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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Tod über sich gegeben – und sie hatten es akzeptiert. Miri wusste nicht, wie Nova sich dabei fühlte – das Gesicht der Frau war eine kühle, goldene Maske –, aber sie selbst fühlte sich, als müsse sie sich übergeben.
    Nova schritt an Shans Seite und Daav trat erneut vor, verbeugte sich ehrenvoll vor dem Delm.
    Es war, so dachte Miri, eine ganz andere Bewegung als die erste – einfacher, nicht so betont grell und weitaus weniger mutig. Als er sich wieder aufrichtete, sah sie, dass sein Gesicht auch weitaus weniger scharf wirkte, die Augen wirkten groß und weich.
    »Korval«, sagte er und sein Akzent war auch ein anderer.
    Sie biss sich auf die Lippen und verbeugte sich zusammen mit Val Con, empfing das Signal, als sie sich aufrichteten, und hoffte, dass sie sich nicht irrte.
    »Korval erkennt Aelliana Caylon«, sagte sie und Daav kehrte an seinen Platz neben Nova zurück.
    Emrith Tiazan erhob sich von ihrem Stuhl am Tisch und verbeugte sich als Gleiche vor Gleichen.
    »Endlich«, sagte sie.
        

Dutiful Passage ,
Orbit um Lytaxin
    •  •  •  •  •
     
    Nachdem er den Befehl seines Delms erhalten hatte, eilte Shan unverzüglich zum Raumhafen und ließ sich zur Dutiful Passage bringen. Eigentlich hätte die Aufgabe, alles dafür zu tun, damit das Schiff bald aufbrechen konnte, durch einen kurzen Anruf erledigt werden können. Dennoch hatte sein Delm ausdrücklich darauf bestanden, dass sich Shan persönlich darum zu kümmern habe.
    Sein Bruder hatte ihm aufgetragen, Priscilla seine besten Wünsche zu überbringen, was Shan auch zu tun beabsichtigte – gleich nachdem er der Dame seiner eigenen, leidenschaftlichen Zuneigung versichert hatte.
    In der Passagierkabine des Zubringers lehnte Shan seinen Sessel zurück. Er war eingeschlafen, noch ehe sie die Atmosphäre verlassen hatten, und wachte auf – so, wie er sich selbst programmiert hatte –, als sie andockten.
    Er setzte sich auf, die Augen auf das bernsteinfarbene Warnlicht über der Schleuse gerichtet. In dem Augenblick, als es grün wurde, sprang er auf seine Füße.
    »Danke«, sagte er zu dem Piloten, öffnete das Schott und verließ das Shuttle in die gesegnete Vertrautheit von Andockbucht sechs.
    Drei ausgreifende Schritte und er war durch die zweite Tür und auf dem Alkoven dahinter, wo sie auf ihn wartete: groß, wunderschön und grimmig – eine Göttin. Er fiel beinahe vor ihr auf die Knie.
    In dem Moment, als seine Schritte zögerlicher wurden, verschwand die Göttin, und es blieb eine Frau vor ihm mit schwarzen Augen voller Tränen, die ihr Lächeln betrogen, und er fühlte diesen Pfeil der Freude, der aus ihrem Herz das seine traf.
    Sie kam in seine Arme – oder er in die ihren. Was kümmerte es? Sie umarmten sich, sagten kein Wort, erlaubten den emotionalen Wellen, sie davonzutragen, waren offen zueinander, wie es Heiler zueinander sein konnten – und irgendwie noch mehr.
    Nachdem das Gefühl sich eingepegelt hatte und die Freudentränen versiegt waren, bewegte sich Priscilla in seinen Armen und hob ihre Hände, um sein Gesicht zu umfassen, ihre Augen suchend, ja verwirrt und vielleicht ein wenig verängstigt.
    »Shan?«, sagte sie in ihrer tiefen, erregenden Stimme. »Was hast du dir angetan?«
    •  •  •
     
    Miri und ihr Lebenspartner waren in Begleitung von Daav und dessen Lebenspartnerin auf dem Weg zum Atrium. Daav behauptete, niemals zuvor einen Clutch-Turtle gesehen zu haben, ein Bekenntnis, das Miri ihm nicht recht abkaufte.
    »Okay«, sagte sie. »Die Turtles müssen raus aus dem Garten. Was dann? Jase?«
    »Clonak«, murmelte Val Con. »Da er zum Haus gehört. Wir sollten auch schauen, wie es mit Hazenthull und Diglon vorangeht – wenn wir gerade dabei sind, sollten wir gucken, wie sich Nelirikk so macht. Dann, ganz sicher, Jason.« Er schob sich das Haar aus seinen Augen. »Wir müssen uns beeilen. Das Schiff … wäre ich der Commander, dann hätte ich für eine permanente Direktverbindung zum Hauptquartier gesorgt, sobald es mich erkannt hatte. Wir müssen annehmen, dass sie wissen, dass die Falle zugeschnappt ist – und dass das Schiff zerstört wurde. Sie werden auch annehmen, dass die vier Agenten tot oder anderweitig außer Gefecht gesetzt sind.«
    »Und dann werden sie eine Armee nach Lytaxin schicken«, beendete Miri, da sie all dies bereits am Konferenztisch besprochen hatten. »Daher müssen wir ihr Interesse wecken und sie anderweitig beschäftigen. Ich habe das alles verstanden. Was

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