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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Gesicht wirkte wettergegerbt, so als hätte er lange Zeit in der Kälte verbracht, und da waren neue Linien um Mund und Augen.
    »Meine Lebenspartnerin und meine Eidgebundener sind ohne jede Schuld«, sagte er im Modus des Schuldigen vor seinem Delm. »Ich allein bin schuldig.«
    »Das ist noch erschreckender«, gab Val Con bewusst leicht zurück, und dazu in der Niederen Sprache. »Bitte enthülle die entsetzlichen Verbrechen, derer sie unschuldig sind.«
    Pat Rin hob seine linke Hand, an dem Korvals Ring … nein.
    »Ah, ich verstehe. Schön gemacht. Sie hätten sich etwas mehr Mühe mit den Edelsteinen geben sollen.«
    Die Andeutung eines Lächeln schimmerte auf. »So ist es.« Das Lächeln verschwand und erneut bewegte er seine Hand, Licht rann wie Flüssigkeit über den Drachen und die Blätter.
    »Diesen Ring nutzend, habe ich eine Welt meinen Notwendigkeiten unterworfen. Ich habe mich mit den Juntavas verbündet. Ich habe in Korvals Namen Versprechungen gemacht. Ich habe Dinge … in Bewegung gesetzt.«
    »Soweit wir wissen, hat diese Bewegung Wunder bewirkt. Sehr gut. Und die Notwendigkeit war … was? Übernahme von Korval?«
    Pat Rin zitterte und schloss seine Augen. »Sie kamen zu mir«, flüsterte er und seine Stimme klang gehetzt. »Sie kamen zu mir und sagten: All deine Verwandten sind tot. Sie sagten: Korval! Sie erwarteten, dass ich dankbar dafür sein würde, dass sie sich so um meine Interessen kümmerten – und dass ich diese im Rat der Clans vertreten würde.«
    »Sie waren sehr dumm«, sagte Val Con sanft. »Das war auf Teriste? Wohin bist du danach gegangen?«
    Die braunen Augen öffneten sich. »Erst zu einer Basis der Juntavas. Dann nach Bazaar, um Anteile zu kaufen. Dann nach Surebleak, wo ich mich als Boss etablierte – und meinen Ausgleich begann …« Das Lächeln tauchte wieder auf, diesmal deutlich erkennbarer. »Neben anderen notwendigen Aufgaben.«
    »Ah.« Val Con neigte seinen Kopf. »Und das waren die Verbrechen, die allein dir vorzuwerfen sind?«
    Pat Rin seufzte. »Ich bin mir sicher, es gibt noch weitere – einen Piloten zu spielen, das kommt noch dazu.«
    »Commander?« Eine Stimme von hinten. »Wir haben Nachricht vom Unteren Hafen!«
    Val Con schaute über seine Schulter. »Einen Moment.« Er ergriff Pat Rins Hand. »Die Pflicht ruft«, sagte er. »Und jetzt noch schnell – sag mir den Namen deiner Lebenspartnerin!«
    »Inas Bhar«, erwiderte Pat Rin weich. »Auch genannt Juntava-Sektorrichterin Natesa die Attentäterin.«
    Val Con lächelte. »Der Clan wächst.« Er erhob sich, zog seinen Cousin mit sich und drückte ihn an sich, Wange an Wange.
    »Warte«, murmelte er. »Wir werden gemeinsam nach Hause gehen.«
        

Tag 59,
Standardjahr 1393,
Solcintra,
Liad
    •  •  •  •  •
     
    Die Sprecherin des Rates genoss die Show, dachte Miri. Wenn man genauer überlegte, würde sie selbst das Schauspiel auch mehr genießen, säße sie an einem erhöhten Tisch mit einer hübschen silbernen Glocke, die sie jedes Mal läuten konnte, wenn sie sich danach fühlte, und dabei dann noch mit einer Tasse des Lieblingsgetränks zur Hand.
    Dummerweise hatten die Angeklagten vor dem Rat auf dem Boden zu stehen, mit dem Gesicht zu den bezahlten Plätzen, die bis zur Decke reichten, mit der Sprecherin in ihrem Rücken. Soweit es Miri betraf, war dieses ganze Arrangement ein Melant’i-Trick, der allein dazu diente, damit sich die Angeklagten devot und unwürdig fühlten. Was sie empfand, war Ärger – und von Val Con kamen auch keine sonderlich devoten Schwingungen bei ihr an.
    »Korval wurde vor diesen Rat gerufen, um sich für folgende Verbrechen gegen die Heimatwelt zu verteidigen«, sagte die Sprecherin hinter und ein gutes Stück über ihren Köpfen.
    »Anlandung einer feindlichen Streitkraft, bestehend aus terranischen und Yxtrang-Soldaten auf dem Raumhafen zu Solcintra. Führung einer militärischen Aktion gegen Liad. Unterwerfung des planetaren Verteidigungsnetzes. Beschuss der Heimatwelt.«
    Sie machte eine passende Pause, damit die versammelten Delms sich die Angeklagten gut anschauen konnten. Miri visualisierte einen schnellen Regenbogen und fühlte, wie sich ihre Schultern unter dem zeremoniellen Delm-Kostüm entspannten. Von Val Con empfing sie Wärme, als ob er sie schnell auf die Wange geküsst hatte.
    »Korvals Antwort, die vor diesem Rat gegeben wurde, bezieht sich auf den Vertrag, der einstmals zwischen Captain Cantra yos’Phelium Clan Torvin und den

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