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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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tat wie ein affektierter Lord, kaufte sich Zeit – nur wenige Momente, lange genug, damit sein Herz so heftig zu schlagen aufhörte und damit sein Gesicht den angemessenen Ausdruck absoluter Neutralität annehmen konnte. Was bedeutete schon die Jacke eines Piloten, wenn er bereits diesen Ring trug?
    »Sollte ich etwas wissen?«, fragte Cheever McFarland.
    Die Jacke saß und er blickte in das Gesicht seines Eidgebundenen, sah Sorge und … Hilfsbereitschaft in den starken Linien. Götter, seit wann war ihm Cheever McFarlands Gesicht so wertvoll geworden wie das seiner Verwandten?
    Er neigte seinen Kopf.
    »Es gibt etwas, das Sie wissen sollten, ja«, sagte er bewusst kalt. »Wenn wir bei meinem Cousin Val Con sind, werden Sie vergessen, dass Sie eine Waffe tragen. Sie werden gegen nichts protestieren, was mir zustößt, während ich mich … unterhalte.« Er schaute direkt in die Augen des Terraners. »Ich werde Sie nicht beleidigen, indem ich Sie für diese Sache um Ihren Eid frage. Ich werde Sie nur daran erinnern, dass … ich der Boss bin. Verstehen Sie das?«
    Cheevers Gesicht wurde steif, aber … »Ja, Sir!«, sagte er mild genug.
    »Gut«, murmelte Pat Rin.
    •  •  •
     
    Irgendwas war nicht in Ordnung, schloss Cheever, als sich Pat Rin vor dem jungen Typen von Binjalis Welt verbeugte, der das kurze Bowli-Spiel um das Recht, Taxifahrer spielen zu dürfen, gewonnen hatte. Er drehte sich um und schaute auf das Gebäude, in dem Val Con yos’Phelium sein provisorisches Hauptquartier etabliert hatte.
    Seine dünnen Schultern hoben und senkten sich in der Lederjacke, dann war Pat Rin unterwegs und ging festen Schrittes über die Straße, Kopf hoch, Rücken gerade. Schwach fluchend folgte Cheever ihm.
    Die Tür wurde von zwei Soldaten flankiert, einer männlich, einer weiblich, jeder etwa so massig wie Cheever. Der Mann ließ sein Gewehr seitlich fallen und versperrte den Weg.
    »Name?«, fragte die Frau und ihr Trade trug einen starken Akzent, den Cheever nicht zuordnen konnte. »Was wollen Sie?«
    »Mein Name ist Pat Rin yos’Phelium Clan Korval. Ich bin gekommen, um mit meinem Verwandten Val Con yos’Phelium zu sprechen. Es geht um Angelegenheiten des Clans.«
    »Ha!« Sie schnippte mit den Fingern, das Gewehr hob sich und Pat Rin ging weiter, gefolgt von Cheever.
    Sie gingen einen kurzen Gang entlang, folgten dem Geräusch von Stimmen in einen Raum voller Leute und Ausrüstung. Pat Rin zögerte am Türeingang, betrachtete möglicherweise die Menge. Eine Frau in einem Arbeitsoverall kam vorbei und rannte den Gang hinunter.
    Dennoch stand Pat Rin einfach so da und schien das Treiben gar nicht zu bemerken.
    Plötzlich bewegte er sich, lief zielstrebig durch den Raum in Richtung einer Gruppe von Leuten in Overalls, Uniformen und der im Unteren Hafen üblichen Kleidung. Ein dunkelhaariger Mann im Overall wandte seinen Kopf, sagte ein schnelles Wort zu der Gruppe und kam nach vorne, die Hände ausgestreckt, mit einem Lächeln über einem Gesicht, das ihm so bekannt vorkam, dass Cheever den Kopf schütteln und erneut hinsehen musste – und zu dem Zeitpunkt war Pat Rin bereits auf den Knien vor seiner jüngeren Version, drückte die Stirn auf den Boden, bot sein Nacken offen und verletzbar dar.
    •  •  •
     
    Etwas bewegte sich durch den geschäftigen Raum. Val Con sah zur Seite und sah, dass sich zwei Piloten näherten, der Liaden sehr zielstrebig, der Terraner …
    »Einen Moment«, sagte er rasch zu der Gruppe von Scouts und ging ihnen mit ausgestreckten Armen entgegen.
    »Cousin, schön, dich zu treffen!«
    Pat Rin warf sich auf die Knie, drückte das Gesicht auf den Boden. Hinter ihm blieb der Terraner wie angewurzelt stehen.
    Val Con schaute auf den entblößten Hals hinab, auf das lockige dunkle Haar, einige Fingerbreit länger als sonst, und das glatte, noch nicht abgenutzte Leder der Jacke eines Sprungpiloten.
    »So schlimm?«, murmelte er und beugte sich nach vorne – und bemerkte die Bewegung des großen Mannes.
    Er schaute hoch und blickte ihm in die Augen. »Ich werde ihm nichts tun.«
    Der Terraner nickte brüsk. »Gut.«
    Vorsichtig beugte sich Val Con herunter und legte eine Hand auf die gebeugte Schulter. Die Muskeln waren steinhart. »Komm, Cousin«, sagte er sanft. »Du erzählst mir besser alles.«
    Nichts.
    Dann erhob sich Pat Rin langsam.
    Val Con ließ sich auf ein Knie nieder, sodass sie auf der gleichen Ebene waren. Pat Rin, so erkannte er, hatte Gewicht verloren, sein

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