Kopfgeld auf Han Solo
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ein Terminal, das gerade nicht in Gebrauch war und mit dessen Hilfe er sich Zugang zum Zentralcomputer der Executor verschaffte. Normalerweise war die Zentraleinheit durch ihre Programmierung gegen solche Zugriffe gesichert, aber IG-88 war schneller und jedem trägen Schiffscomputer weit überlegen. Außerdem hatten die von ihm ausgesandten Droiden bereits gute Vorarbeit geleistet.
IG-88 stand da wie ein Monolith, die Laser an seinen Fingerspitzen aufgeladen und bereit, auf jeden zu schießen, der zufällig auf ihn stoßen sollte. IG-88 B brauchte einige Minuten, den gesamten Speicherinhalt des Zentralcomputers der Executor in seinen eigenen Speicher zu übertragen: ein gewaltiges Informationsmahl, das er später in aller Ruhe in der Abgeschiedenheit der IG-2000 verdauen würde.
Zufrieden und sämtliche Speicher mit geheimen imperialen Informationen vollgestopft, trottete IG-88 durch den Korridor, ohne die an ihm vorbeihuschenden Sturmtruppen richtig zur Kenntnis zu nehmen - Menschen, die sich Mühe gaben, wie Droiden auszusehen-, während ihre Flotte sich anschickte, in den Hyperraum einzudringen.
IG-88 zwängte sich, bis zum Rande angefüllt mit neuer, noch nicht verarbeiteter Information, ins Cockpit seines schnellen Schiffes und ließ die Executor hinter sich zurück.
Während die IG-2000, von ihrem Autopiloten gelenkt, Ausweichmanöver flog, die jeden Peilversuch unmöglich machten, lehnte er sich zurück und nahm die Millionen von Dateien in sich auf, die er dem Imperium gestohlen hatte. Bei den meisten handelte es sich um belanglosen Schrott, den er sofort löschte, um seine Kapazität nicht zu überlasten.
Aber die geheimen Dateien, die mit privatem Code gesicherten Eintragungen in Darth Vaders persönlichen Unterlagen, lieferten ihm die größte Überraschung. Vader kümmerte sich nicht nur um sein Flaggschiff und die imperiale Flotte - er war auch über das Lieblingsprojekt des Imperators informiert, einen zweiten größeren Todesstern, der im Orbit um den Mond Endor gerade gebaut wurde.
Als IG-88 die Information verdaute, hatte er plötzlich eine Eingebung. Manche hätten das vielleicht als Größenwahn bezeichnet, aber IG-88 - der sich bereits auf drei identische Kollegen kopiert hatte und dessen Persönlichkeit somit in vier separaten Droidenkörpern existierte - sah keinen Grund, weshalb er sich nicht selbst in den riesigen Computerkern des neuen Todessterns einspeisen konnte!
Falls das gelang, könnte IG-88 das herrschende Bewußtsein einer unbesiegbaren Kampfstation sein, statt in zweibeiniger Gestalt eingeschlossen zu sein - einer Gestalt, die an die von ihm so verachteten Organos erinnerte. Damit konnte er zu einem Moloch von unvorstellbaren Ausmaßen werden. Es strapazierte selbst seine Rechenkapazität, eine Simulation ablaufen zu lassen, die ihm sagte, wozu er fähig sein würde, wenn er mit einem Planeten zerstörenden Superlaser bewaffnet war.
Er würde mit seiner Droidenrebellion wesentlich früher beginnen können. Niemand würde ihm widerstehen können, und wenige Schlisse eines seiner Waffensysteme würden ganze Flotten vernichten.
Das war ein Gedanke, dem nachzugehen sich eindeutig lohnte.
IG-88 B raste nach Mechis III zurück, um sich mit seinen Kollegen parallel zu schalten und sie in seine neuen Pläne einzuweihen.
NEUN
Die vier identischen Kopien von IG-88 starrten im Inneren einer supergekühlten Computerinspektionskammer auf einen riesigen Flachbildmonitor. Um ihre Metallfüße kräuselten sich weißt! Dampfschwaden und stiegen zur Decke, wo die Luft durch Ventilationsgitter abgesaugt wurde, um damit die von den Großcomputern erzeugte Hitze zu beseitigen.
IG-88 B hatte die Daten aus dem Hauptspeicher der Executor ausgespien und im Augenblick wurden sämtliche Dateien assimiliert, kopiert und den drei identischen Kopien von IG- 88 überspielt.
Mit auf Höchstleistung abgestimmten Optiksensoren studierten die vier IG-88 die flimmernden, streng geheimen Pläne des zweiten Todessterns. Die perfekten Kurven der Kugel ließen erkennen, wo Verstärkungsgitter installiert, wo der zentrale Superlaser eingerichtet. wo der neue hochpräzise Computerkern eingebaut werden würde.
Bis jetzt war der Computerkern des Todessterns noch nicht installiert worden. Er war noch nicht einmal auf dem geheimen Mond eingetroffen - aber IG-88 kannte jetzt den Zeitplan und den Bestimmungsort. Aus den auf der Executor gestohlenen Plänen Darth Vaders wußte IG-88, wie der Computerkern
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