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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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man ihn am besten finden könne, blieb Ren Zel nur Zuhörer und Zuschauer und begann, sich an jene zu gewöhnen, die er nun seine Familie nennen durfte.
    Er lauschte, griff nach seinem Glas – und erstarrte, als sich seine Ohren mit einem Rauschen erfüllten, nicht unähnlich einem starken Wind, und eine Stimme, der Panik nahe, erklang innerhalb seines Schädels.
    »Ren Zel! Ich brauche dich!«
    Für einen Moment war es furchtbar kalt und er fühlte sich, als würde er durch eine besonders dichte Nebelbank gleiten. Ren Zel schüttelte den Kopf, vertrieb den Dunst, und fand sich kniend auf einem eiskalten Metallboden wieder.
    Neben ihm war Anthora und hockte auf Knien und Händen über einem Brandfleck.
    »Ren Zel?«, flüsterte sie.
    »Hier.« Er stand auf – oder vielmehr, er versuchte es, aber die Decke war zu niedrig, um dies richtig tun zu können. Er beugte seine Schultern und duckte seinen Kopf. Ungemütlich gebeugt, sah er sich um, betrachtete die harten Silberwände, sah die hellen Linien von in Form gezwungenem Feuer, das mit sich selbst verbunden war, verzerrt, bleich, nur jene Lichtquelle akzeptierend, die aus der knienden Frau stammte und in den kalten Boden strahlte, wie wenn Blut aus einer Wunde strömte.
    »Anthora!« Er wagte es, den Befehlsmodus zu benutzen. »Du musst aufstehen!«
    »Ja.«
    Wackelig kam sie auf die Beine, stand gebeugt wie er neben ihm, das Haar durcheinander und wirkte wie gelähmt um ein erschreckend blasses Gesicht.
    »Was ist dies für ein Ort?«, fragte er, bewegte sich an sie heran, seitwärts wie eine Krabbe, und legte einen Arm um ihre Hüfte.
    »Ich weiß es nicht – er … er trinkt mich aus. Die Wände … sie reflektieren meine Macht und verdoppeln … vervierfachen die Stärke. Ich wage es nicht, die Tür mit Gewalt zu öffnen …« Sie machte ein atemloses Geräusch, das er kaum als Lachen erkannte. »Wenn ich es überhaupt könnte.« Sie schluckte und drückte ihren Kopf gegen seine Schulter. Sie zitterte. Er hob eine Hand und strich über das kalte Haar.
    »Dann öffnen wir sie auf eine andere Art und Weise. Es muss eine Kontrollbox geben …« Er schaute die glatten Wände forschend an, den kalten Boden, aber alles …
    »Da!«
    Anthora bewegte sich, hob ihren Kopf ein wenig und schüttelte sich die Haare aus den Augen. »Wo?«
    »Unter dem Bodenbelag, siehst du?« Er ließ sie los und hockte sich nieder, studierte die Schaltungen und Verbindungen in der Box unter dem Boden. Er fühlte ihre Hand auf seiner Schulter, als sie sich neben ihm niederließ.
    »Ja, ich sehe es«, atmete sie. »Aber mein Liebster, es ist auf der anderen Seite des Bodens.«
    »Hm«, sagte er und verfolgte die Leitungen mit seinen Augen. »Ich glaube …« Er zeigte auf etwas. »Siehst du diese Verbindung? Wenn wir diese seitwärts verbögen, würde die Tür sich öffnen und wir könnten davonmarschieren.«
    »Ren Zel, ich komme da nicht heran, und du genauso wenig.« Ihre Stimme stockte. »Wir werden sterben.«
    »Nein.« Er drehte sich auf der Ferse um, warf sie dabei beinahe zu Boden. »Wir werden nicht sterben. Wenn du so etwas glaubst, erledigst du die Arbeit deiner Feinde.«
    Für einen oder zwei Herzschläge starrte sie ihn an, die Augen geweitet. Dann berührte sie seine Wange mit einer Hand. »Ich verstehe. Vergib mir, Denubia. Ich werde nicht erneut von so schwachem Herzen sein.« Ihr Blick ging zu Boden und da war die Kontrollbox, deutlich sichtbar für Ren Zel und durch ihn auch für sie. Die Verbindung, auf die er gezeigt hatte, war sehr zerbrechlich, selbst eine Katze konnte sie verbiegen …
    »Ja!«, zischte Ren Zel.
    Er beugte sich nach vorne und sie verlor den Kontakt. Der Boden wurde wieder undurchsichtig, ihr innerer Blick vernebelt. Sie griff nach seiner Schulter.
    Da, unter dem Boden, die Verbindung. Vier durchsichtige Klauen hatten sich darumgelegt, wunderschön garniert mit einer großen und recht pelzigen weißen Pfote. Die Pfote zog, runter und seitlich. Die Verbindung dehnte sich, drehte sich – brach.
    Am anderen Ende des silbernen Raums öffnete sich die Tür.
    Anthora stand halb auf, stolperte, ihr Blickfeld wurde weiß und dann fühlte sie starke Arme um ihre Hüfte, die sie von den Füßen hoben …
    •  •  •
     
    »Lauf!«, rief Ren Zel, seine Stimme schon durch die wachsende Entfernung undeutlich geworden.
    Sie duckte sich und rollte sich auf dem Boden des Wartezimmers ab. Sie hörte einen Schrei, fühlte Hände auf ihren Schultern und entwand

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