Korvals Nemesis (German Edition)
lustigen Teil. Wenn wir auf der Suche nach einem Schiff irgendwo da im Nichts wären, wo würden wir nachschauen?«
Es war natürlich ein Scherz und Pat Rin war erfreut zu hören, dass Pilot McFarland ihr Ziel anders denn als »Schiffsfriedhof« bezeichnete – ein Wort, das nicht unbedingt Hoffnung auslöste und das den Piloten so erfreut hatte, dass er es fast in jedem Satz verwendet hatte. Er hatte auch das Wort »Wracks« nicht weiter benutzt, denn das würden die Schiffe, die sie sich suchten, ganz bestimmt nicht sein.
»Sollen wir sie fragen, wo sie sind, Mr. McFarland?«, murmelte Pat Rin.
Cheever, vorsichtig unter den wachsamen Blicken, tippte die Rufsignale ein, ließ den Infoschirm zu einem Symbol zusammenschrumpfen und sagte: »Ich nehme Wetten an. Wer möchte die Zeit nennen – Minuten und Sekunden –, bis wir eine Antwort von einem Peilsender bekommen? Boss, du hältst deinen Mund, okay?«
Die versammelten Piloten lachten, platzierten ihre Wetten und begaben sich an eine unterhaltsame Erkundung des Sherzer-Systems mithilfe ihrer Instrumente.
• • •
Das Universum war nichts, worüber Pat Rin yos’Phelium oft nachdachte, da er zu stark mit ihm verbunden war, als dass er sich mit Distanz darüber Gedanken machen konnte. Nun aber saß er am sekundären Kontrollpult der Fortune’s Reward , hörte den Systemen zu, die in die Stille eines Schiffes hineinsummten, in der sich außer ihm niemand mehr befand, und zitterte.
Er war nur einmal zuvor im System des Braunen Zwergs gewesen. Cousin Er Thom hatte ihn hierher gebracht – und er war ein mürrischer und würdeloser kleiner Junge gewesen, wie man ihn sich nur vorstellen konnte. Er Thom hatte darauf bestanden, dass er sich die Koordinaten merkte, die Rufsignale und die Torcodes.
Er hatte natürlich damals nicht seine Zeit damit verschwendet, zusammen mit Er Thom über das Universum nachzudenken. Stattdessen hatte er mit kalter Würde die Bedienung der Shuttlekontrollen abgelehnt, als sie ihm angeboten worden waren, da er den Pilotentest bereits zum vierten Mal in Folge vergeigt hatte. Die Art seiner Weigerung musste seinen Cousin betrübt haben, aber Er Thom hatte nur genickt und das Thema gewechselt, hatte die Stunden des Fluges mit Geschichten über Commander Cantra und Onkel Daav gefüllt, mit arkanen Mythen, und als sie in die Nähe ihres Ziels kamen, hatte er ihm von dem seltsamen Mechanismus erzählt, der diese Sammlung von Schiffen und Schiffsteilen zusammenhielt, alles zum Nutzen von Korval – und jenen, denen Korval es gestattete. Unwillig hatte Pat Rin zugehört und trotz seiner festen Absicht war er aus seiner mürrischen Stimmung gelockt worden, sodass er sogar das mitgebrachte Picknick mit Er Thom genossen hatte. Danach waren sie in besserer Stimmung in sein automatisiertes Büro gegangen, wo ihm die Codes und die Akten gezeigt worden waren, und sein Fingerabdruck war bei den Wachcomputern registriert worden.
Als das getan war, hatte Er Thom ihm eine Tour gegeben, hatte ihm die Kontrollen und einige uralte Schiffe gezeigt – eines von ihnen war, sechs Jahrhunderte nachdem es gebaut worden war, immer noch raumflugtauglich!
Dann waren sie zum Shuttle zurückgekehrt. Als der Schiffsvorrat hinter ihnen verschwand, hatte Cousin Er Thom ernsthaft mit ihm über seine Zukunft gesprochen, ihm einige Alternativen in Bezug auf seine Bildung angeboten – alle weit weg von der Heimatwelt – und seine unbeholfene, jugendliche Abneigung mit Geduld ertragen. Sie waren zur Passage zurückgekehrt, als ob alles in bester Ordnung sei.
Nun war Pat Rin – vielleicht der Letzte seines Clans, vielleicht das personifizierte Korval – in diese Mine alter Schiffe zurückgekehrt, um den Clan zu verteidigen und zu bewahren. Er war erstaunt darüber gewesen, dass die alten Codes, die er sich vor so langer Zeit gemerkt hatte, immer noch gültig waren, dass der Robotwächter sich an seinen Handabdruck erinnerte und dass das Kontrollsystem noch genau so funktionierte, wie er als ungehaltener Jugendlicher es beigebracht bekommen hatte.
Um ihn herum gurgelte das Schiff und das gewohnte Geräusch der Luftumwälzung konnte die geduldige Betrachtung seiner Vergangenheit nicht stören. Es war, um ehrlich zu sein, dass erste Mal, dass Pat Rin so alleine war. Er hatte niemals, im Gegensatz zu seinen jüngeren Cousins, eine große Reise ganz alleine gemacht, und obgleich er durchaus einmal alleine unterwegs war, hatte es niemals eine Zeit in seinem
Weitere Kostenlose Bücher