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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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ganz aus. Als die Helligkeit zurückkeh r te, erwiderte Chad ihren Blick.
    Die Stahlwände des Containers gaben ein bedrohliches Knirschen von sich. Metall ächzte, als befänden sie sich in einem untergehenden Schiff.
    „Was ist passiert?“ Chad war kreidebleich.
    Yui hielt ihre Tränen zurück. „Du musst aufstehen. Ich kann dich nicht tragen.“
    Messgeräte sausten durch die Luft, als würden sie von einem Wirbe l sturm mitgerissen. Die Wärmebildkamera zerschellte direkt neben ihnen.
    Chad drückte Yui plötzlich an sich. Sie wollte sich dagegen wehren, als e i ner der Triebe um nur wenige Millimeter über sie hinwegpeitschte. Er traf die Kamera und schleuderte sie wie einen Fußball in ein entlegenes Eck.
    „Wir müssen zum Tor!“, schrie Chad über das Brausen hinweg.
    Yui half ihm beim Aufstehen. Gemeinsam liefen sie zum Ausgang. Sie drückten sich mit aller Kraft gegen das Tor.
    Es bewegte sich nicht.

    *
    Es fühlte seine eigene Existenz. Mit seinen überempfindlichen Sinnen konnte es Dinge erspähen, die sich in anderen Räumen oder anderen Ebenen aufhie l ten. Diese Sinne machten die Basis seiner Überlebensstrategie aus. Es besaß keine Augen. Doch mithilfe seiner Fähigkeiten, die das Resultat eines äußerst komplexen Nervensystems darstellten, konnte es Dinge erkennen und era h nen. Es konnte durch die Augen anderer Lebewesen sehen. Die Erinneru n gen speicherte es ab. Sie dienten als Basis für zukünftige Aktionen. Es verbe s serte seine Verteidigungsstrategien. Der plötzliche Schmerz ließ seine Energie nach außen dringen. Es war zu vergleichen mit einem Schlachtschiff, das zur Verteidigung aus allen Rohren feuerte. Die nach außen drängende Kraft hatte es nicht mehr unter Kontrolle. Durch seine Wurzeln strömten hochenerget i sche Ladungen, die zu Kurzschlüssen und Überladungen in der Forschung s station führten. Das Blockheizkraftwerk überhitzte. Feuer brach aus. Die Flammen setzten sich über die Schläuche bis zu den Tanks fort. Kurz darauf zerplatzten diese in gewaltigen Detonationen. Das darüber li e gende Dach wurde weggerissen. Die Explosion zerstörte auch zwei der Stützpfeiler, die einknickten und zusammenbrachen. Der Boden des St a tionsgebäudes riss auf wie eine frische Wunde und zerstörte den Techni k raum. Fenster zerbarsten, die Scherben spritzten fontänenartig nach außen. In den verschiedensten Räumen brach Feuer aus. Bereits nach wenigen Minuten brannte KOR wie ein riesiges Signalfeuer mitten im ewigen Eis.

    *
    Das Donnern der Explosion versetzte John Arnold in Panik. Was passierte hier? Der Boden vibrierte wie bei einem Erdbeben. Die Grubenwand bekam Risse. Einzelne Eisbrocken kullerten herunter. Die Untoten verharrten in ihren Positionen, als würden sie auf ein bestimmtes Zeichen warten. Wi l son, der seine Pistole weiterhin auf Arnold richtete, wirkte wie ein pla s tinierter Leichnam. Veränderte der Zwischenfall etwa das Verhalten der Untoten? Durch was wurde die Explosion überhaupt ausgelöst? Aus dem Tunnel, der die Garage mit U2 verband, dröhnte ein lauter werdendes Fa u chen. Eine rote Flammenflut jagte auf den Ausgang zu.
    „Weg von hier!“, brüllte Richards. Seine Stimme wurde von dem lauter werdenden Tosen beinahe verschluckt.
    „Denken Sie, ich hätte etwas anderes vor?“ John Arnold flüchtete, gefolgt von Sam Richards, hinter einen der schrottreifen Chief t ains. Kaum hatten beide ihr Versteck erreicht, als aus der Tunnelöffnung eine gewaltige Stic h flamme schoss, welche die wie zu Eis erstarrten Untoten umhüllte und wie Dominosteine umwarf. Sie brannten wie Wachsfiguren auf einem Schne e feld.
    Das Feuer glitt zurück in den Gang.
    John Arnold gelang es kaum, seinen Herzschlag zu beruhigen. Um ihn he r um ging im wahrsten Sinne des Wortes die Welt unter. Eine Kako f onie aus Explosionen, ächzendem Metall und zischenden Flammen erfüllte die Luft. Schwere Stahlklumpen durchschlugen das Garagendach und bohrten sich wie die Trümmer eines abstürzenden Flugzeugs in das Eis. Ob es in dem Conta i ner ähnlich zuging? Wenn ja, saßen Chad Kruger und Yui Okada in einer tödlichen Falle. „Kommen Sie!“, forderte er Richards auf.
    „Was haben Sie vor?“
    „Was glauben Sie, was ich vorhabe? Kruger und Okada sind noch da dri n nen. Helfen Sie mir, den Riegel zu öffnen!“
    Das Feuer hatte das Metall erwärmt. Hinter ihnen stürzten weitere Station s trümmer in die Garage. Arnold umfasste die Griffe der senkrecht verlaufe n den

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