie!«
Die Executor setzte ruckartig zur Verfolgung an, und den versammelten Kopfgeldjägern war die Enttäuschung anzusehen... aber die Imperialen waren organische Narren und viel zu selbstsicher und würden ohne Zweifel in wenigen Augenblicken die Verfolgten wieder aus den Augen verlieren.
IG-88 hatte andere Sorgen. Han Solo, der Millenium Falke, die Rebellion und das Imperium waren ihm gleichgültig. Alle würden bald. ausgelöscht werden. Aber da war immerhin sein wachsender Ruf als Kopfgeldjäger, und er hatte diesen Auftrag übernommen, auch wenn er damit andere Ziele verfolgte. Und sobald IG-88 sich einmal bereit erklärt hatte, einen Auftrag zu übernehmen, blieb ihm keine Wahl, als ihn auch zu Ende zu bringen, getreu seiner Kern Programmierung als Attentäterdroid - selbst wenn er ihm nicht volle Priorität einräumte.
Während die anderen Kopfgeldjäger sich bemühten, zusätzliche Informationen über die zu Verfolgenden zu erhalten, sonderte sich IG-88 von ihnen ab und suchte einen der Korridore der Executor auf. Er hielt einen kleinen Kurierdroiden auf, der eilig an ihm vorbeirollte, sandte einen winzigen Binärimpuls aus und entdeckte - wie er das vermutet hatte daß es sich um einen nach der Übernahme von Mechis III durch die Droiden hergestellten Kurierdroiden handelte. IG-88 nützte seine Spezialprogrammierung, ihm Beföhle zu erteilen, die die ursprünglich menschlichen Befehle überlagerten.
IG-88 holte einige ultrakleine Mikropeiler heraus, winzige intelligente Peilköpfe, die so klein waren, daß kein menschliches Auge sie entdecken konnte, und wies den unauffälligen Kurierdroiden an, zu den Landehangars zu rollen und die Mikropeiler dort an den Schiffen sämtlicher Kopfgeldjäger anzubringen.
Sollten doch die anderen Han Solo finden - während IG-88 B sich der wesentlich wichtigeren Mission widmete, die Galaxis unter seine Kontrolle zu bringen - er würde dann ihren Gefangenen schon irgendwie in seine Gewalt bringen. Er würde Boba Fett, Dengar, Bossk, Zuckuss und 4-LOM hektisch suchen lassen und selbst den Nutzen einstreichen. Der Plan zeigte wieder einmal die Überlegenheit droidischer Intelligenz.
In einem verlassenen Korridor des riesigen Supersternenzerstörers fand IG-88 schließlich, was er
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