Kopfgeld auf Han Solo
sie in ihrem tiefsten Kern.
Der Arakyd-Viper setzte seine ganze Kraft gegen IG-88 ein, ein unheimlicher Machtkampf, als wolle er sich Klarheit darüber verschaffen, ob der Attentäterdroid wirklich solcher Ergebenheit würdig war.
Aber das war IG-88.
Der Spähdroid lockerte seinen Griff und richtete sich auf seinen Repulsordüsen auf, schwebte, scannte, orientierte sich. Dann schickte er eine kurze Abschiedsbestätigung mit einer Ergebenheitsadresse aus. IG-88 blickte auf, als der schwarze Spähdroid zu der Ladekapsel schwebte, die ihn in den Orbit tragen würde, um dann an Vaders Sternenflotte ausgeliefert zu werden.
»Geh hin und berichte«, sagte IG-88. »Du hast viel zu beobachten. Brenne hell.«
ACHT
Monate später bot sich IG-88 eine Chance, sowohl Darth Vader etwas gründlicher zu studieren, als auch an Bord der grandiosen Executor zu gelangen.
Im Multitaskingmodus überwachte IG-88 C Sendungen von Tausenden weitverteilter Spähdroiden und erhielt damit jeweils aktuelle Informationen über die Fortschritte, die die Verbreitung seiner speziell programmierten Droiden in den Zivilisationen der Galaxis machte. In dem Augenblick, als er Zeuge der Selbstzerstörung eines Arakyd-Viper-Spähdroiden auf der fernen Eiswelt Hoth wurde, wandte IG-88 sofort seine volle Aufmerksamkeit der Situation auf diesem Planeten zu.
Vaders Supersternenzerstörer war durch die endlosen Weiten des Weltraums gezogen und hatte auf ein Signal gewartet, das ihm die Entdeckung des Rebellenstützpunktes melden würde. Vader würde sofort reagieren. Der Spähdroid hatte seine Aufklärungsdaten geliefert - wie Vader das erwartete. Und bei der ersten Drohung einer Gefangennahme und damit der Entdeckung seiner speziellen Programmierung hatte sich der Spähdroid selbst zerstört - wie IG-88 das erwartete.
IG-88 B, der inzwischen über reichlich Erfahrung bei der Kopfgeldjagd verfügte, nahm das schnelle Schiff IG-2000 und hielt sich in der Nähe der imperialen Flotte auf, bereit, sofort zu handeln, um damit Darth Vader, jene schwarze Synthese aus Mensch und Maschine, auf sich aufmerksam zu machen.
IG-88 B beteiligte sich nicht an der Schlacht von Hoth. Er wollte sich nicht in die armseligen politischen Auseinandersetzungen biologischen Ungeziefers einmischen. Er wurde Zeuge der Flucht der Rebellenschiffe, von denen einige beschädigt, einige mit Geräten und Flüchtigen bis über ihre Kapazität beladen waren.
Er erwog, ihre Spur zu verfolgen, weil ihr neuer Zufluchtsort für das Imperium sicherlich wertvoll sein würde. Aber dann nahm er eine Wahrscheinlichkeitsanalyse vor und gelangte zu dem Schluß, daß keines dieser Ziele für Lord Vader hinreichend interessant sein würde. IG-88 wartete im Hoth-System und beobachtete; sein Schiff war ein winziger Punkt am Rand der Sensorenreichweite, viel zu klein, um in der Hitze des Geschehens bemerkt zu werden.
Er lauerte hinter der imperialen Flotte und folgte ihr, als diese die Verfolgung eines kleinen, unbedeutenden Schiffes in den Asteroidengürtel hinein aufnahm. So kam es, daß IG-88 wartete, als Darth Vader seinen Ruf nach Kopfgeldjägern aussandte, die Han Solo für ihn finden sollten.
IG-88 stand stumm auf dem Brückendeck des Supersternenzerstörers Executor. Er beobachtete schweigend, registrierte viele Einzelheiten, die er später genauer erforschen würde. Die Dioden auf seiner Kopfkuppel blitzten rot, als er Daten seiner Optiksensoren in sich hineintrank. Auf dem Brückendeck wimmelte es von imperialen Offizieren unterschiedlicher Rangstufen, die ihn alle nicht interessierten, da sie doch nur Menschen waren.
»Kopfgeldjäger«, murmelte der Mensch, der unter dem Namen Admiral Piett bekannt war, leise in der Annahme, die versammelten Kopfgeldjäger befänden sich außer Hörweite. »Solchen Abschaum brauchen wir nicht!«
»Ja, Sir«, sagte sein Gesprächspartner.
IG-88 wußte, daß die Imperialen sich wegen der allgemein bekannten »Sofort demontieren«-Anweisung bezüglich des Attentäterdroiden doppelt unbehaglich fühlten. Aber in der Hoffnung, seine Gefangenen zurückzugewinnen, hatte Vader sich darüber einfach hinweggesetzt.
»Diese Rebellen werden uns nicht entkommen.«
Das kam von Bossk, einem reptilischen Trandoschaner mit Klauen an den Schuppenfüßen und Händen, ein Knurren, Gurgeln und Zischen zugleich, das Piett zusammenzucken und sich abwenden ließ. Bossk hatte also die geringschätzige Bemerkung ebenfalls gehört.
»Sir, wir haben ein Prioritätssignal vom
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